Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. 399 Wilhelm Bruch Kanalbau-Akt.-Ges. Berlin SW. II, Anhaltstrasse 1. (In Liquidation.) „ Gegründet: 22./12. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 27./2. 1907. Gründer s. Jahrg. 1908/09. Bei der Gründung der Ges. wurde die Firma Wilhelm Bruch mit sämtl. Aktiven u. Passiven eingebracht, u. zwar auf Grund der Bilanz v. 30./11. 1906, welche mit M. 1 497 467 abschloss. Zu den eingebrachten Vermögensgegenständen gehören Grundstücke in Grösse von 15 a 39 qm. Von der neuen Ges. übernommen sind auch die Schuldverbindlichkeiten u. akzeptierten Wechsel der alten Firma im Gesamtbetrage von M. 607 944, sodass nach Abzug dieser Schulden der Wert der Sacheinlage sich auf M. 889 523 stellte. Hierfür wurden nom. M. 808 000 Aktien zum Kurse von 110 % u. M. 723 bar gewährt. Der einbringende Ing. Wilh. Bruch übernahm die Bürgschaft für den Eingang der ausstehenden Forder. Auf die neue Ges. gingen Verpflichtungen u. Berechtigungen aus 14 Baugeschäften über, welche abgeschlossen aber noch nicht völlig zur Abwicklung gebracht waren. Zweck: Übernahme u. Ausführung von Bauarbeiten, vornehmlich Eisenbahn-, Wasser- u. Erdbauwerke jeder Art, sowie Fortführung u. Ausgestaltung des unter der Firma Wilh. Bruch betriebenen Unternehmens zur Herstell. von Tiefbauten, Wasser-, Kanalisations-, Strassenanlagen u. dergl. Zugänge auf Masch. u. Geräte erforderten 1908 M. 735 583. Das Geschäftsjahr 1908 schloss mit M. 699 009 Verlust ab, wovon M. 227 208 durch R.-F. u. Vortrag Deckung fanden u. M. 471 800 vorgetragen wurden. Dieser Verlustvortrag, ebenso der Verlust von 1909 (M. 528 199) wurde durch Hergabe von M. 1 000 000 gedeckt, die seitens der Aktionäre zur Verfügung gestellt wurden. Im J. 1910 resultierte nach Abschreib. auf abgerechnete Bauausführungen von M. 1 240 706 ein neuer Verlust von M. 812 295, der sich 1911 auf M. 2 198 318 erhöhte, so dass die G.-V. v. 15./6. 1912 die Liquid. der Ges. beschloss. Die Liquid.-Bilanz v. 15./6. 1912 wies dann die Erhöh. des Verlustes auf M. 2 378 331 aus. Die Ges. erlitt grosse Verluste bei fiskalischen Bauten, so 1910 M. 1 240 706 u. 1911 M. 1 176 014. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, begeben zu 110 %. Die G.-V. v. 11./10. 1909 beschloss Erhöhung um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Berliner Handels-Ges. zu pari in Anrechnung eines Teilbetrages ihrer Forder: an die W. Bruch A.-G. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 15. Juni 1912: Aktiva: Kassa 255, Effekten 82 892, Immobil. 70 355, Mobil. 2005, Hypoth. 63 000, Masch. u. Baugeräte 486 283, Material. u. Waren 22 593, Debit. 451 472, (Avalkaut. 213 700, Avalwechsel der Lieferanten 14 000), Verlust 2 378 331. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Kredit. 1 057 190, (Avale 213 700, Avalkaut. d. Liefe- ranten 14 000). Sa. M. 3 557 190. Dividenden: 1907: 8 % p. r. t.; 1908–1911: 0, 0, 0, 0 % Liquidatoren: Gen.-Dir. Wilh. Bruch, Dir. S. Flatow. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Karl Fürstenberg, Berlin; Stellv. Otto von Mendelssohn- Bartholdy, Potsdam; Bank-Dir. Bruno Herbst, Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Dir. Dr. Alfons Jaffé, Berlin; Bergwerksbes. u. Reeder Komm. Rat Gustav Stinnes, Mülheim a. d. R. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges. A. Busse & Co. Aktiengesellschaft in Berlin, W. 8, Behrenstr. 30. Gegründet: 23./12. 1898 mit Nachtrag v. 6./2. 1899; eingetr. 8./2. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Ges. übernahm das Bankhaus A. Busse & Co. für M. 1 502 926. Zweck: Bis 1904 Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Die Bankabteil. wurde am 1./10. 1904 aufgelöst u. beschränkt sich fortan die Thätigkeit der Ges. nur noch auf das Immobil.- Geschäft, spez. auf den Erwerb, Verwalt. u. Verwert. von Grundstücken. Die Ges. besitzt ein Konsortialterrain in Hermsdorf und ist bei einem Konsortialterrain in Weissensee, sowie zu Anteil bei einem Terraingeschäft in Wittenau-Tegel beteiligt. In Hermsdorf wurden 1907–1912 365.95, 486.09, 1374, 2083, 1750, 881 qR; in Wittenau-Tegel nichts verkauft. In Weissensee 1911 2 Parzellen (rd. 109 qR.), 1912 ebenfalls 2 Parzellen (rd. 120 qR), veräussert, so dass daselbst noch 7 Parzellen in Grösse von rund 389 qR. verblieben. 1908 Über- nahme des Hausgrundstücks Charlottenburg, Motzstr. 14, für M. 430 000, 1909 Erwerb eines in Gross-Lichterfelde am Teltow-Kanal belegenen, teilweise bebauten Terrains für ca. M. 393 000. Zwecks Verwertung des Areals in Wittenau-Tegel hat die Verwaltung dort einen Neubau aufführen lassen, der seit 1./4. 1909 fertiggestellt u. benutzbar ist. Das Haus ist vermietet. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 6 000 000, beschloss die G.-V. v. 27./9. 1904 anlässl. der Aufgabe des Bankgeschäftes Herabsetzung um M. 4 000 000, die zu pari zurückgekauft wurden. Ein grosser Teil der Aktien ist im Besitz der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. Aktien nicht notiert. Hypotheken: M. 403 000, ferner seit 1910 M. 60 000 zur II. Stelle auf Hausgrundstück Motzstr. 14, dann seit 1911 M. 33 333 auf Hausgrundstück in Wittenau. Geschältsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März in Berlin od. Leipzig. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vom verbleib. Überschuss 4 % Div., vom Rest event. ausserord. Verstärkung der R.-F., dann 5 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div.