314 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Zweck: Hypoth. Beleihung von Grundstücken in Deutschland, zunächst in der Pfalz u. den übrigen bayer. Reg.-Bez., sowie Ausgabe von Schuldverschreib. auf Grund der erworb. Hyp. u. Grundschulden; auch Gewährung nicht hypoth. Darlehen an deutsche Körperschaften des öffentl. Rechtes; ferner Betrieb aller Geschäfte entsprechend § 5 des Hyp.-Bank-Gesetzes. Als Deckung für Hyp.-Pfandbr. dürfen nur Hyp. benutzt werden, welche innerh. der ersten Hälfte (50 %) des Wertes der belasteten Grundstücke gegeben sind; eine höhere Belastung bis zu 60 % des Wertes ist nur ausnahmsweise u. nur mit Zustimm. des Staatskommissars statthaft. Kapital: M. 19 000 000 in 19 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, erhöht 1893 auf M. 7 000 000, 1894 auf M. 8 000 000, 1895 auf M. 9 000 000, 1896 auf M. 10 000 000 bezw. auf M. 11 000 000, 1898 auf M. 13 000 000; ferner lt. G.-V. v. 25./3. 1899 um M. 3 000 000 (also auf M. 16 000 000) durch Ausgabe von 3000 neuen Aktien, wovon 15.–30./3. 1901 den Aktionären M. 1 000 000 in 1000 Aktien (div.-ber. ab 1./4. 1901) zu 150 % angeboten; weitere M. 1 000 000 wurden 15.–31./12. 1902 zu 160 % angeboten (div.-ber. ab 1./1. 1903); die letzte M. 1 000 000 wurde den Aktionären 15.–31./12. 1904 zu 170 % offeriert, div.-ber. ab 1./1. 1905; auf 15 alte Aktien entfiel 1 neue. Die G.-V. v. 4./3. 1905 beschloss weitere Erhöhung um M. 3 000 000 (auf M. 19 000 000), wovon zunächst M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 begeben wurde, an- geboten den alten Aktionären 15.–31./12. 1906 zu 175 %. Weitere M. 1 000 000 mit Div.- Ber. ab 1./1. 1909, angeboten den Aktionären V. 15./9.–15./10. 1908 zu 170 % abz. 4 % Stück- Zs. v. 15./10.–31./12. 1908; restliche M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, angeboten den Aktionären v. 1.–31./12. 1910 zu 175 0%. Eingezahlt seit 31./12. 1910 somit zus. M. 19 000 000. Die G.-V. v. 18./3. 1911 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 3 000 000, von denen je M. 1 000 000 nach Bedarf begeben werden soll. Bezugsrechte: Alle Neuausgaben werden den Aktionären im voraus angeboten. Pfandbriefe: Die Bank darf Hypoth.-Pfandbr. bis zum 15fachen Betrage des eingez. Grund- kapitals u. des ausschl. zur Deckung einer Unterbilanz oder zur Sicherung der Pfandbr.- Gläubiger bestimmten R.-F. ausgeben. Die Kommunal-Oblig. dürfen unter Hinzurechnung der im Umlaufe befindl. Hypoth.-Pfandbr. den für die letzteren in § 7 des Hypoth.-Bank- Gesetzes bestimmten Höchstbetrag nicht um mehr als den fünften Teil übersteigen. Sämtliche Pfandbr. lauten auf den Inhaber, können aber auf Namen umgeschrieben (vinkuliert) werden. Umschreibung und Freischreibung erfolgt seitens der Bank kosten- Ios. Die Inhaber vinkulierter Pfandbriefe werden von der erfolgten Auslosung seitens der Bank kostenfrei benachrichtigt. Die Pfandbr. und die Kommunal- Oblig. sind in Bayern zur Anlage von Kapitalien von Vormundschaften, Gemeinden, Kirchen- und Pfründestiftungen, sowie der sonstigen nicht unter gemeindlicher Verwaltung stehenden Stiftungen zugelassen. Die Reichsbank beleiht die Pfandbr. u. Komm.