844 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Gleiwitz, ist. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist deren Hauptgesellschafter u. betreibt das Stahl- werk als Pächterin. Das Stammkapital der Stahlwerk Julienhütte, G. m. b. H. beträgt M. 400 000; ausserdem hat diese Ges. im J. 1905 zur Aufbringung des Bau-Kapitals eine Oblig.-Anleihe von M. 1 800 000 u. im J. 1907 zum Zwecke der Erweiterung des Stahlwerks eine solche von M. 2 200 000 aufgenommen. Für beide Oblig.-Anleihen haftet die Oberschles. Eisen-Ind. als selbstschuldnerische Bürgin. 3) Die Prima Fabrica de Cuie si de Tras Séerma in Romania Constantin Wolff & Oo. (Erste Rumänische Fabrik für Drahtstifte u. gezogene Drähte, Commandit- Ges. Constantin Wolff & Co.) in Galatz, Rumänien, deren Hauptkommanditistin die Ges. ist; 19907–1919775,5, 0, 7, 7, 0 % Div. Die Oberschles. Eisen-Ind. ist mit ihren gesamten „A-Produkten“ Mitglied des bis 30./6. 1917 abgeschlossenen Düsseldorfer Stahlwerks-Verbandes. Die Ges. gehört ferner dem Ostdeutsch. Roheisensyndikat, der Oberschles. Stahlwerksgesellschaft m. b. H. Berlin, der Oberschl. Alteisen-Vereinigung, dem Verband Deutscher Drahtwalzwerke, dem Verbande Deutscher Drahtgeflechtfabrikanten, dem Deutschen Kupferdraht-Verbande, sowie einigen anderen Verkaufs-Vereinigungen an. 1902–1912 wurden durchschnittl. 8852, 8790, 8525, 8334, 8811, 9499, 9359, 8642, 8659, 8707, 9219 Arb. beschäftigt. Umsatz 22 851 604, 23 614 552, 26 213 465, 29 220 202, 34 082 185, 39 003 701, 31 007 726, 30 339 233, 34 247 366, 37 178 995, 43 311 556. Die Anlagekonten erfuhren 1907 einen Zugang von M. 2 665 956, 1908 M. 2 162 558, 1909 M. 1 410 334, 1910 M. 1 670 558, 1911 M. 1 766 224, 1912 M. 4 618 308, davon entfallen M. 2 678 741 für die von der Gew. Consol. Zinkerzgrube Florasglück u. der Königshulder Stahl- u. Eisenwarenfabrik über- nommenen Anlagen. Ausserdem stand Ende 1912 das Neubau-Kto Julienhütte mit M. 6 203 389 zu Buch, wovon M. 5 500 000 erst bis Ende 1915 zu bezahlen sind. – Von 1887 bis Ende 1912 betrugen die Gesamt-Abschreib. M. 34 618 620. Der Reingewinn verminderte sich 1909 nach M. 1 200 000 Abschreib. auf M. 107 454. Auch das Geschäftsjahr 1910 verlief für die Ges. noch wenig günstig; nach M. 1 500 000 Abschreib. verblieb nur ein Reingewinn von M. 225 753, der mit M. 60 000 zu Rücklagen Verwendung fand, M. 165 753 wurden vorgetragen. Immerhin erzielte die Ges. 1910 gegen 1909 einen um ca. M. 760 000 höheren Betriebsgewinn. Auch 1911 wurde nach M. 1 600 000 Abschreib. ein Reingewinn von M. 263 512 erzielt, von den M. 203 512 vor- getragen wurden. Im Jahre 1912 besserten sich die Verhältnisse, sodass nach M. 1 800 000 Abschreib. ein Reingewinn von M. 1 115 905 u. 3 % Div. = M. 840 000 zur Ausschüttung kommen konnten; für 1913 sind die Aussichten günstig. Die Oberschles. Eisen-Ind. hat im Juli 1909 in Gemeinschaft mit ihrer Bankgruppe unter Führung der Berliner Handels-Gesellschaft 