1676 Brauereien. Bürgerliches Brauhaus Ingolstadt in Ingolstadt. Gegründet: 4./9. 1882; eingetr. 4./9. 1882. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Brauerei von Jakob Engl. 1899 wurde die Kritschenbrauerei in Ingolstadt erworben, ferner beschloss die G.-V. v. 30./10. 1899 Angliederung der Aktienbrauerei Ingolstadt mit Wirkung ab 1./10. 1899. Die Übernahme fand in der Weise statt, dass die Aktionäre der Aktienbrauerei Ingolstadt (A.-K. M. 600 000 in 2000 Aktien à M. 300, Näheres s. Jahrg. 1901/1902) für jede Aktie 60 % oder für M. 15 000 solcher Aktien M. 9000 Aktien des Bürger- lichen Brauhauses mit Div.-Recht ab 1./9. 1899 erhielten. Der aus der Verschmelzung resul- tierende Gewinn von M. 240 000 wurde zu Abschreib. benutzt. Die Ges. besitzt 35 Wirt- schaftsanwesen bezw. eigene Ausschankstellen, davon 28 in Ingolstadt (1908/09 2 erworben. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Ingolstadt u. auswärts beträgt an 400 Tagwerk. Die Neu- bauten u. andere Vergrösserungen erforderten in den Jahren bis 1904 über ca. M. 800 000 Kostenaufwand. Gesamt-Abschreib. 1882–1912 M. 2 306 727. Bierabsatz 1893/94–1898/99: 25 587, 26 502, 29 382, 33 330, 36 998, 40 368 hl: 1899/1900–1901/02: beide Brauereien 80 180, 79 656, 71 559; später jährl. ca. 70 000–80 000 hl. Kapital: M. 1 500 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 500 u. 1150 Aktien (Nr. 701–1850) à M. 1000. Urspr. Kap. M. 350 000, erhöht zunächst um M. 50 000 in 50 Aktien à M. 1000 u. lt. G.-V.-B. vom 23. Jan. 1899 um M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000, übernommen von der Bankfirma Simon Lebrecht in München, angeboten den Aktionären zu 123 %, auf M. 2000 alte Aktien entfiel eine neue Aktie; ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1899 um M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, hiervon verwendet 360 Aktien = M. 360 000 (div.-ber. ab 1. Sept. 1899) zur Übernahme der Aktienbrauerei Ingolstadt (s. unter Zweck), die weiteren 240 Aktien = M. 240 000 wurden den bisherigen Aktionären, sowie den vormaligen Aktio- nären der Aktienbrauerei in Ingolstadt vom 2.–16. Jan. 1900 zu 127 % angeboten, im Ver- hältnis von M. 4000: M. 1000. Diese 240 neuen Aktien waren mit 25 % bis 16. Jan. 1900 und mit 75 % bis 1. März 1900 einzuzahlen und dementsprechend div.-ber. Das werbende A.-K. betrug 1898/99 M. 1 050 000. Die G.-V vom 29. Dez. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 300 000 (auf M. 1 500 000) in 300 Aktien à M. 1000, div.-ber. pr. r. der Einzahl. ab 1.2. 1901, übernommen von einem Konsort., das alle Kosten, auch die der Einführung an der Börse zu tragen hatte, zu 115 %. Diese Aktien wurden den Aktionären nicht ange- boten, sie waren zunächst mit 25 %, und sind seit 1./11. 1904 voll eingezahlt. Hypotheken: M. 938 607 Annuitätenkapitalien, verzinsl. mit 4 % u. rückzahlbar bis 1./5. 1955, darunter M. 64 957 (Stand 1./5. 1912), verzinsl. zu 5½ % und tilgbar bis 1./11. 1918. Letztere bilden den Saldo eines auf der vormaligen Aktienbrauerei Ingolstadt ruhenden gegen Ausgabe von zu 125 % rückzahlbaren, 4½ % Pfandbr. bei der Vereinsbank in Nürnberg aufgenommenen Kapitals. – An Restkaufschillingen waren Ende Aug. 1912 noch M. 68 435 zu begleichen. Anleihen der Aktienbrauerei Ingolstadt (für welche das Bürgerl. Brauhaus Ingolstadt die persönliche Haftung übernommen hat): I. M. 600 000 in 4 % Prior.- Oblig. von 1890, Stücke Lit. A–0 à M. 2000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1894 bis 1964 durch jährl. Ausl. am 1./7. auf 2./1. Zahlst. wie bei Div. Kurs in München Ende 1896–1912: 98.50, 100, 98.30, 97.75, 93.10, 96, 97, 99, 99, 100.50, 99, 97, 94.50, 95.50, 98, 95, 90 %. II. M. 300 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1899. rückzahlbar zu 103 %, Stücke auf den Namen des Bankhauses F. S. Euringer à M. 1000 u. 500. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1904–34 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 am 1. Nov. auf 1. Mai; kann verstärkt auch ganz mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Der Anleihebetrag nebst M. 9000 Rückzahlungsaufgeld und M. 30 000 Zinsenkaution ist hypothek. zu gunsten der Firma F. S. Euringer in Augsburg eingetragen, und zwar an I. Stelle auf die Kühl- anlage, Gärkeller und neuen Sudhaus der früheren Aktienbrauerei Ingolstadt (Wert ca. M. 500 000), verbandsweise auf den sonstigen Immobiliarbesitz (Wert ca. M. 1 600 000) hinter ca. M. 850 000 Hypoth. u. Schuldverschreib. Zahlst. siehe unten. Verj.: Coup. 5 /., fällige Schuldverschreib. 10 J. (F.) Nicht notiert. Anleihen des Bürgerlichen Brauhauses: I. M. 300 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500 auf Namen des Bankhauses F. S. Euringer in Augsburg. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1904–34 durch jährl. Ausl. von mind. M. 10 000 am 1./11. auf 1./5.; kann verstärkt auch ganz mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Sicherheit: Für den Anleihebetrag nebst M. 9000 Rückzahlungsaufgeld u. M. 30 000 Zs.-Kaution ist der Immobil.-Besitz des Bürgerl. Brauhauses Ingolstadt verpfändet. Vorgang: M. 1 004 190 An- nuitätenkapitalien. Zahlst. siehe unten. Verj.: Coup. 5 J., fällige Schuldverschreib. 10 J. Nicht notiert. II. M. 600 000 in 4 % Schuldverschreib. v. 1905, rückzahlbar zu 103 %, unkündbar bis 1./11. 1915. Stücke à M. 1000, auf Namen gestellt u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1915–55 durch jährl. Auslos. am 2./11. auf 1./5. Sicherheit: Der Immobil.-Besitz des Bürgerl. Brauhauses. Vorgang: M. 875 000 Annuitätenkapitalien. Verj.: Der Coup. in 4 J. (F.); der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst.: Siehe unten. Kurs in München Ende 1906–1912: 99, 96.50, 95.50, 96, 98, 95, 91 %. Eingef. daselbst im März 1906 zu 100.50 %. In Umlauf von allen 4 Anleihen Ende August 1912 noch M. 1 454 260. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Spät. im Dez. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St., je M. 1000 Aktienbesitz = 2 St.