Hypotheken- und Kommunal-Banken. Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank in München mit Filiale in Landshut und Wechselstuben in München: am städtischen Schlacht- u. Viehhof, in der Grossmarkthalle, im Tal (Sparkassenstr. 2) und in Pasing. Zweigbureaux der Hypoth.-Abt. in Berlin, Nürnberg u. Düsseldorf. Gegründet: 1./7. 1834 bezw. 15./6. 1835. Zweck: Die Anstalt zerfällt in eine Hypo- theken-Abteil. u. Kaufmännische Abteil. u. steht unter königl. bayer. Staats-Oberaufsicht. Die Hypoth.-Abteil. gewährt gegen hypoth. Sicherheit an erster Stelle Darlehen bis zur Hälfte des von der Bank-Direktion ermittelten Wertes der Pfandobjekte innerhalb des Deutschen Reiches a) ohne annuitätenweise Tilg., regelmässig 10 Jahre fest, sodann auf Grund 9 monat., beiderseits freistehender Kündig. rückzahlbar an den Zinsterminen; b) annuitäten- weise tilgbar, regelmässig unkündbar seitens der Bank u. halbjährig kündbar seitens der Schuldner. Die Darlehen werden gewährt entweder in Pfandbr., zum Nennwerte gerechnet, oder in Geld unter Abzug einer von Fall zu Fall zu vereinbarenden Abschlussprovision. Belehnbar sind alle Gattungen des Immobiliarbesitzes, soweit dieselben entweder einen sicheren, nachhaltigen Ertrag gewähren oder einen leicht realisierbaren Verkaufswert be- sitzen. Ausgeschlossen von der Beleihung sind z. Z. auf Grund von $ 2 des Reglements vom Jahre 1905 Bergwerke, Steinbrüche u. Torfstiche. Die Wertsermittelung erfolgt auf Grund der von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung über Wertsermittelung. (Siehe auch Pfandbr.) Die kaufmännische Abteil. ist befugt zum Betriebe aller Bank- u. Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeit-, Prämien- u. Warengeschäfte für eigene Rechnung, für fremde Rechnung nur dann, wenn damit keine Kreditgewährung verbunden ist); sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Akzeptations-, Kontokorrent-, Kredit- u. Lombardgeschäft. –— Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung u. Verwaltung als „offene Depots“ genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auch „geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen, ebenso werden eiserne Schrankfächer (Safes) dem Publikum mietweise überlassen. Die G.-V. v. 2./3. 1905 beschloss die Abtrennung der Versich.-Abteil. ab 1./1. 1906 durch Umwandlung derselben in eine selbständige Akt.-Ges. unter der Firma Bayer. Versicherungs bank A.-G. vorm. Versicherungs-Anstalten der Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank mit einem A.-K. von M. 10 000 0000, wovon 25 % eingezahlt sind. Die Aktien befinden sich im Besitz der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank u. wird deren Begebung z. Zt. nicht beabsichtigt. (Div. für 1907–1912: 26, 28, 30, 32, 32, 34 %.) Auch gehört der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel- Bank das gesamte A.-K. von M. 1 000 000 mit 25 % Einzahl. der im Jahre 1911 gegründeten Bayer. Rückversich.-Bank in München. Mitte 1905 errichtete die Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank im Verein mit der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin die Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank A.-G. in Nürnberg, Augsburg und Würzburg (A.-K. urspr. M. 12 000 000, It. G.-V.-B. v. 25./10. 1911 um M. 8 000 000 auf M. 20 000 000 erhöht, Div. 1906/07–1911/12: 5, 5, 5, 5, 5, 6 %), wobei die Bankhäuser G. J. Gutmann in Nürnberg, P. C. Bonnet in Augsburg u. Friedr. Günthert in Würzburg von der neuen Bank aufgenommen wurden; seitdem wurden weitere Zweigniederlass. eröffnet. Die Bank ist ferner beteiligt bei der „Revision“ Treuhand-Akt.-Ges. in Berlin (Div. 1907–1912: 4, 6, 6, 6, 8, 8 %), sowie bei der Süddeutschen Treuhand-Ges. Akt.-Ges. in München (Div. 1907–1912: 8, 12, 12, 12, 12, 12 %). Die Rentenanstalt der Bank besass Ende 1912 bei 2592 Mitgl. ein Vermögen von M. 1 525 606.89. Kapital: M. 65 000 000 und zwar in 2562 Aktien à fl. 500 (M. 857½) und in 62 804 Aktien à M. 1000, sämtlich auf Namen lautend. Ursprüngliches A.-K. fl. 10 000 000, er- höht 1851 auf fl. 20 000 000, 1893 um M. 5 000 000, weitere Erhöhung lt. G.-V. v. 7./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber., angeboten den Aktionären 15.–31./3. 1898 zu 250 % u. 3 % Spesenanteil. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1902 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1902, begeben an die alten Aktionäre 10.–29./3. 1902 zu 250 % einschl. der Em.-Kosten. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 2./3. 1906 um M. 5 000 000 (auf M. 54 285 714.30) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7, 1906, begeben an die alten Aktionäre 15.–31./3. 1906 zu 255 % einschl. der Em.-Kosten. Auf 8 Aktien à fl. 500 u. 3 Aktien à M. 1000 entfiel 1 neue Aktie à M. 1000, ebenso auf 9 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à fl. 500 1 neue Aktie à M. 1000 oder auf 69 Aktien à fl. 500 6 neue Aktien à M. 1000 oder auf 69 Aktien à M. 1000 7 neue Aktien à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1910 um M. 5 714 285.70 (auf M. 60 000 000) durch Ausgabe von 5713 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie zu M. 1285.70, div.-ber. ab 1./7. 1910, angeboten den alten Aktionären vom 9.–31./3. 1910 zu 250 %. Agio mit M. 7 800 000 in R.-F. Zuletzt erhöht lt. G.-V. v. 3./3. 1913 um M. 5 000 000 (auf M. 65 000 000) in 5000 Aktien à M. 1000 mit Divid.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von einem Konsort. (Merck, Finck & Co. etc.), angeboten den alten Aktionären v. 5.–22./3. 1913 zu 255 % = M. 2550 einschl. der Emiss.- Kosten. Die G.-V. v. 5./3. 1908 beschloss, den Aktionären den Umtausch der damals noch vorhandenen 40 000 Aktien à fl. 500 gegen neu auszufertigende Stücke à M. 1000 in der Weise anzubieten, dass je 7 Gulden-Aktien gegen je 6 neue Mark-Aktien eingezogen werden; bis ult. 1912 gelangten 37438 Gulden-Aktien zur Einliefer. (Neuerdings gestellte Umtausch- frist 30./12. 1913.