Die Löwenbrauerei Akt.-Ges. zu Berlin-Hohenschönhausen erwarb ber 1./4. 1911 sämtl. Ausschankstätten der Germania, um dieselben an Restaurateure zur selbständigen Bewirt- schaftung abzugeben. Auch erwarb die Löwenbrauerei die Vorräte zu Fakturapreisen, während Pferde u. Wagen, Transportgefässe, Flaschen etc. anderweitig abgestossen werden konnten. Die Brauerei-Anlagen selbst wurden 1912 von der Leipziger Bierbrauerei Riebeck C& Co. mit Optionsrecht bis 1./10. 1915 gepachtet. Falls die Bierbrauerei Riebeck von ihrem Recht Gebrauch macht, das Brauereigrundstück zu erwerben, so dürften die Aktionäre etwa 65 % zurückgezahlt erhalten. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Hypotheken (30./9. 1911): M. 850 000. HIiervon waren M. 750 000 an I. Stelle zu 4¼ % verzinsl., aufgenommen 1902 beim Berl. Pfand- briefamt; amortisiert M. 50 593; ferner zur II. Stelle M. 100 000 zu 5 %, unkündbar bis 1914. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. Sonderrückl., vertr. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (auf die eine feste 9 ahresvergüt. von zus. M. 4500 zur Anrechn, kommt), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 1 051 829, Gebäude 700 000, Masch. und Lichtanlage 119 940, Lagergefässe 57 000, Ausschankeinricht. 2875, Versich. 284, Kassa 595, Debit. 1065. Hypoth.-Zs. 20 000, do. Amort.-F. 50 593, Verlust 255 640., – Passiva: A.-K. 1 400 000, Hypoth. 850 000, Kredit. 9823. Sa. M. 2 259 823. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 251 615, Gen.-Unk. 21 376, Hypoth.- Zs. 34 166, Abschreib. 11 500. – Kredit: Grundstücksertrag 60 651, Buchgewinn 2366, Ver- lust 255 640. Sa. M. 318 658. Kurs Ende 1897–1912: 125.80, 112.90, 112.90, 107.60, 107.50, 110.25, 109, 113.75, 128.75, 120.50, 101.25, 71, 65.25, 60.25, 60, 49.75 %. Aufgelegt 12./6. 1897 zu 132 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1895/96–1910/11: 7, 7, 3, 4, 5, 5½, 5, 5, 6, 6, 6, 5, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Müller, Paul Schmidt. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Alb. Pinkuss, Stellv. Justizrat Berthold Timendorfer, Stadtrat Adolf Mielenz, Bank-Dir. Ernst Simon, Berlin; Dir. Herm. Karow, Westend. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Jacquier & Securius, Commerz- u. Disconto-Bank. = * 0 0 Brauerei Königstadt, A.-G. in Berlin, N. 37, Schönhauser Allee 10/11. Gegründet: 19./5. 1871; eingetr. 17./6. 1871. Zweck: Weiterbetrieb der für M. 3 150 000 übernomm. Lagerbierbrauerei von d'Heureuse & Busse. Der Terrainbesitz umfasst ca. 1400 qR. Die von der Ges. erstrebte Anderung der Bau- fluchtlinie in der Schönhauser Allee hat die Ges. für ihr Grundstück durchgesetzt u. der Stadt Berlin dafür M. 40 000 gezahlt, dadurch aber mehr als 1000 am brach liegendes Vorgartenland in bebaubare Strassenfront, verwandelt. Auf diesem Grundstück wurde ein umfangreiches, modern ausgestatt. Restaurat.-Gebäude m. 10 Lädenerrichtet (Mietertrag für letztere ca. M. 22000), Kosten hierfür insgesamt M. 674 885. Die städtische Feuerkasse der Gebäude Königstadt beträgt 2. Z. M. 2 800 800. 1903 Ankaufeines Grundstücks in Zehdenick, 1911 desgl. in Adlershof. Bierabsatz 1898/99–1911/12: 118 202, 124530, 130 827, 127 180, 134 195, 137 226, 154 603, 160899, 155 242, 150000, ca. 145 000, ca. 145 000, ca. 150 000, ca. 150 000 hl. Im Aug. 1906 erfolgte mit Wirkung ab 1./10.1905 die Übernahme von C. Habel's Brauerei, u. zwar wurde übernommen der ca. 1300 dR grosse Grundstückskonlplex am Tempelhoferberg für M. 2 256 800, Gebäude u. Kellereien f. M. 1 149 675, also zus. M. 3 406 475, wobei M. 2 000 000 Hypoth.; der Rest von M. 1 406 475 kam zur Ver- rechnung. Die anderen Objekte der Brauerei Habel, wie Masch., Fässer, Mobilien, Pferde und Wagen, Bestände an Bier, Gerste, Malz, Hopfen u. sonstigen Materialien, sowie die Forderun gen für geliefertes Bier u. die gewährten Darlehen, ferner die vorhandene Kasse wurden von einer am 25./8. 1906 unter der Firma C. Habel's Brauerei G. m. b. H. mit einem bar einge zahlt. Grundkapital von M. 800000 errichteten Betriebs-Ges. zum Preise von M. 793 525 übernommen, bei welcher die Brauerei Königstadt mit M. 785 000 beteiligt ist, u. an welche Königstadt die erworbenen Grundstücke nebst Gebäuden für M. 150 000 jährlich auf unbestimmte Zeit verpachtet hat. Geschäftsführer von Habel's Brauerei G. m. b. H. sind Paul Schur u. Jul. Zadig. Habel's Brauerei produzierte jährl. 60 000–70 000 hl u. zahlte für 1906/07–1911/12: 10, 9, 9, 9, 9, 9 % Div. Wegen Steuerfragen wird geplant C. Habel's Brauerei G. m. b. H. in eine A.-G. umzuwandeln. Zugänge auf Anlage-Kti bei Königstadt u. Habel erforderten 1906/07 zus. M. 208 497, 1907/09 waren sie unbedeutend. Durch Ver- grösserung der pneumatischen Mälzerei u. Beschaffung einer umfangreichen Saugluftanlage für Gersten u. Malztransport erfuhr 1909/10 das Masch.-Kto einen Zugang von ca. M. 85 000. 1910/11–1911/12 erforderten Zugänge bei Königstadt für Masch. etc. M. 108 841, ca. 20 000. Kapital: M. 5 700 000 in 8500 Aktien (Nr. 1–8500 [worunter 40 im Jahre 1880 durch Brand vernichtete und für ungiltig erklärte Nummern fehlen)], 9201–9240 lausgegeben an Stelle der vernichteten 40 Aktien)) à M. 300, 700 Aktien (Nr. 8501–9200) à M. 1500 u. M. 2 000 000 in 1750 Aktien (Nr. 9241–10 990) à M. 1200. Urspr. Kapital M. 2 400 000, erhöht 1884 um M. 150 000, 1885 um M. 450 000, 1886 um M. 600 000 durch Ausgabe von 700 Aktien à M. 1500; 1898 um M. 600 000, übernommen von Leop. Friedmann in Berlin zu 100 % plus 4 % Stück-Zs., angeboten den Aktionären vom 9.–22. Dez. 1898 zu 103 %. Die G.-V. vom 21./11. 1901 beschloss Herabsetzung des A.-K. durch Rückkauf von Aktien im Betrage bis Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1912/1913. II. 96 Brauereien. 15218