1764 Brauereien. Freiherrlich von Tuchersche Brauerei, Aktiengesellschaft in Nürnberg, Zweigniederlassung in Chemnitz. Gegründet: 24./9. 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1898; eingetragen 5./10. 1898. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. Das Freih. von Tucher'sche Gesamtgeschlecht hat in die A.-G. die ihm gehörige, unter der Firma „Freiherrlich von Tucher'sche Brau-Administration“ in Nürnberg betriebene Bierbrauerei, samt allen Liegenschaften, Gebäuden u. sonst. Zubehör, den damit verbundenen Rechten u. Verbindlichkeiten nach Massgabe der Bilanz v. 1./7. 1898 im Gesamt-Nettowerte von M. 5 400 000 eingelegt u. dafür M. 3 195 000 in 3195 Aktien und M. 5000 bar erhalten, während M. 2 200 000 zu 4 % auf den eingelegten Grundbesitz hypoth. eingetragen wurden. Nicht mit übernommen wurden die Grundstücke in Berlin Friedrich- strasse 180 u. Taubenstr. 11/13, in welchem sich das Hotel „Nürnberger Hof“ u. ein Ausschank des Tucher'schen Bieres befindet. Ausführl. Gründungsakt s. Jahrg. 1903/1904. Das Brauereianwesen nebst Mälzerei, Sudhaus, Masch.-Haus mit Kältemasch., Gär- u. Lagerkellern, Flaschenfüllerei. Stallungen, Bureau- u. Wohnräumen ist zu Nürnberg im Zentrum der Stadt an der Waizenstr. 1 u. 3, Mühlgasse 12, ferner in der Langen Gasse 26, 30, 32, 34, woselbst sich Kessel-, Dampf- u. Kältemasch.-Anlagen nebst Sudwerk, Kellereien. neuerdings auch die Fasspicherei u. Büttnerei etc. befinden, belegen. Zu demselben gehören Wohnungen, Werkstätten u. Höfe. Mühlgasse 10, Mohrengasse 4 u. 6, sowie Stallungen Lange Gasse 25 mit einer Gesamtgrundfläche von 17,113 qm. Ausserdem besitzt die Ges. die Wohn- häuser Hintere Ledergasse 34. 36, 45, 47, 49, Mühlgasse 9, 11 u. 13 mit einer Grundfläche von 1160 qm, sowie die zum Braustübl umgebauten Wohnhäuser Vordere Ledergasse 22, 24, 26, 28, 30, 32, Hintere Ledergasse 51, 55, 57, 59, 61 mit einer Grundfläche von 1700 qm, sowie in der Ausseren Bayreutherstrasse 52 belegenes Bauterrain im Ausmass von 100, 1 ar, Ende Juni 1910 mit M. 153 504 zu Buch stehend, nachdem 1910/11 ein solches für M. 70 000 verkauft. 1905 Übernahme des Nürnberger Geschäfts der Brauerei Erlwein & Schultheiss in Erlangen. Die Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1907/08 M. 228 291, umfassend die Aufwendung für den Ausbau u. die Zentralisation der Betriebe; 1908/09 M. 94 284. Zugang auf Wirtschaftsanwesen 1908/09 M. 60 214, der Abgang betrug M. 162 675; Zugang 1909/10 für 2 Wirtschaftsanwesen M. 241 430, dagegen ein solches für M. 76 000 abgestossen. Zugänge 1910/11 2 Wirtschaftsanwesen u. 1 solches veräussert. Die Ges. be- sitzt jetzt inkl. Henningerbräu 54 Wirtschaftsanwesen, nachdem 1911/12 5 solche samt Ein- Ein wendungen für M. 438 234 angekauft u. ein solches für M. 31 703 veräussert. Bierabsatz 1895/96–1905/06: 139 676, 148 598, 161 607, 168 089, 173 802, 175 151, 168 655, 168 503, 174 665, 181 665, 200 264 hl: später nicht veröffentlicht. Malzverbrauch 1909/10: 92 945 hl. Anfang 1912 Ankauf der Schwabenbrauerei in Eichstädt. Die a. o. G.