Brauereien. 1452 Direktion: Gen.-Dir. Fritz Wohl, Dir. Ernst Rübel, Stellv. Dir. Herm. Schön. Prokuristen: Abt. I: Max Tusche, Abt. II: Hugo Mielcke, Rich. Wolff. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Rich. Feuer, Schöneberg; Stellv. Justizrat Max Bleyberg, Dir. A. Fuchs, Otto Loeb, Bankier Ernst Wallach, Berlin. Zahlstellen: Hohen-Schönhausen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank, Bank für Handel u. Ind., A. Falkenburger, G. Fromberg & Co. Münchener Brauhaus, Aktiengesellschaft in Berlin, N. 24, Johannisstrasse 17/19 (früher Schlossbrauerei in Oranienburg), mit Zweigniederlassung in Oranienburg. Gegründet: 23./11. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Konstituierung als „Schlossbrauere 1 Oranienburg'' die Schlossbrauerei von Wisotzky in Oranienburg mit 8700 qR. Grundfläche u. das 1880 verkaufte Kaiser Wilhelm-Zelt (Nr. 2) im Tiergarten zu Berlin für M. 1 575 000 exkl. Vorräten. Die G.-V. v. 23./11.1886 genehmigte Ankauf des Münchener Brauhauses von J. A. Pietsch in Berlin, Johannisstr. 18–19, mit 3110,8 qm Flächeninhalt für M. 899 850 bar u. M. 600 150 in Hypoth. ab 1./10. 1886 unter Anderung der Firma in Münchener Brauhaus, A.-G. Diese Brauerei wurde 1890/91 auf ca. 100 000 hl Produktionsfähigkeit gebracht. Es soll noch eine Mälzerei angelegt werden. Die Ges. hat folg. Grundbesitz: 1) Brauereigrundstück Berlin, Johannisstr. 18/19, mit 33, 54 a Flächeninhalt; 2) Brauereigrundstück Oranienburg, mit 13 ha 80 a 10 qm Gesamt- flächeninhalt; 3) Eiskeller u. Lagerraum in Velten, Grösse 21, 01 a. Niederlage in Herzfelde u. in Fürstenberg i. M. Ferner wurde 1899/1900 das benachbarte Wohnhaus Berlin, Johannisstr. 17, für M. 310 000 gekauft. Der Berliner Grundbesitz der Ges. ist dadurch abgerundet und wurde eine Vergrösser. des Kesselhauses u. der Lagerräume ermöglicht; 1906 Errichtung eines Wohn- gebäudes in Velten, 1907/08 Ankauf eines Grundstücks in Herzfelde i. M. 1911/12 Erwerb der alten Stadtbrauerei in Fürstenberg i. VM. Zugänge auf Anlagen-Kti 1905/06–1911/12; M. 68 632, 29 299, 26 500, 41 325, 111 090, 47 718, 183 920 (Erricht. einer neuen Sudhausanlage). Bierabsatz 1899/1900–1911/12: 84 879, 87 110, 85 373, 82 906, 83 487, 93 649, 104 239, 101 686, 94 643, ca. 92 000, ca. 95 000, 100 000, ca. 100 000 hl. Kapital: M. 1 634 400 in 1362 Aktien (Nr. 1–1362) à M. 1200 mit der Bezeichnung „Ausgabe vom Jahre 19000, div.-ber. ab 1./10. 1899. Das urspr. Kap. von M. 1 200 000 in St.-Aktien à M. 600 wurde 1883 auf M. 600 000, 1889 auf M. 300 000 herabgesetzt. Dann Umwandlung von St.-Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von bezw. 33, 40 u. 50 %. 1890 wurden weiter 83, 1895 167 Vorz.-Aktien Lit. C à M. 1200 begeben. Lt. G.-V.-B. v. 12. April 1893 konnten die doppelt umgewandelten St.