220 Kredit-Banken und andere Geld-Institute. Dividenden: 1893/94: 1½ %; 1895–1912: 3½, 4½, 5, 5, 6, 6, 6, 5½, 5½, 6, 6, 7, 7, 7, 7, 7, 7, 7 %. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Emil Schmidt, Wilh. Harr, Stellv. Th. Orsinger. Prokuristen: M. Haring, H. Taake. Aufsichtsrat: (7–10)Vors. Geh. Komm.-Rat A. Dresler, Kreuzthal; Stellv. Dir. A. Frielinghaus, Siegen; Dr. Jul. Giersbach, Hilchenbach; Jakob Kreutz, Dir. A. Oechelhäuser, Stadtrat Rob. Schuss, Siegen; Bank-Dir. O. Schlitter, Berlin; Komm.-Rat Gust. Jung, Neuhütte; Komm.-Rat Ernst Klein, Dahlbruch. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank u. deren Fil. Solinger Bank in Konkurs in Solingen. Gegründet: 2./2. 1877; eingetr. 9./2. 1877; hervorgeg. aus der 1868/69 gegründeten Solinger Volksbank e. G. Nachdem Fusionsverhandlungen mit Grossbanken gescheitert, wurde im Juli 1908 über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursver- walter: Rechtsanwalt Pütz, Solingen. Der Zusammenbruch der Bank ist auf die unerhörte hohe Kreditgewährung an solche Firmen bezw. Personen zurückzuführen, die nicht in der Lage waren die erforderliche Sicherheit zu stellen. Zurzeit des Zusammenbruches betrugen die Aktiva ca. M. 3 000 000, dagegen die Passiva ca. M. 6 100 000. Die Gläubiger erhielten bis 1909 zus. 35 %, davon 20 % ab 1./11. 1908, 15 % ab 7./5. 1909, weitere 15 % wurden im Jan. 1911 gezahlt. Die Schlussverteil. dürfte noch 10 % bringen (siehe unten). Die Aufsichts- ratsmitglieder wurden regresspflichtig gemacht. Die früh. Vorstandsmitgl. Karl Stratmann u. H. von Renesse sind verstorben. Nur aus dem Nachlass des ersteren hat sich die Konkurs- verwaltung schadlos halten können. Im Mai wurde der frühere Dir. Otto Becker der Bank, der auch regresspflichtig gemacht wurde, wegen Vergehens gegen § 312 des Handels- gesetzbuches unter Versagung mildernder Umstände zu vier Monaten Gefängnis und M. 1000 Geldstrafe verurteilt; drei Monate Untersuchungshaft wurden dem Angeklagten angerechnet. Von den mitangeklagten Inhabern der Firma Welker & Kahle, die sich wegen Konkursver- gehens und Beihilfe zum Betrug zu verantworten hatten, wurde der erstere zu zwei Wochen Gefängnis und M. 400 Geldstrafe und der letztere unter Zubilligung mildernder Umstände zu M. 200 Geldstrafe verurteilt. Wegen Beihilfe zur Bilanzverschleierung verurteilte die Straf- kammer ausserdem 8 Fabrikanten und Kaufleute aus dem Solinger Bezirk zu je zwei Wochen Gefängnis und 200 M. Geldstrafe; dieselben legten Revision ein und das Reichsgericht ver- wies die Sache an das Landgericht zurück. Seitens der Inhaber der jungen Aktien der Solinger Bank von 1906, erworben vor Veröffentlichung des betr. Prospektes, wurde gegen den A. Schaaffhausenschen Bankverein (Emiss.-Haus) eine Regresspflichtklage angestrengt, aber in allen drei Instanzen, zuletzt vom Reichsgericht im Okt. 1910 abgewiesen. Die Gläubiger-Vers. der Solinger Bank ermächtigte am 26./1. 1910 die Konkursverwalt. zu einem Vergleichsabschluss mit dem beklagten Aufsichtsrat auf Basis einer Gesamtquote von 60 % (also noch 10 %) für die Gläubiger u. von etwa 5 % für die Aktionäre. Die Mitgl. des A.-R. zahlen nach dem Vergleich zus. M. 800 000 bis M. 1 000 000. Die Einstellung sämtl. Regressklagen war Vorbedingung für den Vergleich. Der Konkursverwalter berichtete, dass die Vermögensverhältnisse sämtl. Beklagten eingehend geprüft worden seien, und dass eine höhere Abfindung unmöglich erzielbar sei. Nach der Perfektion des Vergleiches im Laufe von 1910 wurden den Gläubigern noch 15 % gezahlt (siehe oben). Ausser den 10 % des Nennwertes der Aktien, die diejenigen Aktionäre der Solinger Bank in Konkurs im Ver- gleichswege vom A.-R. bekommen haben, die mit M. 1 400 000 Aktien sich ausserhalb des Konkursverfahrens zus. geschlossen hatten, dürften nach dem Plane des Gläubigerausschusses u. des Konkursverwalters zunächst die Inhaber der jungen Aktien von 1906 vorab 5 % aus der Konkursmasse erhalten zur vergleichsweisen Erledigung besonderer Ersatzansprüche (siehe auch oben). Ausserdem werden alle Aktionäre, also auch die Inhaber der jungen Aktien, noch 8–9 % des Nennwertes der Aktien aus dem Bestande bekommen, der nach Auszahlung von 60 der Forderungen an die Gläubiger verbleibt. Im günstigsten Falle werden also die Aktionäre 19 % oder, soweit die jungen Aktien in Frage kommen. 24 % zurückerhalten, die Gläubiger der Bank aber in jedem Falle 60 %. Wann die restlichen ca. 10 % für die Gläubiger zur Auszahlung gelangen, ist noch nicht besti amu. Vielleicht ist die Beendig. des Konkurses Ende 1912 möglich. Kapital: M. 3 600 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 300 u. 3750 Aktien (Nr. 40001–3750) à M. 1200. Urspr. M. 300 000 in 1000, Aktien à M. 300, erhöht lt. G.-V. v. 25./2, löec um M. 300 000 in 250 Aktien à M. 1200, hiervon ausgegeben 125 Aktien zum 1./1. 1890 zu 106 % und 125 Aktien zum 1./1. 1894 zu 108 %; ferner erhöht lt. G.-V. v. 31./3. 1896 um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, wovon ausgegeben 250 Aktien zum 1./1. 1897: zu 112 % u. 250 Aktien zum 1./1. 1899 zu 120 %; weiter erhöht lt. G.-V. v. 29./3. 1899 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200, hiervon zunächst M. 600 000, div.-ber. ab 1./7. 1899, vom A. Schaaff h. Bankverein zu 121 % abzügl. Stück-Zs. bis 30./6. 1899 übernommen und zur Hälfte den Aktionären (auf M. 4800 alte Aktien entfiel eine neue) zu 130 % angeboten. Die restl. M. 600 000 mit Div.- Recht ab 1./1. 1901 übernahm ebenfalls genannte Bank zu 116 %, hiervon angeboten am 27./10. 1900 M. 300 000 den alten Aktionären zu 120 %. Nochmals erhöht zur Verstärkung der Be- triebsmittel lt. G.-V. v. 26./3. 1906 um M. 2 400 000 (auf M. 4 800 000) in 2000 Aktien à M. 1200; zunächst wurden M. 1 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1906 eingefordert, übernommen vom ―X―=―――Z――§§=Ü―=―――C―=――――――