832 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Rohrleitungen etc. nebst mechan. Werkstätte u. Rohrbiegerei, eine Giesserei für Grau- u. Temperguss sowie zur Herstell. von Weichguss-Fittings, eine Fabrik zur Herstell. nahtloser Rohre u. Hohlkörper, wie Flaschen für comprimierte Gase u. Geschosshülsen etc, einefittings- fabrik f. schmiedeeiserne, Weichguss-Fittings u. Flanschen aller Art in Gleiwitz-Stadtwald: ein neu erbautes Walzwerk für nahtlose Rohre mit Kaltziehereien, eine elektrolytische u. Feuer-Verzinkerei (ca. 17 000 qm überdeckte Hallen). Die Ges. hat 1899 mit den aus dem urspr. Eigentum der Minerva und späteren Er- werbungen der Ges. stammenden 390 Kuxen von 5 verschiedenen Gruben nach Austausch von Kuxen anderer Interessenten und nach Ankauf der Oberfläche ein konsolidiertes Kohlen- Grubenfeld, die Friedensgrube, geschaffen. Dieselbe ist 1½ km von der Friedenshütte be- legen. Die Kohlenfelder (Schwarzwaldterrains ca. 179 ha 86 a 27 dam gross) wurden 1899 bis 1901 aufgeschlossen und zur teilweisen Kostendeckung für die betr. Schachtanlagen etc. das A.-K. 1899 um M. 4 400 000 erhöht. Die Aufschlussarbeiten wurden Okt. 1901 vollendet, so- dass seitdem die Förderung aus den beiden Schachtanlagen Annaschacht (429 m) und Maria- schacht (356 m) aufgenommen werden konnte. Gefördert wird aus 3 Sohlen. Belegschaft der Grube Ende 1912 2100 Mann. Die ausserord. G.-V. v. 15./9. 1904 genehmigte die Untersuchung u. eventuelle spätere Erwerbung der von der Fürstl. Plesssschen Central-Verwalt. in Gemeinschaft mit der Bank 1. Handel u. Ind. in Option erhaltenen Kohlenfelder. Wegen Kapitals-Erhöhung zu diesem Zwecke s. Kapital. Die Option ist nicht ausgeübt worden. Die Ges. hat Ende des Jahres 1905 mit den Gräflich Schaffgottschen Werken G. m. b. H. sowie der Gräflich Ballestremschen Güterdirektion eine Interessengemeinschaft von zunächst 10 jähr. Dauer geschlossen, welche die gemeinsame Verwertung der gesamten Kohlenförderung der drei Verwaltungen durch die Firma Emanuel Friedländer & Co., Berlin, bezweckt u. regelt. Dieser Interessengemeinschaft ist 1906 die A. Borsigsche Berg- u. Hüttenverwalt. beigetreten. Von der Schaffgottschen Verwaltung hat die Ges. ca. 28 ha erworben. Im Zusammenhang hiermit schloss die Ges. mit der genannten Verwaltung einen 50 jährigen Pachtvertrag auf einen Komplex von Grubenfeldern, welche mit der Friedensgrube mark- scheiden. In 1890 und 1891 wurden Eisenerzfelder und Eisenerzförderungsrechte nebst Röstanlage und Bahnanschluss in Rostoken b. Marksdorf in Ungarn für M. 450 000 erworben. Ferner besitzt die Ges. Dolomitbrüche in Bobrownik, Rudypiekar und Imielin. Die Eisenerzfelder in der Feldmark Georgenberg sind mit einem der Donnersmarckhütte gehörigen Komplex zu dem Eisenerzbergwerk „Juliusé“ vereinigt worden. Die Arbeiten daselßst wurden 1910 wieder aufgenommen u. mit dem Niederbringen zweier Schächte begonnen. Ende 1911 konnte mit der Förderung von Eisenerzen