-Oblig. in I. Klasse, ebenso die Kgl. Bank in Nürnberg u. die Kal. Filialbanken, wie auch die Bayer. Noten- bank u. deren Filialen u. Agenturen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Ende 1912 waren an Pfandbr. in Umlauf: M. 445 828 800 (Iypoth.-Bestand M. 470 756 557, davon zur Pfand- briefdeckung M. 466 109 648), Komm.-Oblig.-Umlauf M. 1 138 400 bei M. 3 847 847 Deckung. 3½ % Pfandbr. in 37 Serien, u. zwar Pu. III–XV zu je M. 5 000 000, XIX=–XX, XXII bis XXXV und 43–49 zu je M. 10 000 000 in Stücken zu M. A 2000, B 1000, 0C500, D 200, E 100. (Die Ser. 43–49 haben auch Stücke à M. 5000.) Zs. Serie I, XX, XXII-–XXXI, XXXIII–XXXV, 43–46 am 1./4. u. 1./10.; die übrigen am 1./1. u. 1./7. Tilg. in 50 J.; kann verstärkt werden. Die Pfandbr. der Serie XXXII sind unverlosbar; sie werden in längstens 50 J. durch Künd. oder durch freihänd. Rückkauf aus dem Verkehr gezogen. 1 % Deposital- zins. Ende 1912 in Umlauf: M. 240 222 000. Kurs in Berlin Ende 1895–1912: 100.80, 99.60, 99, 97.40, 94.60, 91.60, 94, 97.50, 99.10, 98.70, 98, 96.70, 91.30, –, 92.70, 91.60, 90.10, 86.90 %. – In Frankf, a. M.: 100.80, 99.60, 99, 97.40, 94.60, 91.70, 94, 97.60, 99.20, 98.90, 98.30, 96.90, 91.50, 92.50, 93, 91.60, 90.30, 87 %. – Auch in München notiert. Kurs daselbst Ende 1905–1912: 98.30, 96.90, 91.50, 92.50, 93, 91.60, 90.30, 87 %. Sämtl. 3½ % Pfandbriefe werden auch in Augsburg notiert. 1) 4 % Pfandbriefe, jederzeit verlosbar, in 7 Serien, und zwar XXI (ohne AA Stücke). XXXVII–42 zu M. 10 000 000, Stücke à M. AA 5000, A 2000, B 1000, C 500, D 200, E 100, Zs. bei XXI am 1./4. u. 1./10., bei den anderen am 1./1. u. 1./7. Tilg. in längstens 50 Jahren durch Verl.; kann verstärkt werden. Serie XXXVII von 1899 kann auch freihändig zurück- gekauft werden, Serie XXXVIII–42 von 1900/1902 können auch gekündigt oder durch freihänd. Rückkauf aus dem Verkehr gezogen werden. 1 % Depositalzins. Eingef. Frankf. a. M. 25./7. 1891 zu 101 %. In Umlauf Ende 1912: M. 53 719 600. Kurs Ende 1894–1912: 103.80, 101.40, 100.30, 100, 100.10, 100.60, 99.60, 100.50, 102.20, 101.50, 101.20, 101.30. 100.80, 99.20, 99.30, 100.10, 100, 99.70, 98.30 %. – Auch in München notiert; Kurs daselbst Ende 1906–1912: 100.80, 99.20, 99.30, 100.10, 100, 99.70, 98.30 %. Sämtl. Serien werden auch in Augsburg notiert. 2) 4 % Pfandbriefe, vor 1./1. 1917 nicht rückzahlbar, Serien 50–57. Zs.: 1./1. u. 177 3) 4 % Pfandbriefe, vor 1./1. 1920 nicht rückzahlbar, Serie 58–63. Zs.: 1/1. u. 1./74)4 % Pfandbriefe, vor 1./1. 1922 nicht rückzahlbar, Serie 64–67. Zs.: 1./4. u. 1./10. Serien zu je M. 10 000 000 in Stücken à M. AA 5000, A 2000, B 1000, C 500, D 200 u. E 100; von den an- gegebenen Terminen ab in längstens 50 Jahren im Wege der Kündig. oder Verlos. mit mind. 3 monat. Frist oder durch freihänd. Rückkauf rückzahlbar. 1 % Depositalzins. In Umlauf Ende 1912 zus. M. 151 387 200. Kurs der Serien 50–57 Ende 1907–1912: 99.80, 100.30, 101.30, 100.10, 100, 98.30 %. Kurs der Serien 58–63 Ende 1910–1912: 101, 100.50, 98.50 % Zugel. Serie 50 im Februar 1907 in München u. Augsburg, im April 1907 in ―――― ―――‚― ―――‚―――――