Brauereien. 1683 Der Roggenmühle in Grünwinkel ist 1907 die Einrichtung zur Weizenmüllerei mit einer täglichen Leistung von 1200 Sack eingebaut worden, diese maschinelle Einrichtung erforderte ca. M. 600 000. Der Ort Grünwinkel ist mit Wirkung ab 1./1. 1909 nach Karls- ruhe eingemeindet. Die Gesamtzugänge auf alle Anlagen betrugen 1908 M. 1 097 952, 1909 M. 503 959, 1910 M. 533 724, 1911 M. 486 091, davon entfallen 1911 auf Immobil. M. 138 776, auf eigene Wirtschaften M. 53 010, auf Masch., Geräte etc. M. 294 304. Anfang 1912 übernahm die Ges. Sinner die Aktiva u. Passiva der in Zahlungsschwierig- keiten geratenen Firma Wilhelm Weitz in Lüneburg, bestehend aus 2 Hefe- u. Spiritus- fabriken in Lüneburg u. Neuhaldensleben, mehreren Geschäfts- u. Wohnhäusern in Lüneburg, Dresden u. Altona, einem Hefeproduktionsrecht von 20 320 Ztr., sowie den Vorräten und Aussenständen. Die gesamten Aktiven hat die Ges. Sinner zu rund M. 1 250 000 durch Übernahme der Schulden (grösstenteils zu 60 %) erworben. Der Geschäftsbericht pro 1911 bewertet die Aktiven mit rund M. 650 000, sodass das Hefeproduktionsrecht auf die ganze Dauer des Hefesyndikats rund M. 600 000 kosten würde. Zweck: Betrieb von Brauerei, Branntwein- u. Presshefe-Fabrikation, Mälzerei, Müllerei u. Gastwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse u. Handel mit einschläg. Produkten, sowie Rhederei u. Spedition. – Bierabsatz 1900–1907; 77 000, 84 000, 88 000, 91 000, 100 133, 105 000, 108 000, 110 000 hl.; später nicht mehr angegeben, doch 1910 um 10 % geringer als i. V., aber 1911 wieder ca. 6000 hl mehr abgesetzt. (Absatz 1911/12 ca. 90 400 hl.) Abschreib. auf alle Anlagen seit 1885–1911: M. 11 613 294. Die Ges. gehörte der Preiskonvention der Presshefefabriken bis 1./10. 1908 an. Die G.-V. v. 18./1. 1910 beschloss Beitritt zu einem neuen Hefesyndikat in Berlin mit 91 859 Ztr. Produktion = 11.6 % Beteiligung. Durch das Weitz'sche Produktionsrecht erhöht sich das Hefeproduktionsrecht im Syndikat auf 112 179 Ztr. = 14.5 % Beteiligung. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr.. A.-K. M. 2 000 000, erhöht 1894 um M. 1 000 000 in 1000 Aktien, begeben zu 120 %, ferner lt. G.-V. v. 11./11. 1897 um M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären v. 15./2.–15./3. 1898 zn 180 %, lt. G.-V. v. 18./7. 1898 um weitere M. 1 000 000 in 1000 ab 1./9. 1899 div.-ber. Aktien, über- nommen von einem Konsortium zu 218.50 %, angeboten den Aktionären 3.—15./10. 1898 zu 220 %, vollgezahlt seit 31./8. 1899, und lt. G.-V. v. 21./11. 1904 um noch M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 198.50 %, angeboten den Aktionären 5 1 v. 22./11.–17./12. 1904 zu 200 %, gezahlt M. 250 abzügl. 5 % Zs. bis 1./1. 1905 sofort, M. 750 am 15./1. 1905 u. M. 1000 am 1./4. 1905. Die Erhöhung von 1898 geschah zum Zwecke der Erwerbung der Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin und Neufahrwasser und zur Verstärkung der Betriebsmittel, die von 1904 zur Ver- mehrung der Betriebsmittel. Zur weiteren Verstärkung der Betriebsmittel, besonders mit Rücksicht auf die Erwerbung der Weitz'schen Fabriken (s. oben), beschloss die G.V.. 1./4. 1912 weitere Erhöh. d. A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) in 1000 Aktien mit halber Div.-Ber. für 1912, übernommen von einem Konsort. (Strauss & Co. in Karlsruhe etc.) zu 165 %, angeboten den alten Aktionären 6: 1 v. 18./4.–3./5. 1912 zu 170 %, eingezahlt 25 % u. das Agio = M. 950 sofort, restliche 75 % = M. 750 am 30./6. 1912 Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1896, Stücke à M. 500 u. 1000. Zs. 1./3. u. 1./9. Tilg. al pari ab 1905 durch jährl. Ausl. von M. 100 000 auf 1./9.; ab 1./9. 1905 verstärkte oder Total-Tilg. mit 3 monat. Künd. zulässig. Die Anleihe ist an I. Stelle auf Grund- stücken und Gebäuden in Grünwinkel und Durmersheim eingetragen. Noch in Umlauf Ende 1911 M. 1 303 500. Zahlst.: Karlsruhe: Straus & Co., Rhein. Creditbank; Mannheim: Rhein. Creditbank, Südd. Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: E. Ladenburg. Nicht notiert. Hypotheken: M. 2 606 439 (Darlehen auf Wirtschaften, Häuser). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. (Bis 1899: 1. Sept. bis 31. Aug.) Gen.-Vers.: Bis Ende April in Karlsruhe. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, 4 % Vor-Div., vom verbleib. Überschuss 6 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 an jedes Mitglied), vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Grundstücke: Grünwinkel, Durmersheim, Luban, Neukölln 1 366 327, Fabrik u. Gebäude do. 3 906 300, eigene Wirtschaften 4 120 200, sonstige Immobil. in Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Hagenau, Hilpertsau, Wiesloch Saarbrücken u. Moers 273 000, Geräte 1 283 464, Beteilig. 1 774 132, Effekten 1 729 343, Vorräte in sämtl. Betrieben 4 954 752, Kassa, Wechsel u. Steuerscheine 267 446, (Avale 1 298 800), gedeckte Aussenstände 1 872 065, laufende do. 2 720 143. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 1 303 500, Hypoth. 2 606 439, R.-F. 3 284 351, Spez.-R.-F., Versich. u. Delkr.-Kto 1 757 672, Pens.-F. 396 737, Arb.-Wohlf.-F. 27 107, Sparkassen 164 726, unerhob. Div. 1800, Bankkredite 5 000 682, ge- stundete Steuern 395 828, a. Kündig. angenomm. Geld 1 535 691, Kredit. 630 050, Erneuer.-F. Abschreib. a. Beteilig.-Kto Weitz 300 000, Div. 720 000, Tant. 73 299, Vortrag 69 287. Sa. M. 24 267 174. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Handl.-Unk. 366 382, Zs.-Saldo 265 500, Dubiose 70 000, Abschreib. 650 000, Gewinn 862 586. – Kredit: Vortrag 58 742, Betriebs-UÜberschuss 2 155 727. Sa. M. 2 214 470. Kurs der Aktien Ende 1889–1912: In Berlin: 189, 190, 184.50, 193, 198, 218, –, 242.25, 264, 235, 234.75, 233.75, 183, 194, 260.25, 267.10, 254, 255.50, 267, 259.60, 246. 238.90, 236, 225 % (junge 217.50 %). Eingeführt 21./5. 1889 zu 203.50 %. – In Mannheim: 190.50, 190.25, 106