854 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Oberfinanzrat Bank-Dir. Wald. Müller; Dr. Graf von Brockdorff, Dr.-Ing. Walther Rathenau, Geh. Baurat Dr.-Ing. Paul von Gontard, Baron de Neuflize, Berghauptmann H. Vogel, Berg- rat Drescher. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., Dresdner Bank, Disconto-Ges., Delbrück Schickler & Co.; Breslau: Schles. Bankverein, Dresdner Bank; Paris: Guaét, Raffard & Co. Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein in Liquidation in Mechernich, Rheinpreussen. Die a. o. G.-V. v. 22./12. 1910 beschloss den Verkauf des Gesamtunternehmens an ein Konsort., welches das Unternehmen in Form einer 1000 teiligen Gewerkschaft fortführt. Die Aktionäre erhielten entweder M. 700 bar pro Aktie oder für 8 Aktien à M. 1000 5 Kuxe. Jedoch waren im letzteren Falle M. 300 pro Kux an das Konsort. zu zahlen. Die ganze Transaktion wurde von dem A. Schaaffh. Bankverein durchgeführt, welcher ab 24./1. 1911 M. 400 Pro Aktie auszahlte, restl. M. 300 kamen vom 20.–31./12. 1911 zur Auszahlung., Der Bezug von Kuxen der neuen Gew. Mechernicher Werke fand vom 24./1.–28./2. 1911 statt. Gegründet: Als Akt.-Ges. 9./2. 1861; eingetr. 1./5. 1862. Die Ges. bezweckte Bergbau auf allen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem anderen Titel besitzt u. auf alle in diesen zu gewinnenden nutzbaren Minerial. u. Verwertung derselben. Die Haupterzeugnisse der Ges. bildeten Blei u. Silber. Daneben wurde ein, wenn auch im Verhältnis zur Gesamtgewinnung geringer Teil der aufbereiteten Bleierze direkt als Glasur- erz abgesetzt. Der eigentliche Bergbau oder Grubenbetrieb ging hauptsächlich in den mit- einander markscheidenden Konz.-Feldern Meinerzhagener Bleiberg u. Gute Hoffnung bei Bescheid um, welche in den Kreisen Euskirchen u. Schleiden gelegen sind, Gesamtgrösse ca. 4593 ha. Die bergbauliche Tätigkeit auf den 1900 erworbenen Bleierzgruben Bleialfer Neue Hoffnung u. Gute Hoffnung bei Bleialf (Kreis Prüm) ist eingestellt. Ausser den vor- hin genannten Konz. besass die Ges. noch mehrere nicht in Betrieb befindliche, auf Blei, Kupfer, Mangan u. Eisenerz sowie Braunkohle verliehene Konz. in einer Gesamtgrösse von ca. 12 072 ha. Weiterhin war sie an mehreren auf Eisenerz verliehenen Konz. mit einer Gesamtgrösse von ca. 1382 ha beteiligt, die ebenfalls nicht in Bau genommen sind. Näheres über die Ges. siehe Jahrg. 1910/11 dieses Handbuches. Die G.-V. v. 30./5. 1908 beschloss die Auflösung der Ges., da bei der damaligen Markt- lage der Haupterzeugnisse der Ges. sich für das Unternehmen keine günstigen Aussichten eröffneten. Der Betrieb wurde bis 1911 fortgesetzt. Die Bleialfer Gruben wurden 1908 in eine Gewerkschaft umgewandelt. Die Unterbilanz erhöhte sich per 30./9. 1910 von M. 368 601 auf M. 458 086. Wegen des Verkaufs des Gesamtunternehmens siehe oben. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 doppelt abgest. Inh.-Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. (1910 v. 1./1.–30./9.) Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1910: Aktiva: Bergwerksbesitz., Grundeigentum, Gebäude der Hütte Gasfabrik, Speise- u. Schlafanstalt etc., Eisenbahnen u. Seilbahn, Masch. u. Werkgeräte, Fuhrpark 754 025, Debit. 372 416, Material 202 578, Erz- u. Metallbestände 270 678, Kassa 10 449, Wechsel 3094, Effekten u. Beteilig. 467 939, Verlust 458 086. – Passiva: A.-K. 1 600 000, R.-F. 160 000, Hypoth.-Anleihe 282 000, do. Tilg.-F. 14 100, Beamten- u. Arbeiter- Unterstütz.-F. 31 817, z. Unterstütz. von Ivaliden etc., der aufgelösten Meinertzhagener Knappschafts-Pens.-Kasse 28 217, Kredit. 423 132. Sa. M. 2 539 267. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag aus 1909 368 601, Zs. 4493, Hypoth.- Zs. 8300, Gen.-Unk. 101 771, Betriebsverlust 38 625. – Kredit: Effekten-Zs. u. Ertrag der Beteilig. 16 109, Güter-Intraden 10 861, Mehrerlös gegen Buchwert auf Abgänge bei Immobil.- Konten 36 735, Verlust 458 086. Sa. M. 521 792. Kurs: Doppelt abgest. Aktien von 1902 in Berlin Ende 1903–1910: 53.50, 71, 72.25, 72.25, 61.75, 68, 66.75, 67 %. Zugelassen im Juni 1903. Erster Kurs 14./7. 1903: 60.50 %. Notiert ab 1./7. 1908 franko Zs., dann Notiz ab 8./3. 1911 ganz eingestellt. Dividenden: Aktien 1886–1894: 15, 16, 18, 16, 15, 8, 4, 0, 0; abgest. Aktien 1895–1901: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; doppelt abgest. Aktien 1902–1907: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidatoren: Hch. Schüller, H. Osterspey, B. Becker. Aufsichtsrat: (Höchstens 7) Vors. C. van Beers, Uerdingen; Stellv. P. G. Wahlen, Jos. Kreuser, Köln; Bergrat H. Grassmann, Essen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Köln, Berlin u. Bonn: A. Schaaffh. Bankver.; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank. Deutsche Schachtbau-Akt.-Ges. in Nordhausen. (Firma bis 1911: Celle-Wietze, Akt.-Ges. für Erdölgewinnung mit Sitz in Hornbostel b. Wietze [früher Sitz der Ges. bis 1910 in Hannoverl.) Gegründet: 8./3. bezw. 24./11. 1900; eingetr. 27./12. 1900. Die Firma Deutsche Schacht- bau-Akt.-Ges. wurde von der im J. 1900 errichteten Celle-Wietze Akt.-Ges. für Erdöl- gewinnung durch G.-V.-B. v. 21./11. 1911 angenommen, bei gleichzeitiger Verlegung des Sitzes ――