Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 82 bau-Ges. m. b. H. zu Essen hat als Sacheinlage ihr Geschäft mit Aktiven u. Passiven auf Grund der Bilanz vom 31./10, 1911 eingebracht u. dafür M. 700 000 Aktien erhalten. Zweck: Übernahme u. Fortführ. der bisher unter der Firma Rheinisch-Westfäl. Schacht- bau-Ges. m. b. H. betriebenen Geschäfte, Kusführ. aller Arten von bergmännischen u. ähn- lichen Arbeiten, von Schachtbauten u. Bohrungen, sowohl für fremde als auch für eigene oder gemeinschaftl. Rechnung. Abschluss aller nach dem Ermessen des A.-R. damit direkt oder indirekt in Verbindung stehenden Geschäfte sowie die Beteilig. an anderen Unternehm. Die A.-G. übernahm von der Rheinisch-Westfäl. Schachtbau-Ges. m. b. H. bei der Gründung einen Auftragsbestand von rund M. 12 000 000, welcher sich auf 15 in Arbeit befindliche Schächte verteilte. Hiervon wurden im J. 1911/12 4 Schächte abgeliefert, 2 weitere nahezu fertiggestellt. Für die abgelieferten Arbeiten erhielt die Ges. vollen Ersatz, so dass sie mit dem gleichen Auftragsbestand in das Geschäftsj. 1912/13 eintreten konnte. Der M. 1 197 903 betragende Brutto-Betriebsgewinn würde höher ausgefallen sein, wenn sich das von der G. m. b. H. zum Versuch übernommene Abbohrverfahren bewährt hätte. Ein Schacht, bei dem dies Verfahren angewandt wurde, musste vor Fertigstellung aufgegeben werden. Der hierdurch entstandene Verlust von ca. M. 300 000 ist aus dem Betriebe gedeckt worden. Die übrigen Schwierigkeiten, welche bei einzelnen Schächten auftraten, wurden mit Hilfe der bewährten Einricht. erfolgreich überwunden. Ungünstig beeinflussten auch hohe Löhne u. Arbeitermangel das Resultat. Die Beteilig. (in der Bilanz mit M. 110 993 zu Buch stehend) betreffen den Kuxenbesitz von verschied. Gewerkschaften, an denen die Ges. durch den Schachtbau Interesse genommen hat. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, übernommen von den Gründern zu pari. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1912 beschloss Erhöh. um M. 500 000; Be- gebung derselben an ein Konsort. unter Führung der Deutschen Nationalbank in Dortmund unter Ausschluss des Bezugsrechtes der Aktionäre u. zwar zu 105 %. Die Unk. gehen zu Lasten der Schachtbauges. Die neuen Aktien sind div.-ber. v. 1./11. 1912 ab. Den Aktionären soll für den Bezug ein Vorzugsprois eingeräumt werden. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Okt. 1912: Aktiva: Schachtbau-Betriebsanlagen, -Masch. u. Gerüte 1 717 153, Fuhrpark 5000, Mobil. 9000, Kassa 985, Effekten 9780, Kaut. 3000, Beteilig. 110 993, Debit. 540 636, Avale 10 000, im Bau befindl. Schächte 4 876 951, Betriebsmaterial. 218 539, vorausbez. Versich. 2270. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Anzahl. auf Schachtarbeiten 3 065 777, Kredit. 2 234 237, Akzepte 245 216, Avale 10 000, Rückstell. 202 920, R.-F. 15 000, Talonsteuer- Res. 3000, Garantie-F. 100 000, Vortrag 128 159. Sa. M. 7 504 312. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 173 636, Zs. u. Provis. 162 244, Steuern 19 965, Versich. 11 304, Abschreib. auf Schachtbau-Betriebsanlagen-Masch. u. -Geräte etc. 584 593, Gewinn 246 159. Sa. M. 1 197 903. – Kredit: Betriebsgewinn M. 1 197 903. Dividende 1911/12: 0 %. Direktion: Dir. Gottfried Bohde, Dir. Heinr. Röttger. Aufsichtsrat: Vors. Bergwerksunternehmer Heinr. Grewen, Essen; Stellv. Bank-Dir. Georg van Meeteren, Mülheim Ruhr; Bergwerksunternehmer Wilh. Pattberg, Essen; Bankier Walter Meininghaus, Dortmund; Wirkl. Geh. Oberbergrat Berghauptm. a. D. Dr. Max Fürst, Char- lottenburg; Bergassessor a. D. Dr. Ing. h. c. Stan. Klemme, Aachen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mülheim-Ruhr: Deutsche Nationalbank. Milowicer Eisenwerk in Friedenshütte, Oberschlesien. Gegründet: 7./4. 1883, eingetr. 15./6. 1883. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Erwerb und Veräusserung von Bergwerksprodukten etc., Verhüttung und Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, namentlich Produktion von Roh- eisen u. dessen Weiterverarb. zu Gusswaren, Walz-Schmiedeeisen, Stahl u. Blech. In dem Milowicer Eisenwerk, bei Sosnowice in Russisch Polen gelegen (Areal 16.36 ha) wird betrieben die Verarbeitung von Roheisen zu Schweisseisen, Flusseisen und Stahl und die Herstellung von Halbfabrikaten u. Fertigfabrikaten, als Handelseisen aller Art, Fagoneisen, Draht sowie zum Eisenbahnoberbau benötigte Materialien wie Laschen, Unterlagsplatten u. Nägel. An Betriebseinrichtung sind vorhanden: 6 Roll- u. Schweissöfen, 2 Martinöfen, 3 Dampfhämmer, 1 Luppenstrecke u. 3 Walzenstrassen für Fertigeisen mit den dazu gehörigen Masch., 10 Kessel, 1 Normalspur-Lokomotive u. 2 Lokomobilen. Die Ges. besitzt ferner eine Haken-, Schrauben-, Muttern-, Nieten-, Hammer, u. Beilen-Fabrik mit 135 Arb.- u. Werkzeug- Masch., 1 Beizerei für Draht- u. Stangen-Eisen, 2 Stabeisen-Ziehbänke, Grob- u. Feinzüge f. Drahtzieherei nebst Glühofen, sowie 1 mech. Werkstatt nebst den erforderlichen Masch., 1 Gesenkschmiede u. 1 Tischlerei u. Kistenfabrik. In der Gesenkschmiede wird mittels Schmiedepressen, mit Lufthämmern, Friktions- u. Fallhämmern die Anfertig. von Hämmern, Hacken, Beilen usw. betrieben, welche in der Nass- u. Trockenschleiferei, wie in der Poliererei fertiggestellt werden. Auf dem Terrain der Ges. befinden sich ferner ein Ver- walt.-Gebäude, Wohnhäuser usw. Die Ges. walzt Rund-, Quadrat-, Flach- u. Bandeisen in allen Stärken, sowie Grubenschienen u. allerlei Faconeisen u. fertigt – ausser den Artikeln der Hakenfabrik u. der Gesenkschmiede – zur Verlegung fertige Kleinbahnjoche mit den dazu gehörigen Weichen, Drehscheiben usw. Beschäftigt werden ca 1300 Arb. Zugänge