1450 Handlungs- und Warenhäuser, Einkaufsgesellschaften, Automaten etc. Medicinisches Waarenhaus (Act.-Ges.) in Berlin NW. 6, Karlstr. 31; Filialen in Charlottenburg, Kurfürstendamm 13, in Schöneberg, Bayerischer Platz 13/14. Gegründet: 1894. Zweck: Fabrikation u. Lager aller chirurg. Instrumente, medizin. Apparate u. Kranken- hausmöbel; Spezialfabrik für Krankenhaus-Einricht.; Centralstelle für alle medizinischen Artikel u. bakteriologische Untersuchungen. Export nach allen Weltteilen. Gesamtumsatz 1902/03–1911/12: M. 727 586, 745 000, 850 000, 870 000, 911 000, 951 000, 811 025, 866 872, %. 1904 Ankauf des Grundstücks Karlstr. 31, auf dem 1905/06 ein moderner Neubau aufgeführt wurde. Kapital: M. 500 000 in 375 Nam.-St.-Aktien und 125 Inh.-Vorz.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 29./1. 1897 setzte das A.-K. auf M. 250 000 in 125 St.- u. 125 Vorz.-Aktien fest, indem die vorhandenen St.-Aktien 2: 1 zus. gelegt und 65 neue Vorz.-Aktien ausgegeben wurden. Letztere haben Anspruch auf 6 0% Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung von Ausfällen und auf Vorbefriedigung im Falle der Liquid., in welchem Falle auch sämtliche etwaige rückständige Div. nach, sowie 6 % Zs. seit der letzten Bilanz bezahlt werden. Lt. G.-V. v. 6./12. 1902 Ausgabe von 150 neuen St.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 1.–15./1. 1903 zu 110 %; ferner lt. G.-V. v. 18./11. 1905 um M. 100 060 in 100 St.-Aktien, begeben zu 105 % Anleihen: I. M. 100 000 in 5 % Schuldverschreib. von 1900, Stücke à M. 200, 300, 500, 1000. . u. 1/7. Tilg zu bari ab 1903 durch jährl. Ausl. im OÖkt. (zuerst 1902) auf 2./1. Getilgt M. 62 700. – II. M. 75 000 zu 5 % v. 1903. Getilgt M. 10000. – III. M. 100 Schuldverschreib. von 1906. Getilgt M. 2400. – IV. M. 150 000 in 5 % Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 14./12. 1906 zur Stärkung der Betriebsmittel davon begeben M. 120 500, verlost M. 31 000. Hypotheken: M. 455 000, aufgenommen 1905, M. 350 000, aufgenommen 1906, M. 70 000 aufgenommen 1907, Ende Juni 1912 zus. M. 850 000. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 10 % . R.-F., bis 7½ % Tant. an Vorst., 6 % Div. an Vorz.-Aktien nebst etwa rückständ. Div., dann 6 % Div. an St.-Aktien, von Übrigen Tant. an A.-R., Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1912: Aktiva: Hausgrundstück 1 147 686, Einricht. u. Utensilien 35 502, Gesamtabteil.-Kto (Inventur) 409 844, Debit. 177 072, Kassa inkl. Bank- u. Postscheck- Guth. u. Kaut. 15 179, Wechsel 1024, Fabrikeinricht., Utensil., Masch., Werkzeug, Zeichnungen u. Modelle 24 501, Fabrikmaterial 30 273, Überganskto 146 777. – Passiva: St.-Aktien 375 000, Vorz.-Aktien 125 000, Schuldverschreib. 318 900, Kredit. u. Kaut. 172 688, R.-F. 31 019 (Rückl. 2090), Debit.-Res. 5000, Spez.-R.-F. 60 000, Aktiendiv. 890, Res.-F. für Schuldverschreib.-Zs. 7 180, do. Rückzahl.-Kto 300, Hypoth. 850 000, Div. 30 000, Tant. 2979, Vortrag 8903. Sa. M. 1 987 861. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Div. Ausgaben 41 061, Gen.-Unk. 187 920, Abschreib. u. Zuweis. 88 368, Reingewinn 43 973. – Kredift. Vortrag 2157, Bruttogewinn 265 921, Agio 9333, Hausertrag 20 962, Hausreparatur u. Prozesskosten 62 948. Sa. M. 361 324. Dividenden: 1894/95–1896/97: 0 %; St.-Aktien 1897/98–1911/12; 0, 0, 3, 7½, 7½, 8½, 1½, 7, 5, 0, 0, 0, 2, 4, 6 %; Vorz.-Aktien 1897: M. 2809.41 insgesamt (nachbez. aus Gewinn 1898/99): 1898/99–1911/12: 6, 6, 7½, 7½, 8½, 6, 7, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6 %. Die Vorz.-Div. für 1906/07 u. 1908/09 wurden aus dem Gewinn von 1909/10 nachgezahlt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Schick, Br. Henius. Prokuristen: G. Canon, R. Knabe, Ernst Kremer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. San.-Rat Prof. Dr. Arthur Hartmann, Heidenheim; Stellv. Geh. San.-Rat Dr. Leop. Henius, Geh. San.-Rat Dr. Küster, Geh. Bergrat Prof. Dr. Berendt, Friedenau; Rentier Emil Benjamin, Grunewald; Fabrikbes. Franz Florian, Charlottenburg. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. 4 22― 0 0 Waarenhaus für deutsche Beamte, Akt.-Ges., in Berlin. NW. 7, Bunsenstrasse 2. Zweck: Förder. der wirtschaftl. Interessen der Mitgl. des Vereins der Kaufberechtigten des Warenhauses für deutsche Beamte. Die Ges. hat 1902 den Geschäftsbetrieb des Warenhauses an den Verein der Kaufberechtigten verpachtet. Diesen Pachtvertrag hatte dann die Akt.- Ges. per 1./10. 1907 gekündigt. Die Mitglieder-Vers. der Kaufberechtigten hat den Antrag genehmigt, das Pachtverhältnis schon per 1./4. 1907 zu lösen. Die Akt.-Ges. des Waren- hauses für deutsche Beamte hat aber am 1./4. 1907 nicht selbständig den Geschäftsbetrieb des Warenhauses a ufgenommen, sondern sie hat einen neuen Pachtvertrag mit dem Kauf- haus des Westens in Berlin W., Tauenzienstr. abgeschlossen, durch den den Mitgliedern des Vereins der Kaufberechtigten weit grössere Vorteile gesichert sind, als sie bisher hatten. Das Warenhaus in der Bunsenstrasse wurde in ein Hotel „Hotel zum Reichstag- umge- baut, welches nach seiner Vollendung ab 6./2. 1909 vorerst in eigener Verwalt. geführt wurde, seit 1./8. 1909 aber für M. 150 600 jährl. verpachtet ist. Die Unterbilanz stieg 1909 von M. 112 243 auf M. 207 419 u. 1910 auf M. 227 379, konnte aber von dem Gewinn 1910/11 um M. 139 397 auf M. 87981 u. 191 1/12 ganz getilgt werden.