1640 Brauereien. Dividenden 1896/97–1911/12: 8, 8, 4, 0, 0, 0, 1, 2, 2, 2½, 2, 2, 0, 2, 3, 3 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Rottmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baumeister Lorenz, Bank- Dir. W. Hildebrandt, Franz Mangelsdorff, Grünberg; Bankier Mor. Herz, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Grünberg: Ges.-Kasse, Samuel H. Laskau, H. M. Fliesbach's Wwe.; Berlin: Mor. Herz, Bankgeschäft. Brauerei Iserlohn Akt.-Ges. in Grüne-Iserlohn. Gegründet: 28./8.; eingetr. 3./10. 1899. Gründer: 27 Bürger von Iserlohn etc. Errichtung u. Betrieb eines Bierbrauereigewerbes nebst den dazu gehörigen Nebengewerben. Mit dem Ausstoss des Bieres wurde März 1901 begonnen. Jährl. Bierabsatz ca. 18 000–25 000 hl (1908/09 ca. 18 000 hl). Kapital: M. 200 000 in 169 doppelt abgest. Aktien u. 31 neuen Aktien à M. 1000, sämtl. gleich- berechtigt. Urspr. A.-K. M. 500 000, herabges. zur Tilg. der Unterbilanz von Ende 1903 M. 150 000 It. G.-V. v. 17./5. 1904 auf M. 160 000, indem M. 20 000 vom A. R. VYalutafrei zur Ver- fügung gestellte Aktien vernichtet und die verbliebenen 480 Aktien im Verhältnis 3:1 zus. gelegt wurden. Sodann wurde Ausgabe von bis M. 500 000 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000 beschlossen, von denen M. 447 000 gezeichnet wurden. A.-K. somit M. 607 000 in 160 abgest. St.- u. 447 Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 12./3. 1906 beschloss Zwecks Abschreib. und Bildung von Res. und Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien durch Aufhebung des Vorzugsrechts das A.-K. auf M. 338 000 herabzusetzen dadurch, dass die St.-Aktien im Ver- hältnis von 4 zu 1 und die Vorz.-Aktien im Verhältnis von 3 zu 2 zus. gelegt wurden (Frist 5./7. 1906). Behufs a. o. Abschreib. u. Bildung eines Delkr.-Kto von M. 32 000, beschloss die A. o. G.-V. v. 7./12. 1909 Herabsetzung des A.-K. von M. 338 000 auf M. 169 000 durch Zus.- legung der Aktien 2:1 (Frist 12./3. 1909). Die Ges. ist durch den Zusammenbruch der Malzfirma Schmitz & Gerdts in Köln Anfang 1909 in grosse Bedrängnis geraten. nachdem sie erst einen früheren Zusammenbruch überstanden und sich nach und nach erholt hatte, so dass die Aktionäre bald auf einen Ertrag rechnen konnten. Schmitz, dem die Brauerei ein Darlehen von M. 150 000 schuldete, war Vorsitzender des A.-R. der Brauerei. Auf Grund dieses Guthabens hat der Vorsitzende Schmitz-Otto und Brau-Dir. Ed. Lange Akzepte in Kurs gesetzt, die, nachdem die Firma Schmitz & Gerdts in Köln zusammenbrach, auf M. 300 000 lauteten. Für diese Wechselsumme wurde die Brauerei in Anspruch genommen. Sie konnte nicht zahlen; da aber bei einem Konkurse noch weniger herausgekommen wäre, so haben die Hauptgläubiger (bis auf einen) eingewilligt, ein Konsort. zu bilden, das die Schmitzsche Schuld an die Brauerei, wie auch dessen Buchforderungen (zus. M. 318 000) übernahm. Die Brauerei hatte die Summe innerhalb einer Reihe von Jahren zu amortisieren 5 es ist ihr aber inzwischen gelungen, unter günstigen Bedingungen ein Darlehen zu erhalten, u. damit gegen Gewähr. eines nicht unerhebl. Nachlasses die ganze Bankschuld abzutragen. Dieses Darlehen wurde bis 1912 bis auf M. 15 000 getilgt u. wird 1912/13 ganz zurückgezahlt werden; dann werden keine laufenden Verbindlichkeiten, sondern nur hoch konsolidierte – Oblig. u. Hypoth. – vorhanden sein. Unter diesen Umständen kann die Brauerei endlich einer besseren Zukunft entgegensehen. Die a. o. G.-V. v. 26./7. 1912 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 31 000 (also auf M. 200 000) in 31 Aktien, begeben zu pari. Anleihe: M. 550 000 in 4½ % (bis 1909 5 %) Oblig. Nach den Anleihebedingungen sollten vom 1./10. 1010 an jährlich 2 % = M. 11 000 ausgelost werden. Aus den Anfang des Jahres 1909 durch die bekannten Vorkommnisse entstandenen Schwierigkeiten (s. oben) hatte sich die Notwendigkeit ergeben: 1) die Auslos. bis zur Tilg. der Bankschuld (M. 211 310), also Spät. bis 1./10. 1922, hinauszuschieben, wogegen die jährl. Amort.-Quote auf mind. M. 15 000 verstärkt werden soll, um zum ursprüngl. Termine beendet zu sein; 2) den bisher. Zinssatz von 5 % auf 4½ % herabzusetzen. Die Vers. der Obligationäre v. 29./12. 1909 genehmigte diese Abänderung. 9 Hypotheken: M. 62 000 auf Brauerei; M. 154 271 auf Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1904 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Dez. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Brauerei (Grundstück u. Gebäude) 549 774, Einricht., Masch., Kessel, Kühlanlagen, Lagerfässer, Bottiche, Transportfässer, Pferde, Wagen, Flaschen, Kasten, Geräte etc. 129 753, Wirtschaftsanwesen 182 701 abz. 154 271 Hypoth. bleibt 28 429, Vorräte an Bier, Malz, Hopfen. Kohlen, Fourage, Material. etc. 87 889, Debit. 56 530, do. gegen Sicherheit 328 657 abz. 306 523 Aval-Hypoth. u. Darlehen bleibt 22 133, Bankguth. 23 841, Kassa, Wechsel, Effekten u. vorausbez. Versich. 4723. – Passiva: A.-K. 200 000, Oblig. 550 000, Hypoth. 62 000, do. Zs.-Kto 12 408, Kredit. 8943, Darlehen 15 000, gestundete Brausteuer 38 305, fälliger Stempel u. Kosten etc. für neue Aktien 1417, Sicherheits-Rückl. 15 000. Sa. M. 903 074. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Malz, Hopfen, Kohlen, verschied. Material., Löhne u. Brausteuer 291 264, Unk.: Gehälter, Löhne, Handl.-Unk., Reparat., Furage, Reisespesen, Prov., Versich., Zs., Steuern 127 886, Verlust an Mieten 1396, Abschreib. 80 469. Sa. M. 501 016. —– Kredit: Erlös aus Bier, Treber, Eis etc. 501 016. Dividenden: Bisher 0 %. Direktion: Emil Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Ernst Schultgen, Fabrikant Heinr. Sudhaus, Hubert Schumacher, Iserlohn. „