Brauereien. 1639 Erwerb von anderen Brauereien; der Betrieb der zum Brauereigewerbe gehörigen Neben- gewerbe. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neu- erbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig für M. 660 000. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V. v. 24./11. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Von diesem Betrage über- nahm der Rückkäufer selbstschuldnerisch die auf den Grundstücken haftenden Hypoth. im Betrage von M. 360 000; M. 50 000 wurden bar gezahlt, M. 20000 in Wechseln ge- deckt und M. 70 000 dem Käufer gestundet. Die G.-V. v. 24. Nov. 1900 genehmigte das Anerbieten des früheren Dir. Herm. Brandt, wonach derselbe sich verpflichtet, der Ges. M. 200 000, wovon M. 89 000 in Hypoth., M. 111 000 in Brauerei-Oblig. zur teilweisen Deckung des durch den Ankauf der Braunschweiger Brauerei entstandenen Verlustes zurückzuzahlen. Die Grundstücke in Grünberg um- fassen ca. 900 a. Der Grundbesitz ist in der Bilanz specifiziert. 1908/09 Neuaufstellung einer Sudhaus-Einricht. etc. mit M. 97 982 Kostenaufwand. Bierabsatz in Grünberg 1897/98–1911/1912: 21 137, 23 480, 23 408, 22 672, 19 822, 20 563, 23 010, 22 264, 23 365, 23 571, 25 331, 25 701, 28 095, 30 912, 30 611 hl. Kapital: M. 680 000 in 680 doppelt abgestempelten Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1./11. 1898 um M. 500 000 (div.-ber. ab 1./10. 1898, auf M. 1 500 000). Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig (s. oben), M. 200 000 wurden von einem Konsortium zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären vom 14.–24./11. 1898 zu 115 % angeboten. Die G.-V. v. 25./3. 1901 be- schloss Reduktion des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 1 084 000 in der Weise, dass die Mitglieder des A.-R. M. 145 000 in Aktien zur Vernichtung hergaben, und dass ferner M. 1 355 000 durch Zus. legung von 5 zu 4 Aktien auf M. 1 084 000 reduziert wurden. Frist ab 13./5. 1901 3 Wochen, dann bis 1./7. u. 30./9. 1901 verlängert. Hierdurch wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 416 000 erzielt, der mitsamt der obengen. Vergütung des H. Brandt in der Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 418 739 sowie in Abschreib. und Reservestellungen im Betrage von M. 197 260 Verwendung fand. Der Verlustsaldo 30./9. 1902 von M. 121 124 zwang zu einer neuerlichen Sanierung. Die G.-V. v. 15./12. 1902 beschloss demgemäss Zus. legung der M. 1 084 000 Aktien von 3 zu 2 (Frist 1.–15./2. 1903, dann verlängert bis 7./12. 1903) und Ankauf von M. 64 000 Aktien zu 28 %, sodass das A.-K. sich auf M. 680 000 reduziert. Der Rückkauf der Aktien erbrachte M. 46 080, die Zus. legung 340 000, zus. also M. 386 080 Buchgewinn. Derselbe fand Ver- wendung: Zur Deckung des Verlustsaldos von 1901/1902 M. 121 124, zu Abschreib. auf Grundstücke, Niederlagen, Effekten und auf eine Beteilig. 70 803, zur Deckung des bei 5 Subhastationen entstandenen Verlustes 54 287, zu Abschreib. auf Konto-Korrent 34 756. Alsdann verblieben M. 105 109, welche die Ges. zur Deckung für event. spätere Ausfälle auf Spec.-R.-F. verbucht hat. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. vom Dez. 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, übernommen vom Bankhause Herz, Clemm & Co. in Berlin und der Ostbank für Handel u. Gewerbe in Posen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Die Anleihe ist auf dem Grünberger Brauereianwesen hypoth. sichergestellt u. diente zur Ablösung der auf demselben haftend gewesenen Hypothek des Vorbesitzers Herm. Brandt von M. 250 000 und zur Tilg. schweb. Verbindlichkeiten. In Umlauf Ende Sept. 1912 noch M. 422 000, von denen M. 99 500 (aus der Brandtschen Vergütung) im Besitz der Ges. selbst sind. Zahlst.: Grünberg: Ges.-Kasse, H. M. Fliesbach's Wwe; Posen: Ostbank f. Handel u. Gew. Nicht notiert. Hypotheken: M. 32 500 auf Restaurationsgrundstück. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 35 495, Gebäude 543 801, Masch. 148 886, Lagergefässe 9985, Transportgefässe 10 077, Pferde u. Wagen 6750, Eisenbahnanlage 11 250, Eisenbahnwaggons 2334, Inventar, Mobil. u. Utensil. 51 190, Restaurationsinventar 7468, Restaurationsgrundstück Kurfürst, Cottbus 92 183, Bierniederlageeinricht. 8515, Hypoth.- Debrt. 218 420, Debit. 116 150, Kassa 1335, Wechsel 4927, Effekten 104 250, Vorräte 131 246. – Passiva: A.-K. 680 000, Oblig. 422 000, do. Zs.-Kto 5928, Hypoth. 32 500, R.-F. 9310 (Rückl. 1209), Spez.-R.-F. 49 107, Delkr.-Kto 24 480, Kaut. 4253, Akzepte 183 564, Erlös aus der Aktienversteigerung 180, unerhob. Div. 100, Talonsteuer-Res. 2400 (Rückl. 1200), Kredit. 68 658, Div. 20 400, Tant. an Dir. 831, Vortrag 554. Sa. M. 1 504 271. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations-Unk. u. Brausteuer 100 991, Handl.- Unk. 50 869, Brennmaterial. 21 405, Furage 20 384, Gespann-Unk. 6705, Reparat. 7339, Be- leucht.-Unk. 3349, Eis 7448, Assekuranz 2751, Salair 21 244. Löhne 61 061, Zs. 18 422, Ab- schreib. 46 640, Reingewinn 24 196. – Kredit: Vortrag 10 696, Bier 364 150, Treber 15 384, Malzkeime 2581. Sa. M. 392 812. Kurs Ende 1898–1900: 118, 96, 58 %. Aufgelegt 9./9. 1898 zu 126 %. Notiz eingestellt ab 18./10. 1901. Notiert in Berlin. Die abgestempelten Aktien waren nicht, die doppelt abgestempelten sind noch nicht zum Börsenhandel zugelassen.