836 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Verarbeitung derselben für den Handel u. Verbrauch, insbes. auch die Herstellung von Eisen u. anderen Metallen, die Verarbeitung derselben zu allen vorkommenden Sorten u. Profilen, die Weiterverarbeitung dieser Fabrikate in allen möglichen Formen u. Zus.- setzungen sowie die Verwertung all dieser Erzeugnisse; c) die Erwerbung u. Errichtung von Anlagen, welche zur Erreichung des vorgenannten Zweckes erforderlich u. förderlich sind, der Betrieb von Transportunternehm. sowie Beteilig. bei anderen Unternehm., welche auf die Förderung der obigen Zwecke gerichtet sind. Die Ges. besitzt Zechen: I. Ver. Rhein-Elbe u. Alma mit 3 Förderungs-Schächten; eine neue Schachtanlage (Alma V) ist im Bau; II. Ver. Stein u. Hardenberg mit 2 Schächten; III. Erin mit 1 Schacht; IV. Hansa mit 1 Schacht; V. Zollern mit 2 Schächten; VI. Ver. Germania mit 2 Schächten; VII. Monopol mit Schacht Grilio u. Grimberg; VIII. Westhausen mit 1 Schacht; IX. Verein. Bonifacius mit 4 Schächten; X. Ver. Hamburg u. Franziska mit 2 Schächten. XI. Zeche Pluto mit Schächten Thies u. Wilhelm. Auf sämtl. Zechen befinden sich Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Neben- Produkten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etc. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Über die Hüttenanlagen in Rothe Erde bei Aachen, Gelsenkirchen, Duisburg, Esch, Deutsch-Oth, Adolf-Emil-Hütte etc. siehe Näheres unten. Die G.-V. v. 23./9. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius bei Gelsenkirchen in Kray (A.-K. M. 7 500 000). Die Berechtsame der Krayer Ges. umfasste einschliessl. der Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha. Für nom. M. 7 500 000 Bonifacius-Aktien wurden nom. M. 6 000 000 neue Gelsenkirchener Aktien gewährt, indem auf je nom. M. 1500 Bonifacius je nom. M. 1200 Gelsenkirchener Aktien zum Umtausch angeboten wurden; nicht umgetauschte Bonifacius-Aktien wurden 9.–23./12. 1899 mit 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1899 bar von der Disconto-Ges. eingelöst; ausserdem übernahm Gelsenkirchen eine Anleihe von Bonifacius im Betrage von M. 2 000 000. (Siehe unten.) Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska auf Grund eines Beschl. der Gewerken-Vers. v. 30./12. 1903 für M. 3 600 000 neue ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien, sowie M. 1 000 000 zuzügl. 4 90 Zs. ab 1./1. 1904 bar. Nebenbei war vereinbart, dass dem Grubenvorstand für die Liquid. der Gew. je M. 7000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar zur Verfügung gestellt werden sollten, wenn bei der Liquid. ein Gewerke an Stelle der auf jeden Kux zuzuteilenden nom. M. 3600 Gelsenkirchener Aktien Barzahlung wünscht. – Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 am oder mehr als 8½ Maximal- felder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen auf- geschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 am oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Die Kohlenproben sind als Esskohle (eine noch verkokungsfähige magere Kohle) und als Fettkohle festgestellt worden. Da auf den Feldern, die ein abbauwürdiges Vorkommen in Aussicht stellen, bisher weitere Arbeiten als das Niederbringen von Bohrlöchern nicht vorgenommen sind, hat eine Ausbeute seitens der Gew. noch nicht verteilt werden können. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; im Abteufen begriffen ist Wetterschacht VI. Auf Schachtanlage Thies ist eine Kokerei von 156 Öfen, davon 120 mit Gewinnung der Nebenprodukte, eine 1905 erricht. neue Benzolfabrik, auf Schachtanlage Wilhelm eine Kokerei von 60 Ofen, ebenfalls mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schachtanlage Wilhelm ist ausserdem eine Ringofenziegelei, Teer- destillation u. Schmierfettfabrik in Betrieb. Die Zeche Pluto ist durch Drahtseilbahn mit dem Gelsenkirchener Hüttenwerk verbunden. Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 20 leistungsfähige Schachtanlagen. Gesamt- grundbesitz der Ges. Ende 1912: 4133 ha 65 a 45 qm. Für Neuanlagen wurden 1901–1912 zus. M. 10 883 562, 8821 800, 9 156 489, 8391 685, 5634 909, 9 128 081, 28 979 224, 17 486 219, 14 580 587, 31 682 634, 50 061 677, 47 979 277 ausgegeben, davon entfallen 1912 M. 9 863 152, auf die Stahl- u. Werksanlage Rothe Erde, M. 24 318 024 auf die neue Anlage Adolf-Emil-Hütte in Esch, M. 6 679 405 auf Hochofen- u. Giessereianlage Gelsenkirchen, M. 7 118 694 auf sämtl. Zechen. Die Gesamtzahl der Beamten inkl. Hauptverwaltung betrug 1904–1912: 917, 972, 1025, 1218, 1309, 1141, 1195, 2009, 2194, der Arb. 24 069, 23 905, 24 234, 30 043, 33 752, 34 157, 34 445, 34 784, 39 418 Mann. Gesamtzahl auf allen Werken, also inkl. Aachener Hütten- verein mit Esch, Deutsch-Oth, Eschweiler, Schalker u. Duisburger Werken, sowie der neuen Anlagen Adolf-Emil-Hütte in Esch a. d. A. in 1912: 2294 Beamte u. 49 670 Arb. Gezahlter Arbeitslohn 1912: M. 82 723 414. Bei der Schantung-Eisenbahn-Ges. u. bei der Deutsch-Chines. Bergbau-Ges. hat sich Gelsenkirchen 1900 mit M. 180 000 bezw. M. 40 000 beteiligt. Die Beteilig. der Ges. an anderen Unternehmungen, zu denen 1905 die Anteile der Firma Raab, Karcher & Co. in Mannheim, der Rheinisch-Westt. Bergwerksges. m. b. H. in Mülheim (Ruhr), der Ges. für