-V. v. 5./5. 1906 beschloss Erwerb. des Vermögens d. Nürnberg. Aktien-Bierbrauerei vorm. Heinr. Henninger (s. unten) mit Wirkung ab 1./10. 1905 als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation gegen Gewährung von 812 neu auszugebenden Aktien der Tucherschen Brauerei à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1906, begeb. zu 240 %, sowie einer Barzahlung v. M. 1236; im Zu- sammenhang damit Erhöhung des A.-K. um nom. M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000 mit Div.- Ber. ab 1./7. 1906 an unter Ausschliessung des Bezugsrechtes der Aktionäre. Die restl. 688 Aktien, dienend zur Verstärkung der Betriebsmittel, wurden von einem Konsort. zu 205 % übernommen mit der Verpflichtung, 25 % des erzielten Nutzens der Brauerei zu überlassen. Agio abz. Kosten M. 743 325 floss dem R.-F. zu. Der Betrieb der Henninger-Brauerei soll mit dem der Tucherbrauerei vereinigt werden, zu welchem Zweck 1907 ein grosses Dampf- sudwerk in Betrieb genommen wurde. Durch den Erwerb der Henningerbrauerei sind an Immobil. hinzugetreten: ein Brauerei- anwesen mit Kontor und Durchfahrt, Remise, Fasshalle, Eishaus, Malzdarre, Gebäude für Dampfpumpwerk, Siedehaus, Gärkeller, Lagerhaus mit angebauter offener Halle u. Schutz- dächern, angebautes Eishaus u. Kühlraum mit Eiserzeugungsmaschine nebst Kessel- und Maschinenraum mit angebauter Werkstätte, ferner angebautes Kesselhaus und Dampfkamin nebst angebauter offener Halle mit Aichraum, neues Kesselhaus, Brunnenstube, Büttner- werkstätte, angebaute Lagerhalle, Waaghäuschen, Stallgebäude, offene Halle, offene Fass- hallen mit angebautem Spritzenhaus und Hofräumen, sowie sonstige Nebengebäude, ferner 2 Wohnhäuser mit Gartenland, alles in Nürnberg, Bayreutherstr. 16/18 gelegen, im Umfange von 250.1 ar, ferner ein Wohnhaus mit Maschinenhaus, Remise, Gartenland etc. in der Kirchhofstr. 28, im Ausmasse von 31.6 ar. Zu beiden Brauereien gehören ferner eine Reihe von Wirtschaftsanwesen in der Stadt Nürnberg. Die Henninger-Brauerei besitzt ferner Bierdepots mit eig. Grund u. Boden in Chemnitz, Neumarkt u. anderen bayrischen Orten. Kapital: M. 4 700 000 in 4700 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1906 um M. 1 500 000 (siehe oben). Hypotheken: a) Tucherbräu: M. 2 200000 zu 4 % verzinsl., der Freih. von Tucherschen Familie gehörig u. bis 1. Juli 1918 seitens der Freih. von Tucherschen Familie unkündbar. Die Ges. hat das Recht, die Hypothek durch eine hypothek. gesicherte 4 % amort. Prior.- Anleihe abzulösen; der Gesamtbetrag der Anleihe darf M. 3 000 000 betragen, wovon event. die Freih. von Tuchersche Familie M. 2 200 000 gegen Löschung der Hypothek pari zu über- nehmen hat. – M. 300 000 auf Zinshäuser. –— M. 2 887038 auf Wirtschaftsanwesen (am 30./6. 1912). b) % M. 944 760 auf dem Brauereianwesen Bayreutherstr. 16/18 etc., Nürnberg. Hiervon M. 400 000 fest zu 4½ %, M. 300 000 zu 4¼ %, M. 200 000 zu 4½ %;