752 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Rhedereien etc. Kurs Ende 1891–1912: 120, 132.50, 126, 118, 130, 125, 125, 125, 127 147 159, 165, 157, 100, 167, 180, 199, 190 %. Notiert in Köln. Dividenden 1888–1912: 5½, 5½, 5½, 5½, 5, 3, 4½, 5½, 5, 5½, 6, 6, 6½, 6, 7½, 7, 38, 8 9 9, 9 %. OSoup Verj.: 4J.(K.) Direktion: Dir. Emil Schaufuss u. Oscar Schmidt. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Wilh. Th. von Deichmann, Stellv. Geh. Komm.-Rat Arthur Camphausen, Komm.-Rat Arnold von Guilleaume, Paul vom Rath, Rob. Franz Heuser, Freih. S. Alfred von Oppenheim. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. 120, 125, 126, 144.50, Ö―t Rhein- und See-Schiffahrts-Gesellschaft in Köln a. Rh. Filiale in Mainz. (Früher Badische Schrauben-Dampfschiffahrt-Ges. in Mannheim.) Gegründet: 13./9. 1869 in Mannheim, seit Dez. 1887 Sitz in Cöln, seit 1905 Filiale in Mainz. Zweck: Betrieb der Schiffahrt auf dem Rhein, seinen Nebenflüssen, den holländischen u. belgischen Gewässern sowie auf anderen Flüssen u. auf dem Meere, ferner die Über- nahme aller damit direkt und indirekt in Verbindung stehenden Geschäfte sowie die Beteiligung an solchen. 8 regelmässige Linien. Besitz: 7 Rhein-Seedampfer, 10 Güter- boote, 3 Schraubenschleppboote, 4 Radschleppboote, 42 Schleppkähne, 4 Kohlenkähne, 2 Kranenschiffe; in Mannheim, Cöln, Mainz, Strassburg und Amsterdam Lagerhäuser. Die Gesellschaft ist seit 1905 an der Rhein- u. See-Speditions-Gesellschaft m. b. HI. in Cöln, Hamburg etc. (Stamm-Kap. M. 300 000) mit M. 213 000 beteiligt, wovon bisher 75 % ein- gezahlt. Niedriger Wasserstand, Hafenarbeiterstreik, Eisenbahnwagenmangel etc. beein- trächtigten 1906 u. 1907 das Resultat ungünstig, 1908 u. 1909 auch der wirtschaftliche Niedergang bezw. die gedrückte Lage des Rheinfrachtenmarktes u. ein scharfer Wett- bewerb. Mit Rücksichtauf den weiteren Ausbau der Betriebsmittel wurde der Rein- gewinn für 1907 M. 111 916 vorgetragen. Instandhaltung u. Erneuerung der Flotte nebst Anlagen erforderten 1907–1912 M. 126 878, 122 235, 125 870, 103 922, 107 119, 130 491 (seit 1904 zus. M. 1 067 400). Mit der Stadt Köln hat die Ges. 1908 einen Vertrag abgeschlossen, auf Grund dessen städtischerseits eine Lagerhausgruppe am Agrippina- Ufer zu Köln errichtet wurde, welche die Stadt der Ges. auf eine lange Reihe von Jahren pachtweise überliess; seit April 1911 fertiggestellt u. bezogen. Ferner hat die Ges. das den erwähnten Neubauten benachbarte, der Waren-Creditanstalt A.-G. in Köln gehörige Getreide-Lagerhaus sowie den gesamten Geschäftsbetrieb der genannten Ges. auf längere Dauer mit Ankaufsrecht pachtweise übernommen, um dieses Unternehmen den Betrieben der Ges. im Kölner Hafen ergänzend anzugliedern. Ende 1909 wurden zwecks dauernder Beteiligung bei der Mannheimer Lagerhaus-Ges. und zwecks Herbeiführung einer Betriebs- gemeinschaft mit derselben ca. M. 1 800 600 Aktien der Mannheimer Ges. (A.-K. M. 2 400 000) zu 117 % erworben (Div. 1909–1912: 0, 4, 5, 4 %). Auch mit der Mannheimer Dampfschlepp- schiffahrts-Ges. besteht seit 1911 ein Freundschaftsverhältnis. In Strassburg i. E. wurde seitens der Stadt ein grosses Lagerhaus nebst Getreidesilos u. Werftanlage errichtet. Die Kosten des Baues, die einschl. der maschin. Anlage M. 1 300 000 betragen, wurden von der Stadt aus Anleihemitteln bestritten u. werden seitens der Rhein- u. Seeschiffahrts-Ges. auf Grund eines auf 24 Jahre lautenden Mietsvertrags verzinst u. amortisiert. Von grundlegender Wichtigkeit für die ferneren Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens ist der im April 1911 von der Ges. mit der Kgl. Bergwerksdirektion Recklinghausen zunäckst auf die Dauer von 7 Jahren abgeschlossene Transportvertrag, welcher der Ges. den auf dem Wasserweg zu versendenden Teil der von den fiskalischen Zechen des Ruhrreviers geförderten Steinkohlen für die Vertragszeit sichert. Mit dem inzwischen getätigten Erwerb von Aktien der Ges. sowie der Mannheimer Dampfschleppschiffahrts-Ges. hat der preuss. Staat die somit eröffnete Geschäftsbeziehung durch eine finanzielle Beteilig. dauernd befestigt. Die G.-V. v. 28./6. ge- nehmigte einen Vertrag zwischen der Mannheimer Lagerhaus-Ges., der Mannheimer Dampf- schleppschiffahrts-Ges. u. der Cölner Ges. selbst, bezweckend die Zus.schliessung der Betriebe, Regelung der Betriebe am Gewinn u. Verlust etc. Der Vertrag wurde mit Wirkung ab 1./1. 1912 auf 30 Jahre vereinbart. Gesamtgewinn der 3 Ges. 1912: M. 864 849. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 100 000, wovon M. 1 620 000 in 1000 Aktien à M. 600 und 850 Aktien à M. 1200 begeben waren; die G.-V. v. 20./4. 1898 beschloss Herabsetz. auf M. 1 300 000 durch Reduktion bezw. Zus. legung der bisherigen Aktien u. Zuzahlung von je M. 200. Umgetauscht wurden M. 1 461 600 alte Aktien gegen M. 1 218 000 neue Aktien unter Zuzahl. von M. 243 600, ferner M. 129 600 alte Aktien gegen M. 54 000 neue Aktien zu M. 1000 ohne Zuzahl.; M. 16 000 neue Aktien wurden zu pari verkauft. Die G.-V. v. 24./6. 1904 beschloss Erhöhung um M. 350 000 (auf M. 1 650 000) in 350 ab 1./7. 1904 div.-ber. Aktien zum Ankauf des Schiffsparks und des Lagerschuppens der in Liqui- dation getretenen Amtsel-Rijn-Main-Stoomboot-Maatschappij in Amsterdam. Der Kaufpreis betrug M. 370 000, wovon M. 350 000 in eigenen Aktien und der Rest bar zu bezahlen waren. Die G.-V. v. 1./5. 1905 genehmigte die Übernahme des Schleppschifffahrtsgeschäfts nebst zu- gehörigem Schiffspark der Mainzer Reederei-Ges. Thomae, Stenz und van Meeteren gegen Gewährung von M. 550 000 Aktien u. M. 611 010 bar, ferner die Vereinig. mit der Kölnischen Dampfschleppschifffahrts-Ges. in Köln gegen Gewährung von M. 600 000 Aktien in Pari- umtausch gegen deren A.-K. von M. 607 200, wovon die Rhein- u. Seeschifffahrt bereits M. 7200 1