1718 Brauereien. Inselbrauerei Lindau, Akt.-Ges. in Lindau i. B. Gegründet: 12./7. 1905 mit Wirkung ab 1./7. 1905; eingetr. 19./9. 1905. Gründer s. Jahrg. 1906/07. Die Ges. erwarb die bisher von der Firma Helmensdorfer & Cie. zur Inselbrauerei in Lindau i. B. betriebene Brauerei nebst einer weiteren Reihe von Vermögensobjekten, insbes. von Wirtsanwesen. Für auf die A.-G. übergegangene Darlehnsforder. bzw. Hypoth. wurden obigen Gründorn von der Ges. M. 179 500 in Aktien gewährt unter Baraufzahl. von M. 500 seitens des Verw.-Rates Fr. Brosche in Wien. Zweck: Bierbrauerei- u. Mälzereibetrieb. Bierabsatz 1905/06–1911/12: 24 000, 26 000, 26 300, ca. 25 000, ca. 24 000, ca. 25 000, 25 000 hl. Behufs innerer Festigung des Unter- nehmens wurde bisher von der Verteil. von Div. abgesehen. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 348 752 auf Brauerei u. 12 Wirtschaften. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1906 v. 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div. vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 1000 für jedes Mitgl.). Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Brauerei u. Wirtschaften 1 714 763, Masch. 39 947, Fasszeug 19 096, Fuhrwesen 6026, Geschäfts- u. Wirtschaftseinricht. 18 539, Vorräte 128 545, Bierguth. 57 812, Darlehen 23 528, Hypoth. 387 884, Kassa 4887. – Passiva: A.-K. 450 000, Hypoth. 1 348 752, Kredit. (einschl. rückst. Malzaufschlag) 324 824, Akzepte 190 578, R.-F. 6309, Delkr.-Kto 5505, ausserord. R.-F. 58 000, Ern.-F. 5000, Vortrag 12 059. Sa. M. 2 401 029. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 414 950, Abschreib. 33 130, Vortrag 12 059. – Kredit: Vortrag 17 643, Bier-Erlös etc. 442 496. Sa. M. 460 140. Dividenden 1905/06–1911/12: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Friedr. Brosche jr., Stellv. Frz. Ott. Prokurist: L. Durber. Aufsichtsrat: (5) Vors. Komm.-Rat W. Georg, Schweinfurt; Stellv. Komm.-Rat Ed. Eibler, Bankier Emil Zerwick, Lindau; Hof- und Gerichts-Advokat Dr. Norbert Schopp, Wien; Max Eisemann, Heidelberg. Lindener Actien-Brauerei vorm. Brande & Meyer in Linden vor Hannover, Blumenauer Strasse 15. Gegründet: 1./6. 1871. Das Etablissement wurde 1897/98 u. 1908–1912 vollständig um- gebaut und gestattet jetzt eine Jahresproduktion bis ca. 350 000 hl. Es sind Dampf- maschinen mit ca. 800 HP. Leistung u. 4 grosse Dampfkessel mit zus. 1000 qm Heizfläche, sowie 2 Eismasch. vorhanden, welch letztere täglich an 1000 Ctr. Kristalleis herstellen können. 1908/09 Umbau u. Neueinricht. des Sudhauses etc. mit M. 244 637 Kostenaufwand. 1909/10 Bau eines Malzsilos; restl. Zugänge hierfür u. für andere Anlagen M. 228 226. 1900/1901 trat die Ges. eine ihr gehör. Gartenparzelle zu Strassenzwecken an die Stadtgemeinde Linden ab, wo- durch ihr Brunnengrundstück in seiner ganzen Front an einen neuen Strassenzug zu liegen kam. Die Ges. erwarb 1906/07 vom Magistrat in Linden ein der Brauerei angrenzendes Grund- stück in Grösse von 313 qR. zum Preise von M. 224 146 zwecks Erweiterung der Anlagen. Nicht zum Betriebe dienende Bauplätze sollen verkauft werden. 1906 Erwerb des Eta- blissements Lindenhof, mit M. 472 200 zu Buch stehend, 1907 des Grundstücks Blumenauerstr. 17 u. 1911 des Grundstücks Blumenauerstr. 18, womit nunmehr das Brauereiterrain arrondiert ist u. überall an Strassen zu liegen kommt. Ausserdem besitzt die Ges. 11 Anwesen (s. Bilanz). Bierabsatz 1896/97–1911/1912: 159 560, 196981, 223 875, 221880, 215 485, 195 569, 193 875, 215 332, 231 315, ca. 215 000, ca. 215 000, ca. 220 000, ca. 210 000, ca. 210 000, ca. 230 000, ca. 230 000 hl. 1904 Ankauf der Weizenbierbrauerei von Jos. Hösel in Linden, deren Betrieb inzwischen in den Hauptbetrieb Blumenauerstr. aufgegangen ist. 1908 Erwerb der Osteroder Stadtbierbrauerei G. m. b. H.; 1909 Beteil. bei Brauerei H. Langkopf G. m. b. H. in Peine; diese Ges. hat mit der Lindener Aktienbrauerei auf 30 Jahre einen Vertrag abgeschlossen, wonach sie ihre ganze Kundschaft ausschl. mit Lindener Bier zu bedienen hat, während sie anderseits unter Kontrolle der Lindener Aktien-Brauerei eine grössere Menge Malz für diese herstellt. 1909 Beteil. bei der Immobil.-Ges. Hannover-Linden G. m. b. H., welche den Schwarzen Bär besitzt; seit 1910 Anknüpfung engerer Beziehungen zur Hannov. Brauindustrie G. m. b. H. in Hannover. Für eine von dieser Ges. ausgegebene 4½ % Oblig.-Anleihe von M. 1 200 000, deren Gegenwert den Interessen der Lindener Aktienbrauerei dienstbar ge- macht ist, hat diese die Bürgschaft übernommen. Zugänge auf Anlage-Konti, besonders für Masch. erforderten 1911/12 ca. M. 440 000, ausserdem stand das Neubau-Kto ult. Sept. 1912 mit M. 108 636 zu Buch. Kapital: M. 3 024 000 in 2016 Aktien à Thlr. 500 bezw. M. 1500. Urspr. M. 960 000, er- höht 1886 um M. 48 000, begeben zu 300 %, 1889 um M. 126 000, begeben zu 280 %, lt. G.-V. v. 28./3. 1895 um M. 1 134 000, begeben zu 110 %, u. lt. G.-V. v. 1./12. 1897 um M. 756 000 in 504, ab 1. Okt. 1897 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeb. den Aktionären 3: 1 bis 21. Dez. 1897 zu 122 %. – Bei Erhöhungen sind die Besitzer der alten Aktien vor anderen Zeichnern berechtigt, die neuen Aktien im Verhältnis zu ihrem Aktienbesitz zu übernehmen. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. v. 1906, rückzahlb. zu 103 %, aufgenommen für oben erwähnten Terrain-Erwerb, für technische Neuanlagen u. zur Verstärkung der Be- ―――――――――