Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien ete. 2? und deren Antwerpener Agentur, der Firma Tonnelier & Schepens, eine Akt.-Ges. unter dem Namen Levante- u. Mittelmeer-Kontor A.-G. vormals Tonnelier & Schepens mit Frs. 400 000 A.-K. gegründet, die dazu bestimmt ist, die Abwicklung des Agenturgeschäfts der Levante- Linie über Antwerpen zu besorgen. Ferner hat die Ges. in Alexandrien u. Rotterdam selbständige Agenturniederlassungen errichtet. 1910 Ankauf der Bremer Dampferlinie Atlas G. m. b. H. Ende 1910 Erwerb der Adriatischen Linie der Firma A. C. de Freitas & Co. in Hamburg mit 7 Dampfern, sowie im J. 1910 Ankauf von 4 Dampfern der Horn-Linie, die den Verkehr mit Häfen des Adriat. Meeres unterhielten; hierzu traten 5 Neubauten des J. 1911, sowie in 1912 ein weiterer Dampfer, so dass die Flotte jetzt aus 59 Dampfern mit zus. 258 680 Tons besteht, einschl. von 4 gescharterten Atlas-Dampfern (siehe b. Kap.) Kapital: M. 9 000 000 in 9000 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht 1892 auf M. 1 650 000, herabgesetzt 1895 auf M. 1 100 000, indem von je 3 Aktien 1 vernichtet wurde; dann Erhöhung lt. G.-V. v. 18./6. 1898 um M. 1 100 000 in 1100 ab 1./10. 1898 div.-ber. Aktien, angeboten den Aktionären zu 102 %, lt. G.-V. vom 14./3. 1899 um M. 1 800 000 in 1800 Aktien, angeboten M. 1 650 000 den Aktionären zu 108 %, u. zwecks Erweiterung des Schiffsparkes lt. G.-V. v. 26./2. 1901 um M. 2 000 000 (auf M. 6 000 000) in 2000 Aktien, über- nommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären 2: 1 vom 12.–26./3. 1901 zu 105 %. Durch die G.-V. v. 20./4. 1909 wurde zur Beseitig. der aus der Bilanz per 31./12. 1907 sich ergebenden Unterbilanz (M. 2 836 685) eine Zuzahl. von 30 % auf jede Aktie u. ihre Umwandl. in Vorz.-Aktien, sowie die Ausgabe weiterer M. 3 000 000 Vorz.-Aktien beschlossen. Dies ist in der Bilanz per 31./12. 1909 geschehen. Den St.-Aktionären, welche von dem ersten Zuzahl.-Beschluss keinen Gebrauch gemacht hatten, eröffnete der Beschluss der G.-V. v. 27./6. 1910 nochmals die Möglichkeit der Zuzahl. unter den ursprünglichen Bedingungen. Die nachträglich eingegangenen Zuzahl. wurden auf Gewinn- u. Verlust-Kto der entsprechenden Jahre verbucht. Die Zuzahl. von 30 % ist auf M. 5 750 000 Aktien geleistet, so dass das M. 9 000 000 betragende A.-K. in M. 8 750 000 Vorz.-Aktien u. M. 250 000 St.-Aktien zerfiel. Laut G.-V. v. 3./4. 1912 wurden dann diese restl. 250 St.-Aktien in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911 umgewandelt, indem auf 229 Stück 30 % mit zus. M. 68 700 nachgezahlt wurden; betreffs der weiteren 21 Stück verzichtete die Ges. auf die Nachzahl. Die gleiche G.-V. v. 3./4. 1912 hob dann die Vorz.-Rechte der Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf. A.-K. jetzt wie oben. Die G.-V. v. 11.6. 1912 beschloss dann Erhöh. des vereinheitl. A.-K. um M. 3 000 000 (auf M. 12 000 000) in 3000 neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, anzubieten den alten Aktionären zu höchstens 110 %. Diese Kap.-Erhöh. v. 11./6. 1912 wurde von den Aktionären (Nordd. Lloyd u. Dampfschiffahrts-Ges. Argo in Bremen) im Klagewege ange- fochten; die Knammer V für Handelssachen in Hamburg erklärte am 22./10. 1912 den Er- höhungsbeschluss für ungültig, ebenso das Oberlandesgericht in Hamburg am 18./4. 1913. Um zu verhüten, dass die Entwicklung der Levante-Linie durch den Einspruch des Nordd. Lloyd gegen die Kapitalerhöh. gefährdet wird, hat die Ges. im Sept. 1912 darauf Bedacht genommen, die Vermehr. ihrer Tonnage auf einem anderen Wege zu bewirken, um den Fahrplan aufrecht zu erhalten u. die vertragl. festgelegte Bedienung Bremens mit ausreichenden Schiffsräumen zu erreichen. Durch das Entgegenkommen eines Berliner Grossaktionärs wurden die im Besitze der Levante-Linie befindl. Anteile der Bremer Dampfer- linie Atlas G. m. b. H. übernommen; doch bleibt der Levantelinie der Rückerwerb vorbe- halten. Der Grossaktionär stattete die Atlas-Ges. von neuem mit Dampfer-Material aus u. stellte dieses der Levante-Linie pachtweise zur Verfügung; letzterer bleibt der Erwerb dieses Schiffsmaterials zum jeweiligen Buchwert vorbehalten. An Dividenden ist in den Jahren 1903–1910 nichts verteilt worden. Im Jahre 1906 wurde der Gewinn von M. 567 252 zu Abschreib. verwandt. Das J. 1907 weist einen Ver- lust von M. 1 833 257 aus: Die Ges. hatte gemeinsam mit dem Nordd. Lloyd im Mittelmeer einen Passagierdienst betrieben, der mit einem Verlust für sie von M. 1 131 352 abgeschlossen hat, ungerechnet die M. 762 213 betragenden Umbaukosten für die zu diesem Passagier- dienst zu stellenden Dampfer; die Ges. hat diese Linie wieder aufgehoben. Auch hatte sich die Ges. mit geliehenem Kapital an der Compagnie Nationale Belge de Transports Maritimes in Antwerpen beteiligt; die dafür in Anspruch genommenen Kredite legten der Ges. grosse Opfer auf, während das belgische Unternehmen verlustbringend arbeitete; auf diese Beteilig. wurden ult. 1907 M. 555 712 abgeschrieber; sie ist ebenfalls abgestossen. Die 1908 u. 1909 erzielten Gewinne von M. 612 813 bezw. M. 743 603 sind zu Abschreib. ver- wandt. Im J. 1910 wurde ein Betriebsgewinn von M. 1 798 900 erreicht, doch hat man von der Verteil. einer Div. Abstand genommen, um besond. Rückstell. zu machen u. die Reserven zu verstärken. Näheres über die Sanierungen siehe auch in Jahrg. 1907/08–1911/12 dieses Jahrbuches. Nachdem der Nordd. Lloyd und die Dampfschiffahrtsges. „Argoé“ in Bremen als Aktionäre der Deutschen Levante-Linie gegen die Form der Auszahlung der sich nach der Bilanz für 1912 ergebenen Div. von 7 % in der G.-V. vom 20./3. 1913 Widerspruch erhoben haben, beschloss die G.V. v. 20./3. 1913: Die Div. von 7 % wird auf ein Div.-Res.-Konto zurück- gestellt bis zur rechtskräftigen Erledigung des zwischen der Deutschen Levante-Linie und dem Lloyd schwebenden Rechtsstreites und des am 30./3. 1913 erhobenen Widerspruches. Anleihe: I. M. 4 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. vom 20./4. 1909, rück- zahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf den Namen der Deutschen Palästina-