198 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Preussen übergegangen waren, erfolgte 1792 die Über gabe der Bank an die Krone Preussen. Die Firma lautete nun „Königl. preussische Bank in Fr rankens. Im Nov. 1795 wurde der Sitz der Bank nach Fürth verlegt. Bei ihrem am 21./11. 1806 erfolgten Übergang an die Krone Bayerns erhielt die Bank die Firma „Königl. bayer. Bank“. Der Sitz derselben wurde am 1./7. 1807 nach Nürnberg verlegt. Satzungen durch Kgl. Verordnung v. 13./12. 1878 neu geregelt. Die Bank ist eine Staatsanstalt mit kaufm. Geschäftsführ ung, sie untersteht dem . der Finanzen u. geniesst die vollkommene Garantie des Staates. Zweck: Die Bank hat als Depositen-, Wechsel- u. Leihbank verfügbare Kapitalien nützbar zu machen u. insbesondere durch Darlehen den Handel, die Industrie, die Gewerbe u. die Landwirtschaft zu unterstützen u. zu fördern. Ihr Wirkungskreis umfasst die Behandlung der gerichtl. u. administrativen Depositen; die Annahme verzinsl. oder unverzinsl. Gelder vom Staate, von Stiftungen, Gemeinden u. Privaten in provisionsfreier Scheckrechn. u. gegen Ausstell. von Schuldscheinen; Diskontier., An- u. Verkauf von Wechseln u. wechselmässigen Handelspapieren; sie gewährt zinsbare Darlehen auf Zeit gegen bewegliche Pfänder (Lombardverkehr), Kredite in laufenden Rechnungen oder anderer Form gegen entsprechende Sicherheit; sie besorgt Kommissionsgeschäfte, An- u. Verkauf von Wertpapieren; die Kassageschäfte der kgl. Versich.-Kammer, Giroverkehr mit der kgl. bayer. Post- u. Eisenbahn- verwalt., mit den Kassen der allg. Finanzverw., Justizverwalt., der Militärverw. und der inneren Verwaltung. Ferner nimmt die kgl. Bank bei allen ihren Anstalten Wertp. in verschloss. Zustande (verschloss. Depots) zur Aufbewahrung u. Wertp. in offenem Zustande (offene Depots) zur Verwahr. u. Verwalt. an. Rei der kgl. Hauptbank in Nürnberg u. den kKgl. Filialbanken Amberg, Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Fürth, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kempten, Ludwigshafen, Pirmasens, München, Schweinfurt u. Würzburg werden Tresorschrankfächer (Safes), an den anderen kgl. Filialbanken doppelver- schliessbare Stahlkassetten vermietet. Kapital: Die Betriebs-F. bestehen aus dem Stamm- u. Dotationskapital des Staates, aus dem R.-F. u. aus den gerichtlichen u. administrativen Depositen des ganzen Königreichs u. den sonst bei der Bank zur Anlage gelangenden Kapitalien. Gewinn-Vertetlung: Vom Reingewinn fällt die eine Hälfte an den R.-F., die andere Hälfte nach Abzug der Nebenbezüge der Bankbeamten bildet die an die Centralstaatskasse abzuliefernde Ararialrente, welcher die Zinsen aus dem Stammkapital hinzutreten. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa 10 946 249, Wechsel 112 290 876, Lombard- Darlehen 15 728 728, Darlehen u. Guth. in Kontokorrent 130 640 131, do. auf hypoth. Kredit- Kaut. 6 134 945, do. auf Hypoth. 