358 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Kurs Ende 1896–1912: Aktien: 100.50, 100.20, 97.50, 93.50, 84, 88.75, 97.10, 103.60, 106, 113, 111, 106, 108.50, 116.60, 122.50, 120.60, 114 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1896–1912: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5¼, 5½, 5½, 6, 6, 6, 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Staats-Kommissar u. Treuhänder: Geh. Reg.-Rat u. vortragender Rat O. Schmid-Burgk, Stellv. Reg.-Rat u. vortrag. Rat Dr. Paul Hausmann. Direktion: Justizrat Dr. Gg. Friedlaender, Berlin; Kais. Reg.-Rat a. D. Dr. Herm. Michael, Weimar; Stellv.: Georg Bier, Berlin. Prokuristen: Herm. Bauer, W. Sternbeck, Berlin; M. Meyen, Weimar. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Gust. Strupp, Meiningen; Stellv. Geh. Komm.-Rat Alex. Lucas, Bankier Karl v. d. Heydt, Geh. Komm.-Rat Ernst Meyer, Bankier Max Schlesinger, Bank-Dir. Carl Harter, Bank-Dir. Martin Schiff, Berlin; Minist.-Dir. Staatsrat Dr. Karl Slevogt, Weimar; Geh. Justizrat Carl Springsfeld. Aachen; Komm.-Rat Friedr. Lindemann, Halberstadt; Bankier Paul Schauseil, Halle a. S.; Komm.-Rat Mor. Wertheim. Cassel; Bankier Adolf Arnhold, Dresden; Bank-Dir. Finanzrat Jul. Schloss, Meiningen. Zahlstellen: Weimar u. Berlin: Eigene Kassen; Meiningen: Bank für Thür. vorm. B. M. Strupp; Karlsruhe: Veit L. Homburger; Berlin: von der Heydt & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Barmen: Barmer Bankverein. Bayerische Bodencredit-Anstalt in Würzburg. Gegründet: 21./8. bezw. 19./9. 1895. Zweck: Die Bank ist eine Hypoth.-Bank im Sinne des Reichs-Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899; sie betreibt alle Geschäfte entsprechend § 5 dieses Gesetzes. (Darlehen an Kleinbahnen wurden noch nicht gewährt.) Hypothek. Darlehen werden nur auf solche Liegenschaften gegeben, die einen dauernden und sicheren Ertrags- oder Tauschwert haben. Im übrigen gelten die Bestimmungen der §$ 6, 10, 11, 12 u. 14 des Hyp.-Bank-Ges. v. 13./7. 1899. Kapital: M. 7 500000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000. Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1903 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 500 000 (auf M. 7 500 000) in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1904, übernommen von einem Konsortium zu 114 %, angeboten 10. bis 28./9. 1903 den alten Aktionären im Verhältnis von 2: 1 zu 117 %, einzuzahlen 25 % u. das Aufgeld nebst Schlussscheinstempel bei der Anmeld.; restl. 75 % bis 1./2. 1904 eingezahlt. Die G.-V. v. 20./2. 1907 beschloss nochmalige Erhöhung um M. 2 500 000 (auf M. 10 000 000), doch wurde dieser Beschluss in der a. o. G.-V. v. 23./12. 1907 wieder aufgehoben. Die G.-V. v. 28./4. 1909 genehmigte die Bilanzen für 1906, 1907 u. 1908, die beiden ersteren in der neuen Fassung. Der Reingewinn wurde nach den Vorschlägen der Verwaltung ver- wendet; für 1906 u. 1907 gelangte darnach keine Div. zur Verteilung. Dem früheren u. damaligen Direktorium u. A.-R. wurde Entlastung erteilt. Bank-Dir. Wilh. Freih. von Pech- mann, Max Ansbacher u. Sigmund Utitz wurden neu in den A.-R. gewählt. Bank-Dir. a D. Otto Ulrich u. Dr. Rich. Dietzschold, Dir. der Disconto-Ges. in Frankf. a. M., schieden aus. Aus den abgeänderten Bilanzen für 1906 u. 1907, die unter Mitwirkung von W. Freih. von Pechmann, Dir. der Bayerischen Handelsbank, aufgestellt wurden, ist insbes. hervorzuheben die Abschreib. auf Kapitalforderungen im Darlehensgeschäfte mit M. 739 800, sowie die Stellung einer Hypoth.-Res. von M. 800 000, der aus dem Reingewinne pro 1908 weitere M. 400 000 zugewiesen wurden. Die Bank hat am 28./4. 1909 mit der sogen. Ansbachergruppe einen Ausgleich geschaffen, durch den die schwebenden Prozesse u. Rechtsstreitigkeiten eingestellt werden. Die Klagen dieser Gruppe gegen die Bank u. die Klage des Vorstandes der Bank gegen die Bank fanden durch Endurteil des kgl. Oberlandesgerichtes Bamberg vom 26./6. 1909 ihre Erledigung. In der Klagesache Justizrat Dr. Felixk Bondi wegen Anfechtung von Beschlüssen der G.-V. v. 28./4. 1909 hat Kläger Berufung nicht eingelegt; das Urteil des kgl. Landgerichtes Würzburg v. 19./8. 1909, durch welches die Klage wegen Nichtleistung der durch Zwischen- urteil v. 22./7. 1909 auferlegten Kaution von M. 2 000 000 als zurückgenommen erklärt wurde, u. damit die Beschlüsse der G.-V. v. 28./4. 1909, insbesondere die darin festgestellten Bilanzen mit Gewinn- u. Verlustrechnungen pro 1906, 1907 u. 1908, haben darnach Rechtskraft er- langt. Damit waren alle Prozesse erledigt. Die Div. für 1908 gelangte ab 25./9. 1909 mit 4 % = M. 40 zur Auszahlung; für 1909–1912 wurden je 4 % Div. verteilt. Im J. 1911 war die Tätigkeit der Bank, vor allem die weitere Konsolidierung des Instituts, insbesondere der erhöhten Sicherheit der Pfandbr. gewidmet. An der mangeinden Geschäftsentwickelung ist in erster Reihe die „mühsame u. zeitraubende Arbeit“ schuld, die der Verwalt. durch die Führung der verschiedenen, aus dem Vorj. übernommenen u. neu hinzugekommenen Prozesse erwuchs. Die Unk. wurden von M. 308 388 auf M. 182 843 herabgemindert. Die Ges. hatte 1911 eine a.-o. Steigerung der Zinsausfälle u. Zins- rückstände zu verzeichnen, doch darf daraus kein allg. Rückschluss auf den Hypotheken- bestand gezogen werden. Das starke Anschwellen dieser Kti hat, gleich wie in 1910, haupt- sächl. die Zehlendorfer Beleihung u. der Berl. Sanierungsvertrag veranlasst. Dem Kto für Abschreib. u. Rückstell. zur Deckung von Verlusten im Darlehnsgeschäft wurden weitere M. 400 000 überwiesen. Die von einer Reihe von Aktionären am 29./4. 1908 gegründete „Vereinigung zum Schutze der Inhaber von Aktien der Bayerischen Bodencredit-Anstalt“ mit dem Sitze in Würzburg