824 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Der Erfolg war wiederum ein negativer; es sind wohl einige kleine Erzgänge aufgeschlossen worden, jedoch wurde der auf dem Junostollen-Querschlag erwartete Hauptgang nicht erz- führend angetroffen. Der Betrieb der Grube ist inzwischen eingestellt worden, nachdem in den letzten beiden Jahren eine eigentliche Erzgewinnung nicht mehr erfolgte, vielmehr lediglich Aufschlussarbeiten betrieben wurden. Der neuerliche Verlust stellte sich 1910/11 auf M. 60 847 u. stieg die Unterbilanz auf M. 308 095. Die G.-V. v. 27./12. 1911 beschloss deshalb die Liquid. der Ges. Hand in Hand. mit der Aufgabe des Weiterbetriebes ging eine Entwertung des Felderbesitzes sowie der Anlagen; in der Liquid.-Bilanz v. 27./12. 1911 wurde daher diesem Umstande durch eine entsprechende bedeutende Abschreib. Rechnung getragen, sodass die Unterbilanz a. M. 3 501 698 stieg bei 3 500 000 A.-K. Der gesamte Berg- werksbesitz sollte am 13./5. 1912 freihändig verkauft werden; das Höchstgebot von M. 75 000 wurde von der Bankfirma C. G. Trinkaus in Düsseldorf abgegeben, der Zuschlag aber nicht erteilt. In der Liquidation der Eröffnungsbilanz waren die Bergwerksgerechtsame mit M. 180 000 eingestellt. Das A.-K. ist vollständig verloren, u. auch die Kredit. werden ange- sichts des ungünstigen Ausfalles des Versteigerungsergebnisses noch mit einem grösseren Verluste zu rechnen haben. Im Jan. 1913 wurde dann über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet, da der Verpächter des Grundstücks der Grube auf Grund eines Vertrages Ansprüche geltend macht, die bis 1921 laufen, und jeden Vorschlag zur Abfindung dieser Ansprüche zurückweist. Die Liquidation kann daher nur im Wege des Konkurs- verfahrens beendigt werden. Die sämtlichen übrigen Gläubiger sind befriedigt worden. Produziert 1900/01–1908/09: 2 476 569, 2 265 650, 1 832 186, 1 432 288, 1 201 556, 1 211 080, 1 192 644, 823 225, 568 964 kg Blende; 325 899, 168 760, 254 732, 276 801, 157 714, 227 221, 93 798, 98 801, 84 428 kg Bleierz. Durchschnittsgehalt der Erze: Blende 49.5, 53.8, 53.90, 52.786, 53.052, 54.072, 54.613, 52.654, 52.465 %; Blei 66.4, 62.42, 55.18, 61.30, 69.819, 63.893, 63.848, 62.160, 68.976 %; Silber 46.1, 51.03, 39.79, 42.70, 47.54, 44.277, 48.680, 43.522, 47.96 %. Kapital: M. 3500 000 in 826 St.- u. 2674 Vorz.-Aktien sämtl. à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./9.–31./8. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Liquidationseröffnungsbilanz am 27. Dez. 1911: Aktiva: Grubenbesitz 180 000, Vorräte 1368, Kasse 296, Debit. 210, Verlust 3 501 698. — Passiva: A.-K. 3 500 000, Kredit. 183 573. Sa. M. 3 683 573. Kurs Ende 1898–1911: —, %.? – %, Notiert in Düsseldorf. Dividenden 1896/97–1910/11: ― Liquidatoren: Fritz Daber, Karl Grundmann. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Max Trinkaus, Stellv. Bergassessor a. D. Ed. Schulte, Carl Grundmann, Düsseldorf; Gen.-Konsul Max Baer, Frankf. a. M.; Bankier L. Zuckermandel, Berlin.* Akt.-Ges. für Hüttenbetrieb in Duisburg-Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; eingetragen 24./4. 1902. Gründer siehe J ahrgang 1904/1905. Die General-Versammlung vom 11./5. 1907 beschloss die Firma in Akt.-Ges. Thyssen & Co. um- zuwandeln (noch nicht erfolgt). Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Die Anlagen der Ges. sind etwa 1 km westlich der Bahnstation NeumühlRheinland an der Emscher gelegen. Dort hat die Ges. Eisenbahnanschluss. Sie steht ferner durch die Eisenbahn Deutscher Kaiser Oberhausen-West mit dem Rheinhafen der Gew. Deutscher Kaiser u. der Station Oberhausen- West in Verbindung. Die Ges. setzte den 1901 von der Gew. Vereinigtes Gladbeck be- gonnenen Bau eines modernen Hochofenwerkes fort. Im Mai u. August 1903 wurden der erste und zweite Ofen, im Dez. 1904 der dritte, im April 1907 der vierte u. im Mai 1912 der fünfte Ofen in Betrieb genommen, mit jährl. ca. 390 000 t Produktionsfähigkeit; Es werden alle Sorten Giesserei-, Stahl- und Spiegeleisen, sowie Ferromangan und Ferrosili- cium hergestellt. Zur Dampferzeugung dienen 26 Cornwallkessel mit Zzus. 2960 qm Heiz- fläche. Die Heizung erfolgt durch Hochofengase. Die zurzeit vorhandenen Dampfmaschinen repräsentieren zus. 6675 HP. Zur besseren Ausnutzung der Hochofengase sind s. Z. ge- baut eine Gasreinigungsanlage für Heiz- und Kraftzwecke, vier Gasgebläsemaschinen von zus. 6400 PS und 8, Gasmaschinen zur Erzeugung elektr. Energie von zus. 18 500 PS. Diese Anlage wird 2. Z. vergrössert um 2 Gasgebläsemaschinen von zusammen 3200 Ps. und um 2 Gasmaschinen für Erzeugung von elektr. Strom von zusammen 7000 PsS. Ferner ist eine Drahtseilbahn seitens der Gew. Deutscher Kaiser von deren Kokerei auf dem benachbarten Schacht IV nach der Hochofengicht der Ges. hergestellt, vermittels deren der Koks den Hochöfen ohne Umladung zugeführt wird. Eine grosse Eisengiesserei wurde Anfang 1911 in Betrieb genommen. Die Ges. beschäftigte im Durchschnitt 90 Beamte und 1400 Arb. Roheisen-Produktion 1904–1912: 145 788, 186 829, 216 607, 215 013, 161 738, 275 118, 334 657, 352 700, 383 872 t. Giesserei-Prod. 1911–1912: 62 048, 66 941 t. Die Ziegelei- anlage umfasst zwei Ringöfen; Jahresproduktion 1904–1912: 7 447 350, 6 728 000, 5 391 550, 4 515 150, 2 710 000, 4 375 500, 3 045 950, 3 938 310, 1 201 350 Steine. Der Gesamt- grundbesitz der Ges. in Duisburg-Meiderich, Hamborn, Oberhausen u. Rheinau beträgt