Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 831 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Wohlf.-Kto 6301, Zs. 79 188, Abschreib. einschl. Reservestell. v. M. 26 875 f. zweifelhafte Forder. 144 051, Gewinn 4761. – Kredit: Vortrag 78 857, Betriebsgewinn 150 752, Kursdifferenzen 1401, Ertrag d. Effekten 3291. Sa. M. 234 302. Kurs Ende 1899–1912: 181.75, 93.75, 78.50, 79.90, 139, 175, 166.25, 139, 83, 83.10, 107, 101, 105.75, 75.25 %. Eingef. 1./5. 1899 zu 195 %. Notiert in Berlin. Dlvidenden 1886–1912; 5, 7½, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 10, 12, 12, 6, 4, 4, 8, 10, 7, 5, 0, 0, 0, 1½, 3, 0 %. Coup.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Esser. Prokuristen: Hugo Falkenhahn, Herm. Faber. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Bank-Dir. Otto Schweitzer, Hugo von Boltenstern, Breslau: Gen.-Dir. M. Boeker, Friedenshütte; Georg Meyer, Warschau; Bank-Dir. Curt Sobernheim, Berlin; Ober-Dir. Oskar Vogt, Schwientochlowitz. Zahlstellen: Friedenshütte: Ges.-Kasse; Berlin: Bank f. Handel u. Ind., Nationalbank f. Deutschl., Jarislowsky & Co., G. Fromberg & Co., S. L. Landsberger; Breslau: Fil. d. Bank f. Handel u. Ind. (Junkernstr. 1/2) und deren Depositenkassen. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Friedenshütte bei Morgenroth, 0.-S.; Zweigniederlassung in Gleiwitz. Gegründet: 11./2. 1871; eingetr. 14./2. 1871. Zweck: Betrieb von Bergbau und Gewinnung von Erz und Kohle, Erzeugung von Koks mit Gewinnung aller hierbei in Frage kommenden Nebenprodukte, Herstellung von Roheisen und Weiterverarbeitung desselben zu Stahl, Flusseisen und Schweisseisen; Her- stellung von Halbfabrikaten und Fertigfabrikaten als: Handelseisen, Eisenbahn-Ober- baumaterial (Schienen, Schwellen, Laschen, Unterlagsplatten), Formeisen, Universal- eisen, Grob- u. Feinblechen, verzinkten Blechen, stumpf- u. patentgeschweissten sowie nahtlosen Siede- u. Gasrohren, Rohrmasten, Hohlkörpern, Fittings, Schmiedestücken, Radsätzen, Achsen, Radscheiben, Radsternen, Bandagen, ferner Eisen- u. Stahlfassonguss sowie Temperguss. Weiterbetrieb der Berg- und Hüttenwerke der liqu. Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau- Aktien - Ges. Minerva, insbesondere der Hütten Zawadzki mit Nebenbetrieben und Friedenshütte. Die Ges. übernahm ferner von der Minerva zusammen 493 Kuxe von 7 Steinkohlenzechen, einen Abbauvertrag auf 30 Jahre (bis 1902) bez. eines Kohlenfeldes der fiskalischen Königin Luisen-Grube bei Zabrze. Pachtverträge über 3 andere Gruben, diverse Eisenerzfelder und Förderrechte in den Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik, Pless und Kreuzburg (der Erzfördervertrag mit der Hugo Henckelschen Verwaltung lief Ende 1893 ab), eine amerikanische Mühle mit Bäckerei, ca. 6000 Morgen Forst- etc. Grundstücke. Preis zus. M. 6 750 000. Die Vorräte an Erzen, Kohlen u. Eisen wurden mit M. 1 683 255 bewertet. Anderweit erwarb die Ges. noch 255 à Kalksteinfeld etc. und 44 Kuxe von Steinkohlenzechen. 1883 wurden von der Stadt Beuthen 183 Morgen Terrain und in 1889 38 Kuxe der Saaragrube erworben. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Fusion mit den Huldschinskyschen Hüttenwerken in Gleiwitz, wonach das Vermögen dieser Ges. als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Oberschlesische Eisenbahnbedarfs-Akt.-Ges. überging (siehe bei Kapital). Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser den erwähnten und später hinzugekauften Grund- stücken, Forsten, Eisenerz- und Steinkohlen-Gerechtsamen das Hüttenwerk Friedenshütte. An Betriebseinrichtungen für die Eisen- und Stahlbranche sind daselbst vorhanden: Zwei Koksanstalten von 280 u. 80 Kammern mit Gewinnung von Teer, Ammoniak und Benzol, 6 Hochöfen ausgestattet mit 5 modernen Gebläsemaschinen und 15 Cowper- apparaten, eine elektrische Zentrale mit 9 durch Hochofengase betriebenen Gasmotoren von zus. 43 000 HP, 5 Konverter, 4 Martinöfen, 2 elektr. Öfen, 3 Kupol- und 1 Spiegel- öfen, 2 Roheisenmischer, ein grosses Blockwalzwerk, eine Trägerstrecke zur Erzeugung von Trägern bis 550 mym Höhe, eine Grobstrecke, eine Blech- und Universalstrecke u. Verladehalle mit 3 elektr. angetriebenen Laufkränen, ein Walzwerk zum Anfertigen von Platinen u. kleineren Formeisensorten, ein Hammerwerk, eine Kleinschmiede m. 5 Dampf- hämmern, ein Bandagenwalzwerk, Scheibenräderwalzwerk, eine Radsatzfabrik mit sämt- lichen nötigen Vorrichtungen, ein Feinblechwalzwerk mit Glüherei, Beizerei, Verzinkerei, 1 Kalkofen, 1 Schlackenmühle, zus. 67 Kessel, 32 Schmalspur- u. 9 Normalspur-Loko- motiven, sowie ausgedehnte Reparaturwerkstätten. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen-Walzwerk in Zawadzki mit 21 Puddelöfen, 12 Schweissöfen, 6 Dampfhämmern, einer Luppenstrecke und 4 Walzenstrecken, 42 Kesseln u. 2 Normalspurlokomotiven. 1912 wurde in Zawadzki eine Feldbahn-Abt. eingerichtet. Die grosse amerikanische Mühle zu Zawadzki ist bis 30./6. 1922 verpachtet. Die Ges. gehört dem Stahlwerksverbande (Düsseldorf) an: ferner beteiligt an der Oberschles. Kohlenkonvention u. an der Firma Oberschles. Stahlwerks-Ges. m. b. H. in Berlin. Die früheren Huldschinskyschen Anlagen umfassen in Gleiwitz-Stadt: ein Stahlwerk, be- stehend aus 4 Siemens-Martinöfen nebst allem Zubehör, eine Stahlgiesserei nebst mechan. Werkstatt, ein Presswerk mit allen Einrichtungen zur Herstellung von Bandagen, Rädern, Radsätzen für Haupt- u. Kleinbahnen, Achsen u. Schmiedestücken jeder Art; Waggon- beschlagteilen, eine Rohrhütte mit allen Einrichtungen zur Herstellung stumpf- u. patent- geschweisster, gezogener u. autogengeschweisster Rohre, Gasrohre, Masten, Rohrschlangen,