975 Kuxe der „Consolidierten Gleiwitzer Steinkohlengrube“ erworben, wovon auf die Ges. 64 % entfallen. Diese Gew. besteht aus ver- schiedenen Grubenfeldern mit einer Flächenausdehnung von ca. 24 000 000 dqm. Das Kaufgeld ist in 10 Jahresraten zu bezahlen. Mit der Aufschliessung bezw. mit dem Abteufen der Grube ist bereits 1910 begonnen worden. Es wird zunächst eine Doppel- schachtanlage „Carl Fürstenberg-Schächte I u. II“ niedergebracht. Carl Fürstenberg- Schacht I hat 1911 das Steinkohlengebirge bei 55 m erreicht u. stand Anfang 1912 115 m tief im Steinkohlengebirge, bei 170 m Teufe. Carl Fürstenberg-Schacht II hat die bei 185 m Tiefe projektierte erste Fördersohle bereits Nov. 1911 erreicht, sodass noch 1911 die Querschläge zur Erschliessung der steil anstehenden Kohlenflöze angesetzt u. je 65 m weit in's Feld vorgetrieben werden konnten. Die hierbei erschlossenen drei abbauwürdigen Kohlenflöze führen beste Kokskohle; die Kohle ist ausserdem zur Gasfabrikation vor- züglich geeignet. Im J. 1912 nahm die planmässige Ausrichtung des Feldes ihren normalen Fortgang. Die Abteufarbeiten bis zur obersten 185 m Sohle wurden beendet u. die Quer- schläge zur Erschliessung der steil anstehenden Kohlenflöze befanden sich im lebhaften Vortriebe. Nachdem mit der Aus- u. Vorrichtung sämtl. bisher aufgeschlossenen abbau- würdigen Flöze begonnen worden ist, wird die in der zweiten Jahreshälfte 1912 aufgenommene Kohlenförderung im J. 1913 eine ansehnliche Steigerung erfahren. Durch Verleihung der Steinkohlenmutung „Velsenecke an die Gew. der Cons. Gleiwitzer Steinkohlengrube hat der Felderbesitz der Grube im J. 1910 eine Vergrösser. um 527 378 qm erfahren. Im Zus.- hang mit den oben erwähnten Kuxenerwerb steht die Option auf den Kauf der ,Consolid. Steinkohlengrube Nord', welche mit der Grube Gleiwitz markscheidet. Die Cons. Stein- kohlengrube Nord besteht ebenfalls aus verschied. Grubenfeldern mit einer Flächenausdehnung von ca. 38 000 000 qm. Die Grube Nord liegt im Wasserschutzbezirk u. kann der Abbau dieser Grube erst nach Aufhebung dieses Wasserschutzbezirkes seitens der Königl. Regierung vorgenommen werden. Die Option ist der Ges. auf die Dauer von 3 Jahren nach Auf hebung des Verbots der Eröffnung des Bergbaues, längstens bis 1./1. 1934 eingeräumt worden. Der Erwerbspreis wird als mässig bezeichnet u. stellt sich bei der Grube Gleiwitz auf ca. M. 240 000 pro Maximalfeld, während die Option auf die Grube Nord auf ca. M. 130 000 Ppro Maximalfeld einsteht. Im Aug. 1909 wurde der Ges. vom Oberbergamt Breslau ein in den Gutsbezirken Neudeck, Kleinzyglin u. Grosszyglin belegenes Bergwerk Max zur Gewinnung von Schwefelerz verliehen. Die Ges. ist an der Akt.-Ges. Eisenhütte Silesia in Paruschowitz, O.-Schl., mit Aktienbesitz beteiligt. A.-K. dieser Ges. jetzt M. 10 000 000, Div. 1899–1912: 128, 4,4, 5, 7, 11, 14, 11, 7, 4, 6, 11, 12 %. Ferner ist die Ges. beteiligt an der Ges. der Metallfabriken B. Hantke,