Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus- Gesellschaften etc. Zweck: An- u. Verkauf von Automobilen für eigene oder fremde Rechnung, sowie Be- leihung von Automobilen, Unterhaltung einer Automobil-Garage, Betrieb einer Automobil- Reparatur-Werkstatt. Unterhaltung einer Amateur-Chauffeur-Schule. Auch Vertretung der Jenatzyfabrik. Der Schwerpunkt des Unternehm. liegt in dem Garage- u. Reparaturgeschäft. Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35; der Pachtvertrag wurde 1908 auf 18 Jahre verlängert. 1909 fand ein Neubau bezw. eine Erweiterung statt, was ca. M. 100 000 erforderte. Kapital: M. 150 000 in 126 Vorz.-Aktien u. 24 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garage- räume u. zur Ausdehnung des Geschäftsbetriebes. Diese ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktion iren 121 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. A.-K. somit von 1907–1908 M. 1 000 00. Sanierung 1908: Die Ges. ist durcn den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg. dem Bankier der Ges., um ca. M. 750 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgender Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg wurden rund M. 318 000 eigene Aktien für M. 5000 u. Aufgabe der Ansprüche an die Konkursmasse erworben, während weitere M. 82 000 frei- händig für M. 18 560 angekauft wurden; diese 400 Aktien wurden vernichtet. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A.-K. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen. Durch Zuzahl. von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus. gelegten Aktien (Zzus. M. 25 200) wurden 126 Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert. Der Rest des Gewinnes wird gleichmässig auf die beiden Aktienarten verteilt. Von dem aus der Aktienzus. legung resultierenden Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Eritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. ÜUber verschied. Forder. an die Ges. schwebten Prozesse, die meisten wurden durch Vergleich erledigt, wofür die Gesamtaufwendungen 1909 M. 20 501 betrugen, wodurch eine Unterbilanz von M. 20 359 entstand, die sich 1910 auf M. 42 659 erhöhte, sich aber 1911 wieder auf M. 34 616 reduzierte, dann 1912 auf M. 35 468 stieg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Kassa 3201, Debit. 31 072, Waren 9511, Masch. u. Werkzeuge 2633, Inventar 7986, Gebäude 100 000, Dubiose 1, Verlust 35 468. – Passiva: A.-K. 150 000, Kredit. 39 873. Sa. M. 189 873. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 34 616, Abschreib. 3134, Reparat. 2909, Zs. 2270, Steuern 269, Dubiose 1464. Unk. 93 627. – Kredit: Warenlagerverkauf 58 081, Garage 39 740, Werkstatt 4078, Wagenwasch- u. Putzkto 641, Ladestation 283, Verlust 35 468. Sa. M. 138 293. Dividenden: 1906: 12 % p. r. t.; 1907–1912: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Drahnsdorff; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; General-Major a. D. Heinr. von Warendorff, Charlottenburg; Rentier Max Hahn, Nauen. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Packetfahrt-Akt.-Ges. in Liquid. in Berlin. (Firma erloschen, siehe die früheren Jahrgänge dieses Jahrbuchs.) Der frühere Liquidator der Ges. Herr W. A. Hansen in Berlin, Genthinerstr. 16 II hat die Barbeträge u. Teilschuldverschreib., welche aus der Liquidat.-Masse bisher von den Aktionären noch nicht abgehoben sind, bei der Kgl. Ministerial-, Militär- u. Baukommiss. in Berlin hinter- legt. Die Aktionäre haben sich daher behufs Empfangnahme der Liquidat.-Raten dorthin u. nicht mehr an die bisherigen Zahlst. zu wenden. Im Interesse einer schleunigen Liquidation wurde mit der Bank für Handel u. Ind. in Berlin ein Abkommen getroffen, wonach gegen Verpfändung der Restkaufgeld-HIypoth. von M. 550 000 4½ % Teilschuldverschreib. im gleichen Betrage ausgegeben und an die Aktionäre pro rata ihres Besitzes an Aktien der Ges. als III. Liquid.-Rate verteilt sind. Den Rückzahl. der Hypoth.-Schulden entsprechend kam ein Teil der Oblig. bis zur vollständigen Tilg., die am 2./1. 1913 erfolgte, zur Verl. Es gelangten im ganzen 850 Teilschuldverschreib. Lit. B à M. 220 für die Aktien à M. 400 und 330 Lit. A à M. 1100 für die Aktien à M. 2000 zur Ausgabe. Die Teilschuldverschreib. lauteten auf den Namen genannter Bank. Zs. M. 24.75 bezw. 4.95 am 15./1. u. 15./7.; die letzte Zs.-Zahlung erfolgte am 14./1. 1913. Zahlstelle: Berlin: Bank für Handel u. Ind. Berliner Spediteur-Verein Act.-Ges. in Berlin, Lausitzerstr.44. Gegründet: 28./9. 1872 durch Übernahme der Speditionsfirmen Arnheim, Isaac & Co. R. Bergemann & Co., Borchard & Sachs, Herm. Cohn & Co., Rosenberg & Loewe, Moreau Vallette Zweck: Betrieb von Speditions-, Lager- u. Transportgeschäften jeder Art sowie aller damit in Zus. hang stehenden Geschäfte 1889 Ankauf der Grundstücke Blücherplatz 1 u. 2 u. Belle-Alliancestr. 107 für M. 2 600 000, die 1909 wieder verkauft wurden (Ss. unten). Im Interesse des Zweiggeschäfts in Steglitz 1906 Erwerb eines Grundstücks