838 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Eschweiler Drahtaktien mit Coupon 1905/06 M. 2000 Aktien der Gelsenkirchener Bergwerks- Ges. mit Coupon pro 1906 offerierte. Sie zahlte ausserdem M. 200 bar auf je M. 1000 Eschweiler Drahtaktien zu. Dieses Fabrikunternehmen wurde 1908 vollständig mit der Ges. verschmolzen. Produktion 1909–1912: 35 086, 38 744, 50 963, ?2 t Walzdraht. Die 1907 übernommene Abteil. Schalker-Gruben- u. Hütten-Verein zu Gelsenkirchen u. Duisburg (s. unten) betreibt Hochöfen zur Produktion von Roheisen und dessen teilweise Weiterverarbeitung zu Röhren, Tübbings und sonst. Gusswaren, Verarbeitung der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte für den Handel und Konsum. Die Ges. besitzt auf einem Areal von ca. 400 Morgen: 6 Hochöfen (produz. Roheisen u. Ferromangan), 3 Koksöfenbatterien mit zus. 126 Koksöfen, 3 Röhren- u. 3 Facongiessereien mit 20 Kupolöfen u. eine Schlackensteinfabrik in Gelsenkirchen, 192 Eisensteingrubenfelder in Nassau, Hessen, Bayern u. Preussen, ferner 414 Kuxe der Gewerkschaft Viktor (diese Kuxe Ende 1910 ver- kauft). Gesamtgrösse des Grubenfeldes Viktor 36 508 800 qm. Die Abt. Vulkan in Duisburg, welches Werk hauptsächl. Roheisen produziert, besitzt eine am Duisburger Hafen gelegene Hochofenanlage in Duisburg-Hochfeld mit drei Hochöfen, in denen Roheisen u. Ferrosilicium hergestellt werden; auch befindet sich daselbst eine Kokerei mit 90 Koksöfen; ferner verschied. . im Siegenschen, bei Neuwied, bei Olsberg in Westf., in Nassau u. im denwalde. Produkt. d. Hochöfen in Gelsenkirchen. 1909 1910 1911 1912 ...... .. 366989 t 405 617 t 374 278 t 412 286 t schwefelsaures Ammoniak... 893.598 t 891.432 t 27552 30.827 t ./ÄFs %.; ... ...? 2 702.160 t 73.720 6 79.160 t ger. Benzol, Toluol usw. 45 450.36 t 344.058 t 99297.t 8.012 t Giesserei an: Röhren u. Gusswaren . 93 339 t 100 391 t 118 690 t 135 220 t Am 19./10. 1904 wurde mit Wirkung ab 1./1. 1905 eine Interessengemeinschaft zwischen der Gelsenkirchener Ges., dem Schalker Gruben- u. Hütten-Verein in Gelsenkirchen u. dem Aachener Hütten-Aktienverein zu Rothe Erde bei Aachen geschlossen. Diese Interessen- gemeinschaft bestand bis ult. 1906. Dann wurde mit Wirkung ab 1./1. 1907 der Gemein- schaftsvertrag zwischen den drei Ges. aufgehoben u. lt. G.-V. v. 12./3. 1907 die vollständ. Verschmelz. der drei Ges. beschlossen. Näheres über die bestandene Interessengemeinschaft u. die Modalitäten der Fusion siehe Jahrg. 1911/12 dieses Handbuches. Die Ges. errichtete bei Esch a. d. Alzette eine neue grosse Anlage mit 6 Hochöfen u. einem Stahl- u. Walzwerk (Leistungsfähigkeit ca. 500 000 t Rohstahl), zu welchem Zwecke Anfang 1909 Grundstücke (Wald) von ca. 93 ha für ca. M. 400 000 gekauft wurden. Mit dem Bau des neuen Werkes, der Adolf-Emil-Hütte, wurde Mitte 1909 begonnen (siehe hierüber auch bei Kap.). Oberhalb Deutsch-Oth wurden ferner 1909 ca. 300 ha gebirgiges Terrain erworben, welches grosse Kalksteinlager enthält, zu deren Ausbeutung Kalkwerke in Verbindung einer Zementfabrik errichtet wurden. Sämtl. Anlagen waren im Herbst 1911 soweit vorgeschritten, dass am 30./10. die Hochöfen I u. II angeblasen werden konnten. Öfen III u. IV wurden am 4./2. bezw. 5./3. 