10696 Brauereien. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. It. Beschluss des A.-R. v. 19./9. 1908, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Sal. Oppen- heim jr. & Cie. in Cöln oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1913 durch jährl. Auslos. von M. 40 000 im Febr. auf 1./10.; ab 1./10. 1913 ver- stärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Hypoth. zur I. Stelle auf die Brauerei-Immobil., Masch. etc. der Ges. in Ehrenfeld (Taxwert M. 2 029 800). Der Erlös der Anleihe diente hauptsächlich zur Tilg. der durch Neubauten u. neue maschinelle Einricht. erwachsenen Bankierschulden, ferner zur Abstossung von M. 219 000 Hypoth. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 10 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. Kufs in Cöln Ende 1908 bis 1912: 99.75, 99.75, 99.75, 99.75, 99.50 %. Aufgelegt am 16./11. 1908 zu 99.75 %. Hypotheken: M. 701 500, davon M. 490 000 auf Rhenania-Brauerei, verzinsl. mit 4½ % P. A. u. zahlbar in den ersten zehn Jahren, zuerst am 1./4. 1907 je M. 20 000 u. der Rest nach Ablauf dieser 10 Jahre sofort ohne Kündigung, ferner M. 20 000 zu 4 % auf der Brauerei in der Subbelratherstr. 146, restliche M. 154 000 in 5 Posten zu 4, 4½ u. 4½ „ 4 Wirtschaftsanwesen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: Je M. 100 Aktien-Kap. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt), event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (mind. eine feste jährl. Vergüt. von M. 9000), Gewinnrest nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke 1 108 466, Gebäude 1 450 023, Masch. 539 259, Mobil. u. Utensil. 74 595, Lagerfässer 79 173, Transportfässer 34 219, Fuhrwerk 79 739, Automobil 17 896, Geschäftserwerb 63 000, Kassa 23 450, Wechsel 20 184, Debit. inkl. 97 819 Bankguth. 355 305, Dubiose 32 904, Avale 4000, Darlehen 709 249, Warenvorräte 344 491. — Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 1 200 000, Hypoth. 701 500, R.-F. 429 996, Spez.-R.-F. 111 577, Debit.-Sicherh.-F. 32 904, Kredit. 282 296, Avale 4000, Div. 140 000, Talonsteuer-Res. 810, Tant. an A.-R. 9000, do. an Vorst. 9581, Grat. 5500, Vortrag 8795. Sa. M. 4 935 961. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Anlagen 100 993, do. auf Debit. 16 284, Allg. Betriebs- u. Fabrikat.-Unk. Köln 463 239, do. Niedermendig 112 905, Handl.-Unk., Hypoth. u. Oblig.-Zs., Steuern, Frachten, Versich. Köm 153 156, do. Niedermendig 25 415, Gewinn 173 686. – Kredit: Vortrag 14 000, Eing. auf früher abgeschrieb. Forder. 503, Bier 1 031 178. Sa. M. 1 045 682. Kurs Ende 1894–1912: 143, 180, 142, 224, 188.50, 167, 142, 130, 135, 163, 170, 179, 176, 140, 102, 105, 120, 124, 99 %. Notiert Köln. Dividenden 1891/92–1911/12: 7, 9, 9, 10, 14, 15, 10, 10, 11, 11, 9, 9, 10% 1 (, 7, 7 %. Zahl. der Div. spät. am 2./1. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Georg Orth. Prokuristen: A. Endres, F. Koch. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. Dr. Albert Ahn, Stellv. Dir. Wilhelm Engländer, Bankier Dr. Paul Seligmann, Rechtsanwalt Dr. jur. Ferd. Esser, Bankier Ferd. Rinkel, Köln; Ferd. Aischmann, Brüssel. Zahlstellen: Ehrenfeld: Eigene Kasse; Köln: Leop. Seligmann, Sal. Oppenheim jr. & Co.: Aachen: Aachener Bank f. Handel u. Gcwerbe. 0 Hirsch-Brauerei Köln, Akt. Ges. in Köln-Bayenthal. Gegründet: 28./11. 1900; eingetr. 14./1. 1901. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Bierabsatz 1905/06–1909/10: 42 100, 56 977, 57 720, 53 130, 48 420, später jährl. über 50 000 hl. Die Firma Hirschbrauerei Gebr. Steingroever in Köln-Bayenthal hat 14 daselbst be- legene Grundstücke in Gesamtgrösse von 11 629 qm nebst aufstehenden Brauereigebäuden und Wohnhäusern im Gesamtwert von M. 780 000, ihre sämtlichen zum Brauereibetrieb dienenden Gegenstände, wie Maschinen, Lager- und Transportfässer, Pferde, Wagen etc. im Werte von M. 120 000, eine Besitzung zu Mersch bei Jülich nebst Bierniederlage und Bierverlagsgeschäft, deren Wert abzüglich einer 5 % Hypothek von M. 10 000 auf M. 50 000 festgestellt ist, ferner sämtliche am Tage des Besitzantrittes vorhandenen Rohstoffe und Vorräte sowie eine Reihe von Ausständen, wofür eine Wertsumme von M. 200 000 fest- gesetzt ist, in die A.-G. eingebracht. Ausserdem verpflichtete sich die Einbringerin, neu geplante, nach bereits entworfenen Plänen auszuführende Erweiterungsbauten zu der Brauerei in Köln-Bayenthal zu errichten (geschehen 1901/1902), wofür derselben M. 345 000 vergütet wurden. Der Wert des gesamten Einbringens betrug M. 1 495 000. In Anrechnung hierauf übernahm die A.-G. von den Verbindlichkeiten der Einbringerin einen Teil bis zur Höhe von M. 200 000, sodass ein Reinwert der Sacheinlage von M. 1 295 000 verblieb, wofür M. 1 295 000 in 1295 als vollbezahlt geltenden Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Die Brauerei ist auf eine jährl. Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet. 1907 wurde mit der Coloniabrauerei G. m. b. H. in Köln-Nippes eine Interessengemeinschaft hergestellt, wonach die allmähliche Überführung der bisherigen Bierherstellung der Coloniabrauerei auf die Hirschbrauerei bezweckt wurde. Die infolge der Erhöhung der Anleihe auf M. 1 500 000 der Brauerei zugeflossenen Mittel und ihr verbliebenen eigenen Schuld- verschreib. konnten zur Durchführung dieser Interessengemeinschaft verwandt werden. Gleichzeitig wurden Anteile der Coloniabrauerei G. m. b. H. übernommen, mit deren Verkäufern die Hirschbrauerei im Prozess ist.