Brauereien. 1615 Direktion: Carl Binding. Prokuristen: Edm. Ernst, Heinr. Bauer, C. Schmidt, Phil. Kühner. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Conrad Binding, Geh. J ustizrat Dr. jur. G. A. Humser, Alfred Weinscehenk, Etienne Roques-Mettenheimer, Carl L. Funck, Jac. Reutlinger, Frankf. a. M. Zahlstellen: Eig. Kasse; Frankf. a. M.: Bass & Herz: München: Bapyer. Vereinsbank. * Brauerei Kempff, Aktiengesellschaft in Frankfurt a. M.-Sachsenhausen. Gegründet: 9./5. 1887. Die Ges. firmierte bis 9./12. 1899 „Kempff's Bierbrauerei-Ges. Übernahmepreis M. 850 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Seit 1890 ist auch eine Mälzerei u. seit April 1900 eine neu errichtete Brauereianlage im Betrieb. 1901 wurde eine weitere Eismaschine angeschafft. 1903/04 Neubau eines Eiskellers mit Stallung in Friedberg u. Aufnahme des Flaschenbiergeschäfts in Frankf. a. M. etc. 1908/09 erforderten die Zugänge auf Immobil.- u. Masch.-Konti einschl. eines Wirtschaftshauses in Offenbach M. 79 525. Die Ges. besitzt jetzt 12 Wirtschaftsanwesen; eines davon 1911/12 im Osthafengebiet neu erbaut, eines in Bockenheim erworben, wodurch sich das Immobil.-Kto B um M. 172 754 erhöhte. Bierabsatz 1897/98–1911/12: 55 856, 59 613, 63 195, 65 700, 66 583, 66 150, 66 717, 73 561, 76 566, 71 748. 71 841, 65 882, 54 811, 62 035, 70 002 hl. Die G.-V. v. 2./12. 1907 genehmigte einen Vertrag, der die Herstellung und Durch- führung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei Stern, A.-G. in Frankf. a. M. bezweckt. Dieser Vertrag ist auf die Dauer von 30 Jahren abgeschlossen und hat den Zweck, die Ge- schäfte in Zukunft so zu führen, dass wesentliche Vorteile durch bessere Ausnutzung der vorhandenen, sich gegenseitig ergänzenden Anlagen und Ersparnisse im Betriebe erzielt werden, so dass beide Unternehmungen in Zukunft durch die Gemeinschaft noch bessere Erträgnisse als bisher erhoffen. Durch den Vertrag soll beiden Gesellschaften, welche ihre bisherige Firma unverändert weiterführen, ihre Selbständigkeit nicht beschränkt werden. Vom 1./9. 1907 ab sollen die Bruttogewinne zusammengerechnet u. im Verhältnis von einem Drittel an die Brauerei Kempff A.-G. und von zwei Dritteln an die Brauerei Stern A.-G. verteilt werden. Jede Ges. stellt hieraus ihren endgültigen Reingewinn und dessen Verteilung nach ihrem Ermessen fest. Den Aktionären der Kempff-Ges. wurde ferner angeboten, ihre Aktien in neue Aktien der Brauerei Stern A.- G. derart umzu- tauschen, dass sie für je nom. M. 5000 Aktien der Brauerei Kempff A.-G. nom. M. 3000 Aktien der Brauerei Stern A.-G., beide mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907, und eine Barentschädigung von M. 250 erhielten. Es entspricht dieses Umtauschverhältnis dem Gewinne der beiden Ges. in den letzten sieben Jahren, in denen die Brauerei Stern A.-G. eine Div. von je 13 %, die Kempff-Ges. eine solche von je 8 % zur Verteilung brachten. Dir. Heinr. Kempff ist in den Vorstand der Brauerei Stern eingetreten; in den Aufsichtsrat der letzteren wurde Bankier Julius Heller in Firma Philipp Elimeyer-Dresden, in den Aufsichtsrat der Brauerei Kempff Privatier Rudolf Stern-Frankf. a. M. neugewählt. Zum Umtausch in die neu auszugeben- den Stern-Aktien wurden M. 875 000 Kempff-Aktien angemeldet, sodass M. 525 000 Stern- Aktien zur Ausgabe gelangten. Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 550 000, erhöht 1889 um M. 250 000 (begeben zu 145 %), 1895 um M. 200 000, angeboten den Aktionären zu 132 % und um M. 400 000 lt. G.-V. v. 21./12. 1898 in 400, ab 1./3. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, über- nommen von dem Bankhause Ph. Elimeyer, Dresden zu 125 %. angeboten 250 Stück den Aktionären 4:1 vom 1.–15. Febr. 1899 zu demselben Kurse. Anleihe: M. 800 000 in 4 % (bis Okt. 1896 4 %) Teilschuldverschreib. von 1893, 700 Stücke Lit. A à M. 1000, 200 Stücke Lit. B à M. 500, durch Indossament übertragbar. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. zu pari ab 1./9. 1894 in 39 Jahren durch jährl. Ausl. im Mai auf 1./9.; kann event. verstärkt oder mit dreimonat. Frist auf 1./9. gekündigt werden. Sicherheit: Pfand- recht zur I. Stelle auf die Immobilien mit Einricht. etc. (taxiert auf M. 2 169 832) zu gunsten der Deutschen Vereinsbank. Zahlst. wie bei Div. Ende Aug. 1912 in Umlauf M. 586 000. Kurs Ende 1895–1912: In Frankf. a. M.: 101.50, 100.50, 100.20, 99.10, 98.20, 96, 97, 99.90, 100.20, 99,80, 100.40, 99.80, 99, 98, 98, 98, 97.80, 96 %. – In Dresden: 102.25, 101.50, , 100, 100, 97, 96, 99.50, 100, 100, 100.50, — 98.50, 98, –, 98, 96.75, 93.50 %. Hypotheken: M. 260 000 (am 31./8. 1912), zu 4, 4½ % auf Wirtschaftshäuser. Geschäftsjahr: 1.9.–31./8. Gen.-Vers.: Bis Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 fester Jahresvergütung), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Aug. 1912: Aktiva: Brauerei- u. Mälzerei-Anwesen 1 184 502, Wirtschafts- häuser abz. 260 000 Hypoth. bleibt 340 000, elektr. Anlagen 15 590, Lagerfässer 20 939, Versandtfässer 1, Masch. 163 895, Fuhrpark 36 450, Brauerei- u. Wirtschaftsinventar 63 313, Flaschenbier-Utensil. 1, Bier, Malz, Hopfen, Kohlen, Werkholz etc. 161 648, Kassa 25 165, Wechsel 1299, Effekten 3938, Versich. 4431, Debit. an Bier, Treber etc. 110 866, do. Darlehen 171 767, ausstehende Hypoth. 881 850, Bankguth. 310 817, Avale 154 000. — Passiva: A.-K. 1 400 000, R.-F. 250 000, Spez.-R.-F. 250 000, Delkr.-Kto 315 981 (Rückl. 25 000), Prior.-Anleihe 586 000, do. Zs.-Kto 12 010, Depos. u. Kaut. 388 299, gestundete Brausteuer 111 770, Kredit. 32 746, Avale 154 000, Talonsteuer-Res. 5500 (Rückl. 2750), Div. 98 000, do. alte 70, Tant. an Vorst. 11 891, do. an A.-R. 5101, Vortrag 29 106. Sa. M. 3 650 476.