= 1750 Brauereien. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Reichs-Rat Wilh. von Finck, Stellv. Geh. Komm.-Rat Jac. Heilmann, Geh. Komm.-Rat Herm. Grotjan, Bank-Dir. Wilh. Schoch, Gutsbes. Wilh. Merck. Zahlstelle: München: Merck, Finck & Co. Kochelbräu München Akt.-Ges. in München. Gegründet: 30./11.1887 bezw. 13./2. 1888. Die Ges. übernahm die St. Annabrauerei des Vorbes. J. Baudrexl (Kaufpreis M. 831 000) u. firmierte bis 1895 St. Annabrauerei, dann bis 26./1. 1906 Klosterbrauerei; nach der Fusionier. mit der Kochelbrauerei Anfang 1906 wurde Firma wie oben angenommen. AuchMälzerei u. Betrieb von Wirtschaften. 1902/1903 Ankauf des Kapuzinerbräu- Anwesens, das zu einem grossen Konzertsaal und als Mälzerei Verwendung finden soll. 1904 Erwerb von 3, 1905 von 2, 1906/07 von 2 Wirtschaftsanwesen in der Zwangsversteiger. für letztere kamen M. 309 624 in Zugang. 1908/09 Übernahme der Bierabnehmer der Schloss- brauerei Hofhegnenberg und der Humplbrauerei in Wolfratshausen. Mit dem Ankauf dieser Brauereien, die stillgelegt wurden, war auch die Erwerbung von 11 Wirtschaften u. die Ablösung von Bräugeldern verbunden. Die Anwesen wurden für zus. M. 450 000 er. worben u. einige davon bereits mit einem kleinen Nutzen u. längerer Bierbezugsverpflichtung wieder abgestossen. Die zu den Akquisitionen nötigen Beträge wurden mit den Barmitteln gedeckt, welche durch die Aufzahlung bei der Umwandlung von Stamm. in Vorz.-Aktien zuflossen (siehe b. Kap.). 1909/10 Ankauf der Hauslbrauerei Holzkirchen, deren Brauerei- Betrieb stillgelegt wurde, die Betriebsräume dienen jetzt als Mälzerei u. Bierdepot. 1911/12 Verkauf von 3 Anwesen u. 1 solches angesteigert. Bierabsatz 1894/95 –1905/1906: 24 387, 25 541, 32 946, 36 648, 32 615, 36 963, 43 645, 45 313, 54 809, ca. 60 000, 60 000, 75 000 hl; später jährl. bis 145 000 hl, 1909/10 u. 1910/11 Mehrabsatz. Kapital: M. 2 000 000 in 55 St.- u. 1945 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 24./1. 1891 um M. 500 000, div.-ber. ab 1./10. 1890 begeb. zu pari. Zur Tilg. der Unterbilanz p. 30./9. 1897 v. M. 275 283 u. Abstossung von Dubiosen wurde im April 1898 v. den Aktionären eine Nachzahlung von 50 % per Aktie à fonds perdu geleistet; später wurde eine weitere Aufzahlung von 30 % bewirkt. Die G.-V. vom 21./9. 1900 beschloss zur Rückzahlung schwebender Schulden das A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) zu erhöhen. Die jungen Aktien, nach und nach einbezahlt, nahmen mit der jeweils geleist eten Einzahlung p. r. t. an der Div. teil. Die Aktien wurden von einem Konsortium zu 104 % übernommen und von diesen den Aktionären 1: 1 vom 22.–31./12. 1900 zu 109 % angeboten. Bei der Zeichnung waren gleich 25 % u. das Agio mit 9 % = M. 340 zuzügl. 5 % Zs. ab 20./10. 1900 und Schluss- scheinstempel zu zahlen. Ferner je 25 % zum 15./4., 15./8. 1901 u. 1./10. 1902 einberufen. Die G.-V. v. 29./1. 1906 beschloss Erwerb der Kochelbrauerei in München für M. 1 600 000, ferner Herabsetzung des A.-K. der Klosterbrauerei um M. 1 000 000 (auf M. 1 000 000) durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1; Frist 31./5. 1906. Sodann wurde das A.-K. wieder auf M. 2 000 000 durch Ausgabe von M. 1 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906, zu pari, plus 3 % für Unk. begeben, unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erhöht; auf je 1 zus. gelegte Aktie entfiel 1 Vorz.-Aktie. Weiter wurde der Auf- nahme eines 4½ % Hypoth.-Kapitals in Höhe von M. 1 500 000 in Oblig. und Anderung der Firma zugestimmt, freihändig zu 101 % begeben. Der Buchgewinn aus der Aktien-Zus.- legung diente zu Abschreib. u. zur Erfüllung des gesetzl. R.-F. auf M. 200 000. Der Gesamt- betrieb wird in die Kochelbrauerei verlegt; das Areal u. die Baulichkeiten der Kloster- brauerei sollen gelegentlich verkauft werden. Das A.-K. betrug also von 1906–1909 M. 2 000 000 in 1000 St.-Aktien u. Vorz.-Aktien. Die G.-V. v. 23./1. 1909 beschloss angesichts der damaligen Lage der Brau-Industrie und zur Stärkung der finanziellen Position, dass einerseits die Stammaktionäre behufs Um- wandlung ihrer Aktien in Vorzugsaktien mindestens 20 % des Nominalbetrages = M. 200 pro Aktie zuzahlen (Frist 3./3. 1909) und dass anderseits die Aktionäre für 1907/08 auf die an sich verdiente Dividende verzichten. Die Zuzahlung von 20 % wurde auf 837 St.-Aktien = M. 837 000 geleistet, die dadurch in Vorz.-Aktien verwandelt wurden. Die G.-V. v. 29./11. 1909 gewährte für die noch ausstehenden 163 St.-Aktien eine Nachfrist zur Zuzahlung von 22 % (Frist 15./1. 1910); auf 69 St.-Aktien fand die Zuzahl. statt. Die restl. 94 St.-Aktien konnten lt. G.-V. v. 19./12. 1910 ebenfalls noch in Vorz.-Aktien umgewandelt werden, mussten aber jetzt 25 % = M. 250 nachzahlen. Auf 39 St.-Aktien wurde nachgezahlt. A.-K. jetzt wie oben. Der Buchgewinn für 1908/09 abz. Unk. M. 167 163 wurde zu Extra-Abschreib. verwendet, auch der Gewinn von 1908/09 (M. 218 618) wurde zur Stärkung der finanziellen Position der Ges. auf neue Rechnung vorgetragen. Auch die Gewinne von 1910/11 und 1911/12 wurden mit Rücksicht auf event. Abschreib. auf Immobil.- u. Häuser-Kto nicht verteilt, sondern vorgetragen; so wurde der Gewinn für 1911/12 M. 454 365 verwendet: für Rückstell. a. Immobil. 215 000, Tant. 28 903, Grat. 7200, Vortrag 203 261. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. v. 1906. Sichergestellt auf d. Kochel- brauerei an 1. Stelle. Noch in Umlauf Ende Sept. 1912: M. 1 488 000. Hypotheken: M. 437 157 auf der Kloster-Brauerei u. M. 2 011 325 auf Wirtschaften (Stand Ende Sept. 1912). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 6 % an Vorz.-Aktien, sodann bis 6 % Div. an St.-Aktien, Rest zur Verfüg. der G.-V.; der A.-R. erhält eine Tant. von 15 % des Rein- gewinns nach Massgabe des § 245 d. H. G. B. (mind. M. 1200 pro Mitglied), ―――――