angefangen werden. Zur Sicherung ihres Erzbedarfes erwarb die Ges. 1906 1252 von 1280 Kuxen der Gew. Czerna (Eisenerzbergwerk) in Galizien, 15 weitere Kuxe sind 1909 erworben; die Versuchsarb. daselbst waren erfolgreich. Ende 1911 begann daselbst die Erzverladung nach Friedenshütte. Im Jahre 1906 erwarb die Ges. gemeinschaftlich mit der Donnersmarckhütte ein bei Salangen in Norwegen belegenes grösseres Eisenerzvorkommen, u. beide Werke gründeten in Verbindung mit diesem Erwerbe die Salangens Bergverksaktieselskab mit einem A.-K. von zunächst 1 500 000 Kr., wovon 30 % auf Donnersmarckhütte entfielen. Die Gesamtanlage wurde Anfang 1910 in Betrieb genommen, doch wurde der Betrieb im Nov. 1912 wieder ein- gestellt, nachdem die Lieferungs. Verpflicht. von ca. 50 000 t Erz-Briketts zur vollen Zu- friedenheit der Abnehmer erfüllt waren. Trotz guter Betriebs-Einricht. war es wider Erwarten bislang nicht möglich, mit Gewinn zu arbeiten, da die Ges. weiter mit schwierigen Arbeiterverhältnissen zu kämpfen hatte, der Abbau in einen Feldesteil mit armen Erzen geriet u. das äusserst harte Klima auf der hoch im Gebirge belegenen Erzgrube unvorher- gesehene empfindliche Störungen u. Schwierigkeiten verursachte, die nur durch andere Abbaumethoden überwunden werden können. Gegenwärtig wird geprüft, nach welchem anderen Abbauverfahren die immerhin bedeutenden Lagerstätten, unter denen sich, nach dem sachverständigen Gutachten auch reichere Erze befinden, zweckmässiger abzubauen seien, u. wie die Zufuhr der Erze von der Grube zur Aufbereit.-Stätte vorteilhafter gestaltet werden kann. Unsere Beteilig. an Salangen steht jetzt noch mit M. 250 000 zu Buche, nach- dem aus dem Agiogewinn beim Verkauf der Sosnowicer Aktien hierauf bedeutende Abschreib. erfolgt sind. Der Grundbesitz der O. E. B. A.-G. umfasste Ende 1912: a) in den Kreis Gross-Strehlitz u. Lublinitz 1091 ha 39 a 75 qm, b) in den Kreisen Gleiwitz u. Zabrze 54 ha 72 a 52 qm, c) in den Kreisen Beuthen u. Kattowitz 268 ha 02 a 33 am, d) im Kreise Tarnowitz 72 ha 37 a 57 qm, e) in den Kreisen Rybnik u. Pless 25 ha 29 a, f) in Marksdorf (Ungarn) 35 ha 55 a 90 qm, somit in Sa. 1547 ha 37 a 07 qm. Ferner Gemeinschaftsbesitz mit der Bank f. Handel u. Ind. in Berlin 145 ha 55 a 62 qm (s. oben). Für Neuanlagen, Grundstücksankäufen u. An- schaffungen inkl. Friedensgrube wurden 1909 M. 4 905 815 verausgabt; 1910 M. 4 188 541; 1911: M. 4 050 722, 1912: M. 3 405 957, davon entfallen auf Eisenerzfelder M. 417 945, auf Kohlengrube M. 456 055, auf die Hüttenwerke M. 2 531 957 inkl. Hochöfen, Neubauten des Stahlwerkes u. Ausbau des Rohrwalzwerkes. Die Ges. beschäftigt einschl. Gruben z. Z. ca. 13 068 Arb. u. Beamte. Vorhanden sind einschl. der angemieteten Wohnungen 356 Beamten- u. 3250 Arb.-Wohnungen. In den J. 1908 u. 1909 wurden die Erträgnisse der Ges. infolge des Konjunkturrückganges u. des verschärften Missverhältnisses zwischen den Preisen für Rohstoffe einerseits u. für