Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 819 Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen; insbesondere von Eisen, Eisenlegierungen, Stahl und von allen Eisen- und Stahlfabrikaten, anderen Metallverbindungen, Kohlen, Koks, Zement u. chem. Produkten sowie die Ge- winnung von Erzen u. anderen Urprodukten. Mitte März 1911 wurde die Kokerei in Betrieb genommen, dann der erste Hochofen am 1./4. 1911 u. der zweite am 30./4. 1911 angeblasen. Ein dritter Hochofen u. die Eisenportlandzementfabrik kam Ende 1912 in Betrieb. Ein Teil der überschüssigen Koksofengase wird an benachbarte Gemeinden als Nutzgas (Leucht-, Heiz- u. Kraftgas) abgegeben. Die Ges. gehört dem Roheisenverbande an. Die Ges. litt 1911 unter dem ungenügenden Verkaufserlöse dieses Verbandes. Im J. 1912 konnte die ge- samte Produktion von Roheisen u. Nebenprodukten abgesetzt werden. Kapital: Urspr. M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen zum Kurse von 103 %, eingezahlt vorerst 50 %, restliche 50 % zum 15./3. 1910 einberufen. Die G.-V. v. 19./10. 1911 beschloss zur Tilg. der Unterbilanz (ult. 1910 M. 261 392), behufs Abschreib. sowie Reserves ellungen Herabsetzung des A.-K. von M. 6 000 000 auf M. 4 800 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 4. Die herausgegebenen M. 1 200 000 wurden wieder an ein Konsort. zu 133½ % begeben, wodurch der Ges. M. 1 600 000 neue Mittel zuflossen, die zum Bau eines dritten Hochofens, Rücklagen etc. Verwendung finden. A.-K. bleibt unverändert M. 6 000 000. Hypotheken: M. 639 170 (Stand ult. 1912). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückstellungen, 4 % Div., vom Überschuss 15 % Tant. an A.-R. (mindestens aber eine feste Vergüt. von zus. M. 20 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 1 169 250, Anlage 6652 575, Baukto 3 972 531, abzügl. Abschreib. 512 275 bleibt 10 112 832, Anzahl. auf Bauten 461 457, Debit. 965 936, Kassa 2241, vorausbez. Versich. 14 122, hinterlegte Bürgschaften 18 750, Beteilig.: an Bremer Verein für Arb.-Wohnungen 60 000, an Deutsche Ammoniak-Verkaufsvereinigung 2500, Vorräte: Magazin 259 330, Rohmaterial. 1 527 194, Waren 355591. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 600 000, Hypoth. 639 170, Kredit.: Bankanleihe 4 133 131, später fällige Raten a. Anlagen 2 112 469, Diverse 1 030 908, Akzepte 240 000, Avale 18 750, Talonsteuer-Res. 36 000, Hoch- ofen-Erneuerung 70 000, Vortrag 68 775. Sa. M. 14 949 206. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Zs. 372 191, Abschreib. 512 275, Talonsteuer- Res. 36 000, do. f. Hochofen-Erneuer. 70 000, Vortrag 68 775. – Kredit: Mieteinnahmen 8460, Betriebsgewinn 1 050 781. Sa. M. 1 059 241. Dividenden: 1908–1910: 0, 0, 0 % (Vorbereitungs- u. Baujahre); 1911–1912: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Ing. Rich. Hauttmann, Phil. Tutein. Aufsichtsrat: (8–20) Vors. Lloyd-Dir. Fr. Bremermann, Bremen; Stellv. Geh. Komm.- Rat Wilh. von Oswald, Koblenz; Präsident Fritz Achelis, Adalbert Korff, Bremen; Dr. Albert Sondheimer, Leo Wreschner, Frankf. a. M.; Gen.-Konsul Stephan Michaelsen; Dr. August Strube, Gen.-Konsul George Wätjen, Lloyd-Dir. Reg.-Rat A. Petzet, Bremen, Dir. Victor Nawatzki, Vegesack; Komm.-Rat Carl Spaeter, Koblenz; Gen.-Dir. Herm. Steinecke. Weimar; Gen.-Dir. Konrad Eichhorn, Hildesheim; Willy Elkan, Dr. Carl Melchior, Hamburg, Zahistellen: Bremen: Bremer Bank (Filiale der Dresdner Bank), Deutsche Bank, Deutsche Nationalbank, Disconto-Ges., Bernhd. Loose & Co., Carl F. Plump & Co., E. C. Weyhausen; Berlin: Nationalbank für Deutschl., Berliner Handels-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank, Tellus A.-G., Metallbank u. Metallurg. Ges. Koenigin-Marienhütte Act.-Ges. in Cainsdorf b. Zwickau i. S. Gegründet: 13./12. 1877 aus der Deutschen Reichs- u. Continental-Eisenb.-Bau-Ges.; eingetr. 8./1. 1878. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau der Flussspatgrube Ludwig ver. Feld, des Dolomitbruches in Wahlen u. der Hornsteinbrüche in Osdatz u. Waldau. Die Koenigin-Marienhütte umfasst jetzt 1 Martinwerk mit 4 Öfen, 1 Walzwerk, 1 Giesserei für Masch.- u. Bauguss, Masch.-Bauwerkstätte, 1 Röhrengiesserei nebst Wasserleitungsbau u. Gaswerksbau, 1 Brückenbauanstalt u. eine Dinasziegelei; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt u. ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 HP. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraftwerk mit 900 HP., welches mit den Turbinen zus. arbeitet. 1900 wurde die Licenz zum Bau von Riedler-Express-Pumpen er- worben, welche die Ges. mit mehreren anderen Firmen teilt. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist jetzt ganz eingestellt, die Erzgruben- felder b. Auerbach in der Öberpfalz wurden 1906 mit M. 770 786 Gewinn verkauft (s. unten bei Anleihe II). Der Restbesitz der in Bayern gelegenen Gruben u. Mutungen wurde 1907 mit M. 197 501 Gewinn verkauft, hiervon fanden M. 97 501 zu ausserord. Abschreib. Verwendung, während M. 100 000 dem Disp.-F. überwiesen wurden. Der bereits Ende 1901 ausgeblasene ver- altete Hochofen kam 1907/08 zum Abbruch u. wird nicht wieder aufgebaut. Arb.-Zahl 1911: 1783. Ausgaben für Neuanschaff, etc. 1902–1912: M. 175 559, 227 284, 143 036, 192 618, 233 080, 100 429, 142 347, 94 100, 179 969, 35 504, 139 880. Gesamtumsatz 1899–1912: M. 9 951 320, 12 212 743, 7 007 559, 7 064 546, 7 249 384, 8 028 446, 8 872 240, 9 850 698, 11 372 112, 9 379 207, 59* 92