-Aktien durch Zuzahlung von 20 %, später 30 % in ab 1. Okt. 1892 div.-ber. Vorz.-Aktien umgewandelt werden. Zurückgekauft wurden M. 4800 St.-Aktien und die übrigen je 40 à M. 300 in eine Vorz.-Aktie à M. 1200 zusammengelegt. Im ganzen ist das ursprüngl. St.-A.-K. auf den 40. Teil reduziert worden. Das A.-K. bestand somit bis 30. Sept. 1899 aus M. 1 665 600 in 1388 sog. Vorz.- Aktien Lit. C (Nr. 1–1388) à M. 1200. Die G.-V. v. 20. Dez. 1899 beschloss zwecks Sanierung der Ges., dass auf die Vorz.-Aktien Lit. C eine Zuzahlung von 33½ % (Frist 15.–29. Jan. 1900) bezw. bei Stellung der zweiten Zuzahlungsfrist (1.–10. Febr. 1900) 40 % eingefordert werden sollte. Diejenigen Aktien Lit. C, auf welche eine Zuzahlung nicht geleistet, wurden im Verhältnis 3: 1 zusammengelegt (Frist bis 10./3. 1900). Bis Mai 1900 wurde auf 1349 Aktien die Zuzahlung geleistet und 39 Aktien zusammengelegt. Von diesen 39 Aktien waren 15 nicht rechtzeitig eingereicht und wurden für kraftlos erklärt; die an ihre Stelle 3:1 neu ausgefertigten Aktien wurden verkauft; der Erlös mit M. 349.68 pro Aktie wurde den betreffenden Aktionären ausgezahlt. Die aus dieser Transaktion der Ges. zugeflossenen Mittel von M. 564911 dienten mit M. 125 000 zur Abfindung des Dir. Arendt, mit M. 347 396 zu Abschreib., M. 40 000 wurden für Reorganisationskosten zurückgestellt und M. 52 515 dem Delkrederekto überwiesen. Ferner wurde in der G.-V. v. 20./12. 1899 beschlossen, den A.-R. zur Erhöhung des A.-K. bis M. 2 000 000 zu ermächtigen. Bislang wurde ein diesbez. Beschl. des A.-R. nicht gefasst. Hypotheken: M. 1 198 700, hiervon M. 800 000 zu 4¾ % mit 1 % Tilg.-Quote ab 1./1. 1899 auf dem Berliner Grundstück, M. 148 700 zu 5½ % mit ½ % Tilg.-Quote auf dem Grundstück Oranienburg u. M. 210 000 zu 4½ % auf dem Grundstück Johannisstr. 17; M. 17 000 zu 4 % auf dem Grundstück Herzfelde i. M. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie =1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 1000 unter Handl.-Unk. zu verrechnender Jahresvyergüt. für jedes Mitgl., den Vors. M. 2000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 1 213 500, Gebäude 1 238 000, Masch. 203 500, Lagerfastagen 18 000, Transp.-Fastagen 4000, Pferde u. Wagen 20 000, Inventar 10 000, FElaschenbierinventar 1, Flaschen 1, Versich. 5144, Hypoth.-Amortisat.-Kto 168 731, Kassa 30 278, Wechsel 1195. Bankguth. 211 001, Debit. 437 600, Übergangsposten 2900, Bestände an Bier etc. 263 050. – Passiva: A.-K. 1 634 400, Hypoth. 1 198 700, do. Zs.-Kto 11 544, R.-F. 156 985 (Rückl. 16 938), Ern.-F. 60 000, Delkr.-Kto 30 000, Talonsteuer-Res. 4903, Kaut. d. Angestellten 30 222, Übergangs-Posten 38 976, Brausteuer-Kredit 112 442, Spareinlagen der Kundschaft 358 290, Tant. a. Vorst. u. Beamte 22 770, do. a. A.-R. 6429, Div. 114 408, do. alte 396, Vortrag 45 533. Sa. M. 3 826 902.