Kredit-Banken und andere Geld-Institute. 85 8 Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank in Darmstadt. Die Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank hat sich vor Jahren über ihre Leistungs- fähigkeit an der Reichsgenossenschaftskasse engagiert u. wird jetzt mit dieser (sie ist in stille Liquid. getreten) zur Liquidation gezwungen (Forderung an dieselbe ca. M. 8 000 000). Um die Katastrophe zu verhindern, haben 12 der leistungsfähigsten Genossenschaften eine neue Zentralkasse für landwirtschaftliche Genossenschaften gegründet, hinter der die Preussen- kasse steht, u. wollen dieser die Geldausgleichsstelle übertragen. Der Landwirtsch. Genossen- schaftsbank soll durch Gewährung eines Moratoriums die Möglichkeit zur stillen Liquid. gegeben werden. Die Genossenschaften übten in der G.-V. v. 1./4. 1913 eine scharfe Kritik an der Verwalt. der Bank. Die Bilanz für 1912 ergibt einen Verlust für die Genossen- schaftsbank von M. 992 097. In der Vers. wurde folg. Resolution angenommen: Die Gläubiger, soweit sie Genossenschaften sind, gewähren vorerst Stundung bis zum 31./12, 1914 u. ver- pflichten sich, ihre Guthaben jeglicher Art bei der Bank gegen Gutschrift von 4 % Zs. stehen zu lassen. In der am 31./5. 1913 stattgehabten ord. G.-V. wurden die Regularien nicht genehmigt; es wurde eine Revisionskommission eingesetzt, die nach Prüfung der ganzen Sachlage, der Bilanz u. Gewinn- u. Verlust-Rechnung, in einer im Nov. 1913 statt- findenden G.-V. Bericht erstatten soll. Diese Kommission soll im weiteren noch feststellen, inwieweit Vorst. u. A.-R. für ihre Geschäftsführung regresspflichtig zu machen sind. Gegründet: 4./12. 1883. Zweck: Betrieb von Bank-, Kredit- u. Kommiss.-Geschäften für die hessischen landwirtschaftlichen Genossenschaften u. andere. Mitte 1912 hat sich die Bank an die Preuss. Central-Genossenschaftskasse in Berlin angeschlossen. Kapital: M. 2 500 000 in 1100 Nam.-Aktien Ser. I à M. 200, 280 Nam.-Aktien Ser. II à M. 1000 (zus.gelegt aus 1400 Nam.-Aktien à M. 200), 500 Nam.-Aktien Serie III à M. 1000, 500 Nam.-Aktien Serie IV à M. 1000, 500 Nam.-Aktien Serie V à M. 1000 u. 500 Nam.- Aktien Serie VI à M. 1000. Urspr. M. 220 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./5. 1891 um M. 280 000, lt. G.-V. v. 30./7. 1900 um M. 500 000, lt. G.-V. v. 4./5. 1903 um M. 500 000, lt. G.-V. v. 1./6., 1906 um M. 500 000 u. lt. G.-V. v. 17./5. 1909 um M. 500000, emitt. zu pari. Das A.-K. soll auf M. 500 000 herabgesetzt werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Mon. Stimmrecht: Bis M. 1000 für je M. 200 = 1 St., für je weitere M. 1000 1 St. mehr. Maximum 10 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss mind. je / an R.-F. u. Betriebsrücklage, Rest nach G.-V.-B. zur Ergänzung der Div. bis auf den Durchschnittslombardsatz der Reichsbank, sowie zu gemeinnützigen genossenschaftl. Zwecken. Die Betriebsrücklage kann zu ausserord. Abschreib. und zur Deckung ausserord. Verluste, ferner zur Ergänzung der Div. auf höchstens 4% verwendet werden; diese Rücklage soll auf mind. 20 % des A.-K. gebracht werden. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa 197 045, Coup. u. Sorten 1877, Wertp. 351 293, Beteilig. 110 002, Wechsel 888 555, Guth. bei Banken 8 137 254, Guth. der Mitglieder 9 385 469, sonst. Ausstände 137 866, Mobil. 9827, Immobil. 202 701, Hypoth. 25 471, Stück-Zs. a. Wertp. 2075, vorausbez. Verw.-Kosten 7266, Verlust 992 097. – Passiva: A.-K. 2 500 000, R.-F. 275 008, Betriebsrückl. 170 000, Wertp.-Res. 65 000, Pensionszuschuss-F. 40 000, Rückstell. für ev. Verluste 200 000, Schulden bei Banken 489 133, Einlagen der Mitglieder 6 541 062, sonst. Einlagen 190 577, Depositen (Genossenschaften) 9 337 000, Spareinlagen 95 811, Scheckverkehr 480, Wechsel- u. Bürgschaftsverpflicht. 318 162, unerhob. Div. 2176, Hypoth. 216 385, rück- ständ. Verwalt.-Kosten 1593, vorauserhob. Wechsel-Zs. 6410. Sa. M. 20 448 802. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Kosten 123 842, Steuern 17 788, Abschreib. a. Mobil. 1091, do. Wertp. u. Beteilig. 618 338, sonst. Abschreib. 300 000, Bildung eines Rück- stell.-Kto 200 000. – Kredit: Vortrag 11 945, Zs. 189 002, Provis. 68 015, Verlust 992 097 (zu decken aus Reserven mit M. 550 008 u. durch Herabsetz. des A.-K.). Sa. M. 1 261 060. Dividenden 1886–1912: 4, 5, 5, 5, 2½, 2½, 5, 5, 5, 3, 3½, 4, 3, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 0 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Vorstand: Dir. Phil. Becker, Dir. Val. Zobel. Prokurist: H. Döhler. Handlungsbevollmächtigte: A. Hieronimus, Dr. P. Gottschämmer. Aufsichtsrat: (12) Bürgermeister Adam Achebach, Weinolsheim; Bürgermeister Karl Becker, Sprendlingen; Ökonomierat u. Gutsbes. Heinr. Hammann, Biebesheim; Prof, Dr. 63 Ludw. Hönig, Michelstadt; Beigeordneter Joh. Keipp 1, Wallenrod; Dir. Heinr. Köhler, Mühlheim a. M.; Bürgermeister Heinr. Neeb, Niederohmen; Lehrer Heinr. Peter, Stockheim; Lehrer Georg Ritz, Darmstadt; Gutsbes. Wilh. Stallmann VI, Waldülversheim. 0 % s. Demminer Kreisbank Köpke, Busch & Co. Commandit-Ges. auf Actien in Demmin. Gegründet: 1873. Bis 31./12. 1896 lautete die Firma Demminer Kreisbank für Ackerbau und Gewerbe J. F. Künning & Co. Zweck: Betrieb von Agentur-, Bank- und Kommissionsgeschäften. Kapital: M. 150 000 in 250 Nam.-Aktien à M. 600 nach Erhöhung um M. 60 000 in 1884. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St., Max. 10 St.