1392 Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Fabak ge, Anlage zur Schnitzeltrocknung, Dammühle und Woiselwitzmühle 544 650, Gespanne 21 500, Kassa 3682, Vorauszahl. auf Feuer- u. Unfallversich. sowie auf Ackerbau 21 379, Bestände 97 463, Debit. 971 579. – Passiva: A.-K. 571 500, R.-F. 226 083, Unterst.-F. f. Beamte u. Arb. der Strehlener Aktienzuckerfabrik 17 856, Dr. Alfred Bambergsche Arbeiterunterstütz.-Kasse 10 500. Kredit. 419 562, Hypoth. 336 000, Gewinn 78 750. Sa. M. 1 660 254. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 34 846, Rüben 1 728 056, Fabrikat.-Spesen u. Geschäfts-Unk. 427 068, Gewinn 78 750. – Kredit: Zucker, Melasse u. Schnitzel 2 251 730, Rüben u. Ackerbau 12 396, Mühlengrundstücke 1786, Zs. 2808. Sa. M. 2 268 721. Gewinn 1900/01–1911/12: M. 162 543, 93 673, 143 633, 104 136, 197 327, 217 022, 171 762, 303 269, 412 259, 439 719, 411 226, 78 750. Vorstand: W. v. Stegmann u. Stein, St. Krawzynski (Betriebs-Dir.). Aufsichtsrat: von Luck- Ottwitz, Rittergutspächter Rittmeister Paul Wittwer-Prauss, Rob. Rother, Gg. Schoeller, Graf Seidlitz-Sandreczki, Silvius von Goldfus-Kittlau; Oskar Vogel, Kuschlau. Zuckerfabrik Stuttgart in Stuttgart. Verwaltung in Cannstatt. Gegründet: 18 /8. 1868, eingetr. 28./8. 1868. Zweck: Fabrikat. von Roh-, Brod-, Würfelzucker u. gemahlenen in Fabrik u. Raffinerie zu Cannstatt; auch landw. Betrieb, zu welchem Zwecke einige Güter gepachtet wurden. Fabrik in Stuttgart verkauft u. abgebrochen. Das Fabrikareal in Stuttgart wurde Ende Aug. 1903 an den Eisenb.-Fiskus verkauft. In Münster-Cannstatt wurde eine neue Rohzuckerfabrik mit Raffinerie errichtet die seit Okt. bezw. Nov. 1904 im Betrieb war; von dieser Fabrik brannte am 15./8. 1906 die Zuckerraffinerie vollständig ab, auch die Rohzuckerfabrik u. das Kesselhaus wurden teilweise zerstört, sodass die Verarbeitung der Rüben im Herbst 1906 nicht statt- finden konnte; die angebauten Rüben wurden von benachbarten Zuckerfabriken übernommen. Der Brandschaden von M. 975 276 ist durch Versich. gedeckt. Die Raffinerie war im Früh- jahr 1907 wieder aufgebaut, u. konnte der Betrieb im Mai 1907 wieder aufgenommen werden, in der Rohfabrik am 2./10. 1907. Rübenverarbeitung 1900/1901–1911/1912: 524 300, 559 724, 402 928, 432 900, 449 400, 0, 895 694, 894 292, 1 114 440, 2, 2, ? Ztr. Die a. o. G.-V. v. 16./5. 1907 beschloss den Erwerb des Rübengebietes, sowie anderer Liegenschaften in den Markungen Böb- lingen, Dagersheim, Ditzingen, Leonberg. Möhringen, Nufringen, Bondorf u. Enzweihingen, der Zuckerfabrik Böblingen in Liqu. gehörend, gegen Gewährung von M. 585 000 in 362 neuen Aktien von 1907 à M. 1200 u. M. 150 600 bar. Auch muss der Zuckerfabrik Böblingen für Ab. tretung ihres ganzen Rübengebietes eine 10 Jahre dauernde jährl. Entschädig. gezahlt werden. Das Grundeigentum der Ges. beträgt jetzt 150 ha 91 a 12 am, nachdem von Böblingen 136 ha 82 a 37 qm übernommen; bebaut werden ausserdem ca. 1100 ha Pachtgüter. Das Geschäftsjahr 1906/07 muss infolge des Brandes (s. oben) in der Hauptsache als Baujahr angesehen werden, denn abgesehen von dem landwirtsch. Betriebe, beschränkte sich der ganze Geschäftsbetrieb auf kaum 2½ Monate Raffinerie. Unter solchen Umständen konnte von einem Geschäftsgewinn nicht die Rede sein. 1909/10 Bau einer Schnitzeltrocknungs- anlage u. eines neuen Lagerhauses. Kapital: M. 1 800 000 in 400 Inh.-St.-Aktien (Nr. 1–400) àa M. 150, in 200 Inh.-Aktien Lit. A (Nr. 1–200) à M. 300, 4000 Stück Lit. B (Nr. 1–4000) à M. 300 und 400 Inh.-Aktien (Nr. 1–400) à M. 1200. Letztere mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907, ausgegeben lt. G.-V. v. 16./5. 1907 zu pari, hiervon dienten 362 Stück Aktien u. M. 150 000 bar zum Erwerb von Grundstücken der Zuckerfabrik Böblingen (s. oben) u. zur Vergrösserung der Rohzuckerfabrik, die restl. 38 neuen Aktien wurden von den beiden Dir. der Ges. unter Tragung der Emiss.-Kosten übernommen. — Die Vorzugsrechte der Prior.-Aktien wurden lt. G.-V.-B. v. 16./5. 1907 auf gehoben, sodass jetzt alle Aktien gleichberechtigt sind. Geschäftsjahr: 1. Sept. bis 31. Aug. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 150 = 1 St., 1 Aktie à M. 300 = 2 St., 1 Aktie à M. 1200 = 8 St. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 000 000 zu 4½ %, aufgenommen 1906 auf das Fabriketabliss. bei der Württ. Vereinsbank, innerhalb 30 Jahren in gleichen Raten zu tilgen. Noch un- getilgt am 31./8. 1912 inkl. Anleihe II M. 1 162 903. – II. M. 300 000 zu 4½ % verzinsl., rückzahlbar in 30 Annuitäten; aufgenommen 1908 bei der Allgem. Rentenanstalt in Stuttgart auf den Böblinger Besitz. Gewinn-YVerteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), event. bis 10 % z. R.-F. II bis 20 % des A.-K., sodann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest zur Verf. der G.-V. Aus dem R.-F. II (dem, wenn der R.-F. I erfüllt ist, auch die sonst letzterem zugewandten Beträge zugewiesen werden können) kann die Div. sichergestellt bezw. ergänzt, resp. es können daraus ausserord. aus dem R.-F. I nicht zu deckende Verluste gedeckt werden. Bilanz am 31. Aug. 1912: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Masch., Utensil. u. landw. Geräte 2 818 395, Kassa 19 902, Wechsel 612 494, Effekten inkl. Zs. 33 827, fremde Aktien 1600, Debit. u. Bankguth. 394 273, Vorräte aller Art 910 508, landw. Werte 523 639. – Passiva- AX.-K. 1 800 000, Hypoth. 1 162 909, Arb.-Pens.- u. Unterst.-F. 61 767, Beamtenpens.- u. Unter- Stütz.-F. 65 004, kredit. Zuckerverbrauchs-Abgabe 1 289 033, unerhob. Div. 1495, R.-F. 180 000, Spez.-R.-F. 50 075 (Rückl. 21 168), Delkr.-Kto 15 000, Talonsteuer-Res. 13 200, Schuld an neue