771 880, Effekten 10 392 375, Guth. im Verkehr mit den Filialen 108 362 153, Realitäten u. Mobil. 8 149 535, Diverse 528 480. – Passiva: n Dotations- u. Res.- Kapital 54 997 683, gerichtl. u. administrative Depositen à 2 % 10 857 do. à 2½ % 5 834 787, do. à 3 % 8 048 518, do. à 3½ % 2 491 744, do. à 4 % 402 019, Rsä- Rgeen à 2 % 1 392 314, do. à 2½ % 362 970, do. *3 % 12 737 080, d0163, 3½ % 21 865 384, do. à 4 % 657 900, Schuld in „ einschl. des Guth. der kgl. Kammer 175 584 593, öb. im Verkehr mit den Fil. 108 403 577, Diverse 309 065. Sa. M. 403 945 357. Ararialrente 1890–1911: M. 1 040 658, 921 828, 628 897, 873 459, 585 049, 493 618, 833 955, 949 910, 846 859, 1 059 898, 1 135 596, 1 233 701, 1 054 376, 1 378 341, 1417591, 1440 872, 1 805349. 2 341 222, 2 776 227, 2 429 053, 2 586 076, 2 505 376. Direktion: Die Verwaltung und Geschäftsleitung wird ausgeübt durch die kgl. Bank- direktion. Diese besteht aus dem Bankpräsidenten, dem Hauptbank-Dir., dem Bankkonsulenten einem kgl. Regier.- u. Fiskalrate als ständigem Vertreter des kgl. Bankkonsulenten, dem Hauptbuchhalter und einem kgl. Regierungs-Assessor; die Hauptbank ist für den Geschäfts- betrieb am Hauptsitze bestellt u. vermittelt den Verkehr mit den Filialbanken; die Filial- banken besorgen den Geschäftsbetrieb an den Zweigniederlassungen. Zur Überwachung ist ein ständiger Kommissär ernannt. Vorstand der kgl. Bankdirektion: Prüäsident d. kgl. Bank: Exz. Wilh. Ritter von Burkhard, Staatsrat i. a. o. D.; Vorstand der kgl. Hauptbank in Nürnberg: kgl. Haupt- bank-Dir. Oberfinanzrat Adan Kohlmüller; kgl. ÜÖberbeamter Fritz W.. Stellv. Vorstände der kgl. Filialbanken: Amberg: Kgl. Oberbeamter Max Gerstl; Ansbach: kgl. Oberbeamter Rudolf von Müller; Aschaffenburg: kgl. Oberbeamter Georg Düll; Augs- burg: kgl. Oberbeamter Hieronymus Weber; Bamberg: kgl. Oberbeamter Aug. „ Bayreuth: kgl. Oberbeamter Karl Hager; Fürth: kgl. Oberbeamter Heinr. Baer; Kgl Oberbeamter Sigm. Schertel; Ingolstadt: Kassier u. Vorstand Friedr. Bauer; Kaiserslautern: kgl. Oberbeamter Rob. Sturm; Kempten: kgl. Oberbeamter Karl Fikentscher; Landshut: kgl. Oberbeamter Otto Rother; Ludwigshafen a. Rh.: kgl. Oberbeamter Finanzrat Rob. Moser; München: kgl. Oberbeamter Oberfinanzrat Leonidas Kiderlin; Passau: kgl. Oberbeamter Otto Mayer; Pirmasens: kgl. Kassier u. Vorstand Carl Bauer; Regensburg: kgl. Oberbeamter Alfred Pfeiffer; Rosenheim: kgl. Oberbeamter Max Härtl; Schweinfurt: kgl. Oberbeamter Carl Strössenreuther; Straubing: kgl. Oberbeamter Otto Englmann; Würzburg: kgl. Oberbeamter Finanzrat Joh. Steinheimer. Ländliche Spar- u. Vorschussbank in Liqu. in Oederan i. S. Gegründet: 1862 als eingetr. Genoss. Die G.-V. v. 2./5. 1907 beschloss die Auflös. der Ges. Durch übermässige Ausleihungen wurde die Ges zur Liquidation gezwungen. Ab 29./11. 1909 kamen 10 % = M. 100 des A.-K., ab 15./8. 1910 weitere 10 % = M. 100 zur Rückzahlung.