1616 Brauereien. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz u. Hopfen 349 411, Eis 14 209, Kohlen 27 766, Wasser 8253, Arbeitslöhne 207 238, Arb.-Wohlf. 14 992, Handl.-Unk. 120 129, Fuhrpark- Unterhalt. 71 582, Betriebs-Unk. 47 341, Reparat. 32 326, Fastagen-Unterhalt. 3285, Beleucht. 6473, Steuern 238 764, Mieten 7226, Versich. 3941, vertragsmässiger Gewinnausgleich an Brauerei Stern A.-G. 461, Abschreib. 134 214, Gewinn 171 849. – Kredit: Vortrag 25 189, Bier 1 368 029, Treber 39 907, Malzkeime 8021, Zs. 18 350. Sa. M. 1 459 499. Kurs Ende 1893–1912: In Frankf. a. M.: 114.60, 127, 137.53, 146.10, 147.20, 150.50, 140.80, 135, 126, 132.50, 138, 135.50, 134.20, 136, 127, 120, 120, 123. 50, 125, 1100 50 % – In Dresden: 127. 50, 136, 146, 147, 151, 141.90, 134, 129, 131.20, 137. 75, 135. 40, 135.50, 136, 128, 121, 120.50, 121, 124, 118 % Aufgelegt 12./5 1887 in Frankf. a. M. u. Dresden zu 137 % Dividenden 1886/87–1911/12: 9, 11, 11, 11, 9, 9, 9, 7½, 8½, 8½, 9, 9, 9, 9, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 8, 6 7, %. Goup.-Verj.: 4 J. (k.) Direktion: Ph. Kempff, H. Kempff, Stellv. L. Köhler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat B. Mankiewicz, Frankf. a. M.; Stellv. Bankier Jul. Heller, Bankier Ad. Paderstein, Dresden; Dr. Johs. Werthmann, Privatier Rud. Stern, Frankf. a. M. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank, Deutsche Vereinsbank, Em. Schwarzschild, Joh. Goll & Söhne; Dresden: Philipp Elimeyver. Brauerei Stern, Act.-Ges. in Frankfurt a. M., Oberrad. Gegründet: 5./5. 1887; eingetr. 17./5. 1887. Übernahmepreis der Brauerei u. Zubehör in Ober- rad, Wirtschaftshäuser in Frankf. a. M. etc. zus. M. 1 717 891. Gründung s. Jahrg. 1901/02. Das Gesamtareal des Brauereianwesens beträgt z. Z. 21 687 qm, wovon 9098 qm bebaut sind. Es ist inmitten des Stadtbezirks Frankf. a. M.-Oberrad gelegen, von 4 Strassen begrenzt u. um- fasst die Grundstücke Offenbacherlandstr. 314, 316, 320, 322, 344 u. 346, Mathildenstr. 1 u. 1 C. Buchrainstrasse 18 u. 48. Die Brauerei hat eine jährl. Produktionsfähigkeit von 170 000 hl. Im Kesselhaus befinden sich 4 Dampfkessel; als Betriebskraft dienen 2 Dampfmasch. Die Eis- u. Kälteerzeugungs-Anlage, System Linde, ermöglicht ausser der Kellerkühlung die Fabrikation von 1000 Ztr. Eis pro Tag. Die beiden Sudhäuser haben je ein doppeltes Sud- werk von je 2500 kg Einmaischung. Im Kühlhause befinden sich 4 Kühlschiffe mit je 112 hl Inhalt, ferner ein grosser Flächenberieselungskühler. Der Gärkeller enthält 140 Gär- bottiche mit einem Fassungsvermögen von 5000 hl. Die meist neu erbauten Lagerkeller haben einen Gesamtlagerraum von 44 000 hl u. sind mit grösstenteils neuen Lagerfässern belegt. Im Juni 1905 wurde die Flaschenfüllerei mit einer Tagesleistung von 40 000 Flaschen in Betrieb genommen. 1905/06–1911/12 erforderten die Gesamtzugänge auf Anlage-Kt M. 328 498, 118 683, 49 011, 158 072, 103 367, 23 510, 127 786. Die Ges. besitzt zurzeit 6 Wirtschaftsanwesen, nachdem 1911/12 ein solehes im Osthafengebiet im Erbbaurecht er- baut u. ein anderes verkauft wurde. Bierabsatz 1896/97–1911/12: 112 818, 116 503, 116 761, 121 746, 126 447, 118 511, 116 536, 119 589, 120 303, 126 409, 114 402, 110 836, 103 552, 87 573, 100 581, 113 957 hl. 1911 Übernahme der Bierlieferung der stillgelegten Brauereien K. Nagel in Bad Homburg u. C. Kalbhenn in Bergen. Interessengemeinschaft mit der Brauerei Kempff, A.-G. in Frankf. a. M In der G.-V. v. 2./12. 1907 ist der Abschluss eines Interessengemeinschafts-Vertrages mit der Brauerei Kempff auf die Dauer von 30 Jahren, beginnend mit dem 1./9. 1907 genehmig. worden. Die Selbständigkeit der beiden Unternehmungen bleibt voll bestehen. Die nach Ablauf eines jeden Geschäftsjahres aus der von jeder Ges. aufgestellten Bilanz sich ergebeni den Bruttogewinne werden zus. gerechnet u. mit ein Drittel an die Brauerei Kempff A.-G- u. mit zwei Dritteln an die Brauerei Stern A.-G. geteilt. Unter Bruttogewinn ist der Be-. trag zu verstehen, der sich aus der Bilanz nach Abzug aller Betriebsausgaben u. General- unkosten, ferner aller Zinsen u. dergl. ergibt, wobei Abschreib. auf Aktiven nicht zu machen u. Verlust auf Aussenstände nicht zu berücksichtigen sind, indem letztere von jeder Ges. aus ihrem Delkr.-Kto gedeckt werden. Ein etwaiger Bruttoverlust wird nach denselben Grundsätzen wie der Bruttogewinn der beiden Ges. anteilig getragen. Jede Ges. beschliesst selbständig über die Höhe ihrer Abschreib. u. Zuweisung zum Delkr.-Kto sowie über die Verwendung des Reingewinns. Der Vertrag gilt als stillschweigend auf weitere je zehn Jahre verlängert, solange nicht mindestens zwei Jahre vor Ablauf schriftlich gekündigt ist. Mit Bezug auf diese Interessengemeinschaft wurde den Aktionären der Brauerei Kempff A.-G. v. 7.–29./11. 1907 seitens des Bankhauses Philipp Elimeyer in Dresden angeboten, ihre Aktien in neue Aktien der Brauerei Stern A.-G. derart umzutauschen, dass sie für je M. 5000 nom. Aktien der Brauerei Kempff A.-G. je M. 3000 nom. Aktien der Brauerei Stern A.-G., beide mit Div.-Ber. ab 1./9. 1907 u. eine Barentschädigung von M. 250 erhielten. Es entspricht dieses Umtausehverhälenis dem Gewinne der beiden Ges. in den letzten 7 Jahren, in denen die Brauerei Stern A.-G. eine Div. von je 13 %, die Brauerei Kempff A.-G. eine solche von je 8 % zur Verteilung brachten. Dir. Heinr. Kempff trat in den Vorstand der Stern-Ges. ein, ist somit Vorstandsmitgl. beider Unternehm. geworden; ferner wurde je ein Mitglied des A.-R. der einen Ges. in den A.-R. der anderen gewählt. Alle Kosten der Transaktion trug die Stern-Ges., welche auch die Notier. ihrer sämtl. Aktien an der Dresdner Börse bewirken liess.