1912 in Betrieb genommen. Die Inbetriebsetzung der ÖOfen Vu. VI erfolgte am 20./6. 1912. Sämtliche allgemeine Anlagen, wie Gasreinigung, Pumpenhäuser, Wasserleitungen, Hochbehälter, Rückkühlanlagen u. Stauweiher wurden fertiggestellt. In der Gaszentrale sind 6 Gasgebläse u. 6 Gasdynamos betriebsfähig, die übrigen Masch. wurden bis 1./4. 1912 fertig montiert. Die Inbetriebnahme der übrigen An- lagen, besonders des Stahlwerks u. der schweren Walzenstrassen, erfolgte am 29. Mai 1912; die übrigen Walzenstrassen u. Hilfsmasch. dürften im Juni 1912 in Betrieb genommen worden sein. Das Blechwalzwerk walzte seine ersten Bleche am 28./12. 1912. Kapital d. Gelsenkirchener Bergwerks-A.-G.: M. 180 000 000 in 33 750 Aktien (Nr. 1–33 750) à Thlr. 200 = M. 600, 91 453 Aktien (Nr. 33 751/52 – 198 329/198 330 u. 198 333/198 334 bis 216 661/216 662) à M. 1200 und 2 Aktien (Nr. 198 331/198 332 u. 216 663/216 664) à M. 2000, sowie 21 665 Aktien (Nr. 216 665/216 666) à M. 1200 u. 1 Aktie (Nr. 259 995/259 996) à M. 2000 der Emiss. von 1909, sowie 20 000 Aktien à M. 1200 der Emiss. von 1911 (Nr. 259 997/98–299 995/96). Jede Aktie à M. 1200 u. M. 2000 hat 2 Nummern. Das urspr. A.-K. betrug M. 13 500 000, in Aktien à M. 600; erhöht lt. G.-V.-B. vom 28. März 1882 um M. 6 750 000 in Aktien à M. 600 zu 115 % behufs Ankauf von Ver. Stein und Hardenberg bezw. deren Kuxen; lt. G.-V.-B. vom 24. Mai 1886 um M. 2 250 000 in 1875 Aktien à M. 1200 zu pari zur Abstossung der Hardenberg-Anleihe etc.; lt. G.-V.-B. vom 20. Okt. 1887 um M. 5 559 600 in 4633 Aktien à M. 1200 zum Ankauf der Zeche Erin; lt. G.-V.-B. vom 31. Jan. 1889 um M. 1 940 400 in 1617 Aktien à M. 1200 zum teil- weisen Ankauf der Aktien des Westfäl. Grubenvereins; lt. G.-V.-B. vom 30. Okt. 1890 um M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200 zu 150 % zum weiteren Ankauf der Aktien des Westfäl. Grubenvereins, zu ferneren Besitzerwerbungen und zur Verstärkung der Betriebsmittel; lt. G.-V.-B. vom 12. Okt. 1896 um M. 4 000 000 in 3332 Aktien à M. 1200 und 1 solchen à M. 1600, begeben an ein Konsortium zu 146 % und von diesem an- geboten den Aktionären zu 150 % zwecks neuer Anlagen. Fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 11. Nov. 1897 um M. 4 000 000 (auf M. 44 000 000) in 3332 Aktien à M. 1200 und 1 solchen à M. 1600, begeben an Disconto-Ges. zu 150 % und von derselben angeboten den Aktionären 1.–11. Dez. 1897 zu 152 % (div.-ber. ab 1. Jan. 1898), ausgegeben zur Erwerbung und Ausgestaltung der Zeche Westhausen. Die G.-V. v. 4. Nov. 1899 beschloss Erhöhung um M. 10 000 000 (auf M. 54 000 000), wovon M. 6 000 000 zum Erwerb der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius und M. 4 000 000