Brauereien. 1701 Aktien-Gesellschaft Brauerei Ponarth in Königsberg i. Pr. Gegründet: 11./11. 1885. Bis dahin seit 11./6. 1869 Kommandit-Ges. auf Aktien. Das Gasthaus der Ges. in Ponarth ist 1908/09 mit einem Kostenaufwand von M. 180 000 neugebaut. Bierabsatz 1896/97–1907/08: 193 303, 190 422, 184 133, 184 153, 182 262, 182518, 193 761, 187 110, 190 738, 189 816, 179 218, 184 084 hl; später jährl. 170 000 bis 180 000 hl. 3 Kapital: M. 2 000 000 in 2450 Aktien (Nr. 1–2450) à M. 600 u. 530 Aktien (Nr. 2451–2980) à M. 1000 nach Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 It. G.-V. v. 1./5. 1897, an- geboten den Aktionären zu 150 %. Hypothekar-Anleihen: I. M. 450 000 in 4 % Anteilscheinen, rückzahlbar zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1890 durch jährl. Ausl. von mind. 2 % im Dez. auf 1./4. Sicherheit: Kaut.-Hyp. auf dem Brauereigrundstück in Höhe von M. 472 506. Zahlst.: Ges.- Kasse. Ende Sept. 1912 noch in Umlauf M. 206 000. Kurs in Königsberg Ende 1896–1912: 105, –, –, –, –, –, 101, 102, 102, –, 102, 100, 100, 100, 100, 100, 99 %. II. M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1905 durch jährl. Ausl. von mind. M. 12 000 im Dez. (zuerst 1904) auf 1./4.; verstärkte Tilg. vorbehalten. Sicherheit: Eine auf den Namen der Königsb. Vereins-Bank ausgestellte, auf dem Brauereigrundstück haftende Sicherheits-Hyp. von M. 618 000 nach der obigen Kaut.-Hyp. von M. 472 500. Die Anleihe diente zur Verstärk. der Betriebsmittel u. Erweiterung der Anlagen. In Umlauf 30./9. 1912 noch M. 504 000. Verj. der Coup.: 4 J. (F.), der Stücke nach 10 J. Zahlst.: Gesellschaftskasse. Kurs in Königs- berg i. Pr. Ende 1900–1912: –, —–, 103.50, 104, 104, 104.50, 104.25, 101, 101, 102, 102, 102, 100 % Eingef. durch die Vereins-Bank im April 1900. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Jede Aktie gewährt das Stimmrecht, und zwar geben je M. 600 = 3, je M. 1000 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., kontraktl. Tant. an Dir., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser M. 4800 fester Jahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Warenbestände 430 701, Schuldbuch 463 791, Grund- besitz u. Baulichkeiten 2 050 389, Eisenbahnanlage nach Ponarth 1, elektr. Kraft- u. Licht- anlage 10 000, Kühlanlage 75 000, Gefässe 216 000, Masch. u. Geräte 358 002, Eisenbahn- waggons 7500, Stallinventar 45 000, Effekten 2536, Bankguth. 554 000, Kassa 14 582. – Pas- siva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 560 000, 4 % Hyp.-Anteilscheine 206 000, 4½ % Teilschuldver- schreib. 504 000, ausgeloste do. 1000, Kredit. inkl. Steuerkredite 529 386, Unterst.-F. für die Angestellten der Ges. 150 963 (Rückl. 4000), Talonsteuer-Res. 14 000, Hypoth. u. Teilschuld- verschreib.-Zs. 15 482, unerhob. Div. 360, Div. 240 000, Vortrag 6312. Sa. M. 4 227 504. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter u. Abgaben 169 436, Unk. u. Reparat. 220 692, allg. Betriebskto 283 194, Zs. 24 918, Talonsteuer-Res. 2000, Abschreib. 164 740, Gewinn 864 981. – Kredit: Vortrag 8265, Miete 21 961, General-Warenkto 1 085 066. Sa. M. 1 115 294. Kurs Ende 1896–1912: 430, 400, –, –, –, 235, –, 250, 250, 248, 232, 190, 160, 150, 175, 184, 175 %. Notiert Königsberg. Dividenden 1886/87–1911/12: 30, 30, 25, 26, 20, 21¾, 25, 26¾, 30, 33½, 33¼, 25, 20, 18, 17, 17, 18, 18, 18, 16, 14, 12, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Johs. Ladehoff, Ad. Schifferdecker. Aufsichtsrat: (7) Vors. Gen.-Konsul Otto Meyer, I. Stellv. Komm.-Rat Felix Heumann, II. Stellv. Fabrikbes. Jul. Gebauhr, Konsul Rud. Lengnick, Kommiss.-Rat Ed. Schifferdecker, Bank-Dir. Rob. Frech, Komm.-Rat Carl Ostermeyer, Königsberg i. Pr. Zahlstelle: Eig. Kasse. Brauerei Loebenicht Akt.-Ges. vormals Scheeffer & Hintze in Königsberg i. Pr. (In Konkurs.) Die zur Konkursmasse Loebenicht gehörige Brauerei Bürgerliches Brauhaus ist Mitte Dez. 1911 an die Brauerei Bergschlösschen in Braunsberg verkauft. Da der Betrieb sich immer weiter unrentabel zeigte u. zurückging, musste der ausserordentlich geringe Preis, der geboten wurde, akzeptiert werden. Die Gläubiger erhielten keine Div., da nach Bezahl. der Betriebsschulden des Brauhauses, rückständ. Zs. u. Kosten, eine Teilungsmasse nicht verblieb. Das Konkursverfahren wurde am 11./7. 1912 eingestellt, weil eine den Kosten des Verfahrens entsprechende Konkursmasse nicht vorhanden war. Das A.-K. ist verloren. Brauerei Wickbold, Actiengesellschaft in Königsberg i. Pr Gegründet: 1888. Aufgestellt wurde 1899 eine zweite Kühlmasch. u. erbaut ein zweites Masch.-Haus. Zugänge auf Anlage-Kto 1903/1904;: M. 39 640. Absatz 1895/96–1905/1906 27 608, 35 610, 46 552, 57 990, 58 093, 58 926, 47 248, 47 745, 52 364, 54 718 hl; später jährl. ca. 4550 000 hl. Das Jahr 1907/08 ergab nach Aufzehrung des R.-F. von M. 3000 M. 74 99 Verlust, der sich 1908/09 nach M. 69 035 Abschreib. um M. 36 785 auf M. 111 775 erhöht u. bis 1910/11 auf M. 108 933 vermindert werden konnte, doch 1911/12 wieder um M. 46 077 auf M. 155 010 stieg; wegen Sanierung siehe bei Kap. Zugänge auf Anlagen-Kti (Masch. etc.) 1907/08–1911/12: M. 59 402, 25 578, 16 295, 4915, 25 675.