1904 Berichtigungen und Zusätze. Ges. hat die Berliner Ges. Bruttoprozente im Öldistrikte Tustanowice gelegenen Petroleum- feldern eingebracht. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien àa M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, davon sind über- nhommen von Dr. Freund M. 445 000, von Bruno Schrödter M. 365 000, von André Souchay M. 160 000, von Georg Vorberg M. 24 000 u. von Reinhold Pölitz M. 6000.. Die Hälfte des 1000 Aktien umfassenden A.-K. gilt durch das Einbringen von M. 240 000 Geschäftsanteilen der Deutschen Nafta-Ges. m. b. H. seitens deren Geschäftsführern Dr. Freund (M. 138 000 Anteile) u. Bruno Schrödter (M. 102 000 Anteile) als voll eingezahlt. Die übrigen 500 Aktien wurden zunächst mit 25 %, bald darauf voll eingezahlt. Die a. o. G.-V. v. 28./6. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 2 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1910, übernommen von einem Konsort. zu 135 %, welches die Kosten der Neu-Emiss. zu trägen hat; bisher eingez. das Aufgeld von 35 % * 25 % des be.%..? 5 0 werden jetzt von der Konkursmasse eingeklagt. Das gesamte A.-K. ist verloren. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende 1908/09: Vorgeschlagen 10 %. Bilanz für 1909/10 wurde nicht veröffentlicht. Seitens des Vorstandes, d. h. Dr. Freund u. Bruno Schrödter ist eine dreijährige Garantie für eine 10 % Dividende der Deutschen Nafta-Akt.-Ges. übernommen; diese wurde dadurch als gesichert erklärt, dass Dr. Freund u. Bruno Schrödter zus. M. 300 000 in Aktien der Ges. Zur Sicherung dieser Garantie zur Verfügung des A.-R. hinterlegt haben; da jedoch die D . N.-A.-G. eine Div. nicht Vverteilen konnte, weil sie sich stets in Zahlungsschwierigkeiten befand, im April sogar in Konkurs geraten ist, so ist die Div.-Garantie also wertlos. Direktion: Dr. Adolf Freund. Aufsichtsrat: Vors. André Souchay, Henry Souchay, Berlin; Paul Sickel, Halensee; Rentier Reinhold Politz, Zeitz. Bemerkung: Zur endgültigen Genehmigung der Bilanz für 1908/09 wurden wiederholt Gen.-Vers. einberufen, doch stets Vertagt. Am 31./1. 1911 fand wieder eine solche mit folg. Tagesordnung statt: 1) Berichte über den Vermögensstand und die Verhältnisse der Ges. sowie die Bilanz u. die Gewinn- u. Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1908/09; 2) Genehmigung der 9 ahresbilanz u. der Gewinnverteilung; 3) Entlastung des Vorstands u. A.-R.; 4) Wahl bezw. Neubesetzung des A.-R.; 5) Beschlussfassung über die Aufschiebung des Berichtes über die Bilanz u. Gewinn- u. Verlustrechnung für das verflossene Geschäfts- jahr bis spät. 31./3.1911. Auch diese G.-V. v. 31./1. 1911 kam zu keinem Resultate, vielmehr beschloss dieselbe eine Kommission zur Prüfung der Bilanzen für 1908/09 u. 1909/10, sowie der damit zus. hängenden Geschäfte zu wählen. Da sich seitdem die Verhältnisse der Ges. immer ungünstiger gestalteten (160 Pfändungen lagen vor), so wurde am 26./4. 1911 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Der Verwalter Klein berichtete im Prüfungstermin v. 17./8. 1911, dass M. 16 823 Vorrechts-Forder. 1. Klasse, M. 22 343 Vorrechts- Forder. 2. Klasse u. M. 5 662 714 vorrechtslose Forder. angemeldet sind. Von den angemeldeten vorrechtslosen Forder. konnten bisher nur M. 505 316 unbedingt anerkannt werden, während ca. M. 5 000 000 aus verschiedenen Gründen wenigstens zurzeit bestritten bleiben mussten. Zu den bestrittenen Hauptforder. gehören insbes. M. 1.070 000, die von einer Berliner Firma geltend gemacht werden, M. 1 580 000 von belgischen Ges., M. 150 000 Schadenersatz von einer italienischen Firma, M. 179 000 Schadenersatz eines früheren Vorstandsmitgliedes, M. 1 200 000 für Öldifferenzen von galizischen Händlern sowie grössere Beträge aus Zertifikats- käufen u. do. Verkäufen. Weiterhin liess sich der Verwalter über die schwebenden Regress- u. Anfechtungsprozesse aus, die bisher zum Teil mit Erfolg für die Masse entschieden sind, doch sei Berufung eingelegt worden. Ob eine Div. u. in welcher Höhe für die Gläubiger herauskommen wird, lässt sich zurzeit noch nicht sagen; der Schwerpunkt liegt in der erfolgreichen Durchführung der Anfechtungs- u. Regressprozesse, wofür neuerdings ein aus- reichender Kostenvorschuss von den Gläubigern eingezahlt worden ist, so dass die Einstellung des Konkursverfahrens mangels Masse unterbleiben konnte. Nach Mitteilung des Konkurs- verwalters vom Febr. 1913 werden die vorrechtslosen Gläubiger vermutlich keine, oder nur eine ganz geringfügige Konkurs-Dividende erhalten. =―― Berichtigungen und Iusätze. Wilhelm Bruch Kanalbau-Akt.-Ges. i. IL. (Siche Seite 39.) Liquidationseröffnungsbilanz am 15. Juni 1912: Aktiva: Kassa 255, Effekten 82 892, Immopil. 70 355, Mobil. 2005, Hypoth. 63 000, Masch. u. Baugeräte 486 283, Material. u. Waren 22 593, Debit. 451 472. (Avalkaut. 213 700, Avalwechsel der Lieferanten 14 000), Verlust 2 378 331 – Passiva: A.-K 2 500 000, Kredit. 1 057 190, (Avale 213 700, Avalkauf. d. Liefe- ranten 14 000) Sa. M. 3 557 190. Terrain-Aktiengesellschaft Müllerstrasse in Berlin. (Siehe Seite 54.) Am 1./3. 1913 findet eine a. o. G.-V. statt, in der über den Stand der geschäftlichen Angelegen- heiten der jetzt wieder auf gesicherter Basis stehenden Ges. Bericht erstattet werden soll.