Brauereien. 1801 = Actien-Gesellschaft Schlossbrauerei Schöneberg in Schöneberg bei Berlin. Gegründet: 23./5. 1871. Bis 23./12. 1891 befand sich der Sitz der Ges. in Berlin. Börsen- name: „Schöneberger Schlossbrauereié. Betrieb der früher Schlegel'schen für M. 1 770 000 exkl. Vorräten übernommenen Lagerbierbrauerei mit einer Produktionsfähigkeit von jetzt jährl. ca. 270000 hl. Am 1./5. 1899 ist eine für M. 713 327 neuerbaute Mälzerei (Jahresproduktion ca. 60 000 Ctr. Malz) in Lichtenrade auf einem 16 Morgen grossen, für M. 83 908 erworbenen Terrain in Betrieb gekommen. Aus der Separation des Akazienwäldchens fielen der Ges. 1890 zwei Baustellen von 2180 qm, ein Anteil an einem Platze und M. 6640 bar zu; beide inzwischen für M. 148 000 verkauft. Einen anderen der Ges. gehörig gewesenen Streifen Landes von ca. 6 m Breite an der Wilmersdorfer Grenze hatte dieselbe bereits vorher für M. 50 000 abgetreten; 1900 hat die Ges. von dem in Schöneberg belegenen Grundstück dass an der Potsdamer Bahn belegene Terrain an der Eberstr. (135,93 qR.) für M. 142 000 verkauft, wovon M. 80 470 zur Hypoth.-Tilg. verwandt, M. 41 530 dem Gewinn- u. Verlustkto überwiesen wurden. Das Brauereigrundstück in Schöneberg umfasst noch ca. 1900 q R., nachdem ca. 4 Morgen = 724 qR. (Garten) per 31./3. 1911 an die Stadt Schöneberg für M. 1 325 000 verkauft wurden. Doch behält die Ges. dieses Grundstück als Ausschanklokal noch in Pacht. Nach Abzug div. Unk. etc. im Betrage von M. 88 155 verblieben von dem Verkaufspreise von M. 1 325 000 noch M. 1 236 844, wovon verwendet wurden: Abbuchung vom Grundstückskto M. 578 500, vom Gebäudekto Schöneberg M. 158 344, restl. M. 500 000 wurden einem neu- gebildeten R.-F. überwiesen. Die Ges. ist bei der Akt.-Ges. Konzertgarten in Liquidation u. der Inn-Akt.-Ges. (Zum Prälaten) in Berlin mit Aktienbesitz beteiligt. Die Beteilig. an der Inn-Akt.-Ges. erbrachte 1901/02–1911/12: 20, 23, 29, 35, 39, 41, 41, 29, 29, 35, 38 % Div. 1908/09 wurde der Rest der Aktien der Konzertgarten-Akt.-Ges. aufgekauft. Die Ges. besitzt damit das ganze A.-K. (M. 300 000) u. die wertvollen Immobil der genannten Ges., zu denen u. a. die Grundstücke Friedrichstr. 41/42 u. Kochstr. 16/17 (mit zus. M. 1 364 748 zu Buch stehend) in dem sich das Ausschanklokal Schlossbrauerei „Der Friedrichshof“ befindet, sowie das Grundstück Rosenthalerstr. 38 gehören. Die auf diesen Grundstücken (Friedrichstr., Kochstr.) lastende zweite Hypoth. von M. 435 000 hat die Brauerei erworben u. auf das Konto „Eigene Hypoth. u. Debit.“ verbucht. Bierabsatz 1888/89–1911/12: 90 002, 100 618, 109 458, 129 440, 140 545, 146 980, 156 785, 181 815, 188 136, 190 507, 185 699, 195 255, 201 364, 188 873, 191 586, 197 794, 212 692, 233 373, 209 843, 210 688, 208 358 202 858, 227 534, 245 136 hl. 1905/06 Bau eines zweiten Maschinenhauses; dieses u. sonst. Zugänge auf An- lagen-Kti erforderten M. 314 831; 1906/07 für die Erweiterung der Lager- u. Flaschenbier keller u. des Maschinenhauses M. 325 077 verwendet. 1909 vollendete Neuanlagen, spez. für Masch., Kühlanlage etc. erforderten zus. M. 170 135, Zugänge 1909/10 M. 151 165, 1910/11 M. 174 153, 1911/12 M. 175 000. Kapital: M. 3 000 000 in 5400 Inh.-Aktien (Nr. 1– 5400) à M. 300 u. 1380 Nam.-Aktien (Nr. 5401–6780) à M. 1000. Urspr. M. 1 620 000, vhöht lt. G.-V.-B. v. 17./1. 1893 um M. 600 000 (angeboten zu 162 %) u. lt. G.-V.-B. vom 16./11. 1897 um M. 780 000 durch Ausgabe von 780 Nam.-Aktien, welche den Aktionären zu 166 % angeboten wurden. Hypotheken: M. 1 643 017, wovon M. 920 047 auf Schöneberger Grundstück, verzinsl. zu 4 % u. mit 2 % amort. (1910/11 extra M. 500 118 getilgt) u. M. 768 046 (urspr. M. 1 000 000) auf Lichtenrade, mit 4¼ % verzinsl. u. mit 3 % amort. Diese Hypoth. gehören der Preuss. Central-Bodenkredit-A.-G. Ferner M. 12 000 auf Grundstück Freienwalde a. O., M. 10 500 aut Grundstück Herzfelde; M. 50 000 auf Grundstück Schöneberg Prinz Georgstr., 1. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: Je M. 100 Kapital = 1 St. Zur Teilnahme an der G.-V. sind alle Aktionäre berechtigt, stimmberechtigt aber nur diejenigen, welche ihre Aktien mindestens 3 Monate vorher in den Büchern der Ges. auf ihren Namen haben einschreiben lassen. Nur solche Aktionäre können auch ausserordentliche G.-V. beantragen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), etwaige Sonderrücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 7½ % Tant. an A.-R. (neben M. 10 000 fester Jahresvergütung), bis 8 % vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest Super-Div. soweit nicht die G.-V. Vortrag auf neue Rechnung beschliesst. Bilanz am 30. Sept. 1912: Aktiva: Grundstücke: Schöneberg 444 899, do. Prinz Georgstr.1 70 182 abzügl. 50 000 Hypoth. bleibt 20 182, Berlin 1 364 748, „Königshöhe“ Freienwalde a. O. 57 000 abzügl. 12 000 Hypoth. bleibt 45 000, Herzfelde 26 000 abzügl. 10 500 Hypoth. bleibt 15 500; Gebäude Schöneberg 2 166 895, Mälzerei u. Niederlage Lichtenrade 901 483, Brauerei- Inventar 208 791, Masch. Schöneberg 309 107, Transportfastage 105 140, Pferde 157 646, Lager- fastage 140 043, Wagen u. Automobile 178 769, Kühlanlage 167 347, elektr. Anlage 62 400, pneumat. Mälzerei 50 855, Restaurat.-Inventar 222 100, eigene Ausschanklokale, Inventar u. Baulichkeiten 141 527, Neubaukto 158 162, Abteil. für Siphonbier 10 000, General-Vorräte 1 023 629, Kassa 66 532, Effekten 733 300, Avale 455 000, ausstehende Forder. 1 123 830, eigene Hypoth. u. Debit. 1 492 433, vorausbez. Versich. 20 950. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 1 643 017, do. Zs.-Kto 19 121, R.-F. 787 880, Spez.-R.-F. 500 000, Kaut. 11 309, Kredit. 1 859 327, Guth. der Kundschaft u. Einlagen 2 661 588, Arb.-Wohlf. 18 000, Avale 455 000, Brausteuer 446 578, Div. 330 000, do. alte 706, Tant. an A.-R. 17 419, do. an Dir. u. Beamte 18 580, Vortrag 17 754. Sa. M. 11 786 282.