Brauereien. Kapital: M. 800 000 und zwar M. 300 000 in 300 Vorz.-Aktien u. M. 500 000 in 500 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, beschl. die G.-V. v. 25./1. 1902 Herabsetz. um M. 600 000 (auf M. 900 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 3 (Frist bis 15./6. 1902) u. gleich- zeitig wieder Erhöhung um M. 100 000 (auf M. 1 000 000) in 100 neuen, ab 1./10. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen zu pari von der Magdeburger Privatbank. Der durch die Kapitalherabsetzung freigewordene Betrag von M. 600 000 wurde mit M. 393 705 zu ausserord. Abschreib., mit M. 206 295 zu Reservestellungen verwandt. Sanierung 1909: Nach M. 79 003 Abschreib. (davon M. 35 000 auf Debit.) ergab sich für 1908/09 eine Unterbilanz v. M. 187 338, wovon M. 79 965 durch Übertrag v. R.-F. Deckung fanden. Zur Tilg. der verbliebenen Unterbilanz v. M. 107 643, a. o. Abschreib. u. Reserve- stellungen beschloss die G.-V. v. 28./12. 1909 Herabsetzung des A.-K. v. M. 1 000 000 auf M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1 (Frist 1./10. 1910). Zur Beschaffung der Mittel für die Neueinrichtung der Sudhaus-Anlage u. der Flaschenkellerei wurde dann beschlossen, das herabgesetzte A.-K. um M. 300 000 auf M. 800 000 durch Ausgabe v. 6 % Vorz.-A., div.- ber. ab 1./10. 1909 zu erhöhen. Die Vorz.-Aktien erhalten von dem jeweiligen Reingewinn vorweg 6 % u. haben Anrecht auf Nachzahl. rückständig gebliebener Div. Sie wurden von einem Konsort. (Mitteldeutschen Privatbank u. Braun & Co.) zu pari zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./10. 1909 übernommen u. von diesem zu demselben Kurse im Verhältnis v. 5:3 den Besitzern der zus. gelegten St.-Aktien zum Bezuge angeboten. Die Emiss.-Kosten gingen zu Lasten der Ges. Im Falle der Auflös, der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien den Nenn- betrag voraus und, wenn dann der Nennbetrag der St.-Aktien zurückgezahlt ist, den weiteren Betrag zu gleichen Anteilen mit den St.-Aktien (s. auch Gewinn-Verteil.). Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus. legung von 1909/10 M. 500 000 wurde verwendet: M. 107 643 zur Be- seitigung der Unterbilanz M. 12 100 Emiss.-Kosten, M. 34 785 z. Delkr.-Kto, M. 345 471 zu Abschreib. Hypotheken: I. M. 1 242 346, verzinsl. zu 3 %% in unkündb. mit 1 % p. a. zu tilg- Amort.-Hyp. der Preuss. Central-Bodencredit-Act.-Ges. Als Sicherheitshypoth. äãuf das Grundstück stehen zur II. Stelle eingetragen M. 500 000, Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1911: Aktiva: Grundbesitz 1 310 000, Gebäude 910 630, Masch. u. Geräte 153 977, Lagerfastagen 1, Transportfastagen 3517, Flaschenbiergeschäfts-Einricht. 22 209, Pferde u. Wagen 18 839, Mobil. 10 770, Ausschankinventar 1997, Niederlageneinricht. 1006, Vorauszahl. 828, Debit. 370 611, Avale 45 665, Vorräte 177 215, Kassa 7484, Wechsel 1012. – Passiva: A.-K. 500 000, Vorz.-Akt. 300 000, Hypoth. 1 242 346, Delkr.-Kto 50 000, 2267 (Rückl. 233), Akzepte 550 000, Kredit. 341 048, Avale 45 665, Vortrag 4440. Sa. I. 3 035 768. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 224 604, Reparat. 14 796, Zs. 81 524, Abschreib. 44 119, do. auf Debit. 3379, Gewinn 4674. – Kredit: Vortrag 3431, Bier u. Nebeneinnahmen 369 667. Sa. M. 373 099. Dividenden: Aktien: 1898 99–1900/1901:6, 4, 0 %; abgest. Aktien 1901/1902–1908/1909: 6, 6, 5, 4, 4½, 0, 0, 0 %; 1909/10–1910/11: St.-Aktien 0, 0 %, Vorz.-Aktien 6, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Dir. Rich. Eber, Stellv. Herm. Schön. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Jul. Landau, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Moritz Schultze, Rentier Otto Koerner, Magdeburg; Dir. Emil Starke, Berlin; Privatier Karl Gregory, Wilmersdorf. Zahlstelle: Berlin: Braun & Co. = * = 0 09 = Schultheiss' Brauerei Aktien-Gesellschaft in Berlin, Zentralbureau NW., Roonstrasse 6/7. Brauereien: Abteilung I: N., Schönhauser Allee 36/39; II: SW., Lichterfelder Strasse 11-17; III: Dessau; IV: Niederschöneweide; V: Breslau. Malzfabriken in Fürstenwalde a. d. Spree und Pankow bei Berlin. Niederlagen in 80 Ortschaften in verschiedenen Provinzen u. Bundesstaaten. Gegründet: 27./5. 1871 als A.-G., eingetr. 26./6. 1871. Begründet 1842 vom Apotheker Prell in der neuen Jakobstr. 26, wurde die Brauerei 1853 von Jobst Schultheiss übernommen u. ging 1864 in den Besitz von Ad. Roesicke über. 1871 wurde dieselbe in eine A.-G. umge- wandelt. 1891 wurde die auf dem Kreuzberge bei Berlin belegene Brauerei Tivoli (er- richtet 1857) mit Mälzerei in Fürstenwalde an der Spree gegen Gewährung von M. 3 000 000 Aktien erworben u. 1896 die Brauerei zum Waldschlösschen Akt.-Ges. in Dessau mit der Schultheiss' Brauerei vereinigt gegen Gewährung von M. 1 000 000 Aktien. 1898 Erwerb der Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide (an der Berlin- Görlitzer Bahn und an der Spree gelegen) für M. 1 450 000, ebenso angrenzende Grundstücke von Geschwister Buntzel u. Dr. Kunheim's Erben für M. 967 775. 1910 Erwerb der Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau für M. 2 600 000. Der gesamte Flächen- komplex in Niederschöneweide beträgt ca. 25 Morgen. 1903 Ankauf eines Grundstückes in Charlottenburg, Sickingenstr. für M. 970431 (1907 für M. 1 258 304, also mit M. 287873 Überschuss verkauft, welcher Betrag der Res. für Umbauten überwiesen wurde). Die Ges. besitzt weitere Grundstücke in Berlin: Roonstr. 6/7, Dreibundstrasse, Schönhauser Allee 39 a u. 39 b, Hinter der Schönhauser Allee 39a, 41, 42 u. 43, Neue Jacobstr. 24/25, Schmidstr. 19/20 u. in folg. Orten: