1886 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 7 Ö D Ö Dampf-Kornbrennerei und Presshefe-Fabriken Act.-Ges. vorm. Heinrich Helbing in Hamburg-Wandsbek, Geschäftslokal Wandsbek, Lübecker Str. 99. Gegründet: 2./10. 1889; eingetr. 29./10. 1889; errichtet 1836. Übernahmepreis M. 8 596 170. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. 1890 Ankauf der Kornbrennerei u. Presshefefabrik von Anbuhl, Loebell & Co., Hamburg-Eimsbüttel, Langenfelderdamm für M. 700 000. Zweck: Branntweinbrennerei u. Presshefenfabrikation in Wandsbek, Hamburg-Eimsbüttel; Grossdestillation, Betrieb von Mälzereien, sowie Fabrikation von Mineralwasser, Malton- weinen aus Malz und feinsten Tafellikören; auch Mühlen- und Futtermittelhandl. en gros. Die Ges. gehört der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. und dem Hefeverband in Berlin an. Ausgaben für Neuanschaff. 1903/04–1911/12: M. 72 718, 93 300, 116 786, 108 293, 67 267. 98 980, 68 923, 152 230, 165 386. Für 1905/06 liess sich ein günstiges Resultat nicht erzielen. Nach Abschreibungen von M. 135 040 verblieb nur ein Reingewinn von M. 1471, der vorgetragen wurde; auch der Reingewinn für 1906/07 M. 183 661 kam nicht zur Verteilung, sondern wurde, um sich von den Bankkrediten möglichst unabhängig zu machen, auf neue Rechnung vorgetragen. 1906/07 wurden einige ausserhalb des Fabrikterrains liegende Grundstücke i Wandsbek fär M. 82 694 verkauft, ebenso 190 7/08 ein Terrain für M. 30 000. Die Verwalt. beschloss von dem Geschäftsgewinn für 1907/08, welcher inkl. des Vortrages von M. 183 661 einen Gesamtbetrag von M. 375 093 ausmacht, M. 250 000 zur Schaffung eines Spez.-Res.- Kontos zu verwenden u. den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dieser Beschluss gründete sich auf die Erwägung, dass wie im Vorjahre eine möglichste Konsolidierung des Unter. nehmens geboten, u. dass die nächste Zukunft für das Spiritus- u. Hefegewerbe undurch- sichtig ist. Die in der vorletzten G.-V. gewählte Kommission von Aktionären teilt mit, dass nach einer eingehenden Prüfung der einschlägigen Verhältnisse festgestellt wurde, die Leitung habe ihr Möglichstes getan, um eine gedeihliche Entwickelung des Geschäfts herbei- zuführen. Die Aktionäre dürfen das Vertrauen haben, dass ihre Interessen der durch die Zollgesetze und die Konjunktur hervorgerufenen schwierigen Lage gegenüber nach Möglich- keit gewahrt werden. Ein am 5./10. 1909 entstandenes Grossfeuer richtete bedeutenden Schaden an, doch erlitt der Betrieb keine Störung. Die Versicherung für Gebäude und Vorräte beträgt M. 693 000, für die erlittenen Schäden ist die Ges. voll gedeckt. Wegen der durch das neue Branntweinsteuergesetz vermehrten Lasten u. der noch nicht zum Abschluss gelangten Hefe-Syndikats-Aktion beschloss die G.-V. v. 31./12. 1909 auch für 1908/09 von der Ausschüttung einer Div. abzusehen u. den Gewinn (M. 42 646), sowie den Saldo des letzten Jahres (M. 125 093) zus. M. 167 740 auf neue Rechnung vorzutragen. Das Geschäftsjahr 1909/10 litt unter den Folgen des im Okt. 1909 erlittenen Brandschadens, sowie unter der erhöhten Brennsteuer (gegen 1908/09 mehr M. 142 000), auch die Reinigungsanstalt war geringer be- schäftigt; nach Abschreib. von M. 177 367 ergab sich ein Verlustsaldo von M. 28 635, welcher von dem vorjähr. Gewinnsaldo von M. 167 740 abgeschrieben wurde, restliche M. 139 104 des Gewinnvortrages aus 1909 wurden auf neue Rechnung 1910/11 vorgetragen. Im J. 1910/11 konnte ein Reingewinn von M. 332 150 erzielt u. daraus 5 % Div. ausgeschüttet, Tant. gezahlt u. Rückl. gestellt werden; 1911/12: 16 % Div. 1912 erfolgte die Übernahme des Weitz'schen ranntweingeschäfts in Lüneburg. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 4./8. 1897 beschloss Herabsetzung um M. 2 000 000 durch Rückkauf von 2000 Aktien. Die Ges., welche diese 2000 Aktien zum Kurse von 50 % von den Erben des Vorbesitzers zurückkaufen wollte, beabsichtigte diesen dafür eine 4 % Prior. Anleihe in Höhe von M. 1 000 000 al pari in Zahlung zu geben. Die G.-V. v. 29./12. 1898 verfügte jedoch Herabsctzung des A.-K. von M. 6 000 000 auf M. 3 000 000 in der Weise, dass die Aktien zus. gelegt und für je zwei alte Aktien eine neue bezw. abgest. Aktie aus- gegeben wurde, was am 6.–28./2. 1899 geschah. Die G.-V. v. 6./2. 1912 beschloss dann nochmalige Herabsetz. von M. 3 000 000 auf M. 1 500 000 durch Zus legung der Aktien 2:1 (Frist 10./6. 1912). Nicht eingereichte M. 22 000 wurden für kraftlos erklärt; der Erlös von M. 1233.46 pro Stück steht den Beteiligten zur Verfüg. Der Buchgewinn aus der Kap.- Herabsetz. von 1912 (M. 1 500 000) diente zu a. o. Abschreib. auf Terrain mit M. 630 606, Gebäude M. 482 393, Zweiggeschäft Eimsbüttel M. 387 000. (Siehe auch unter Interessengemeinschalt.) Interessengemeinschaft mit der Firma Norddeutsche Spritwerke in Hamburg. Die G.-V. v. 6./2. 1912 genehmigte die Herstellung einer solchen u. be. schloss zu diesem Zwecke die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 000 000 auf M. 1 500 000 behufs Abschreib. auf Immobil. Für die Dauer der Interessengemeinschaft mit Wirkung vom 1./10, 1911 bis 30./9. 1941 wird der von beiden Ges. erzielfe Bruttogewinn vereinigt. Aus dem gemeinschaffl. Bruttogewinn werden in der Zeit bis 30./9. 1921 vorweg nach Massgabe des verfügbaren Überschusses zu Abschreib. jeder Ges. bis zu M. 60 000 jährl. überwiesen, sodann erhalten die Norddeutschen Spritwerke % des Gewinnes, jedoch höchstens M. 300 000, u. die Ges. Helbing % des Gewinnes, jedoch höchstens M. 225 000. Von dem Rest erhält die Ges. Helbing jährl. bis zu M. 90 000 zu Abschreib. unter gewissen Bedingungen, die sich im wesentl. an das Bestehenbleiben des Hefesyndikates u. der jetzigen Steuergesetzgebung bezügl. der Spiritus-Produktion knüpfen. Ein Mehrgewinn über die 80 disponierten Beträge hinaus, sowie der vom 1./10. 1921 ab erzielte Gesamtbruttogewinn wird im Verhältnis von 4:3 verteilt. Im gleichen Verhältnis wird ein etwaiger Verlust getragen. Dieses Vertrags-