Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 801 An Rohmaterialien (Erze, Kohle u. Kalkstein bezog das Kraftwerk für seinen Betrieb scewärts: 1907–1912: 470 463, 484 919, 494 031, 515 917, 517 693, 545 597 t. Die Abteilung Niederrheinische Hütte in Duisburg umfasst folgende Werk-Anlagen der früheren im J. 1911 übernommenen Rheinischen Bergbau- u. Hüttenwesen-Akt.-Ges. auf einem 45½ ha grossen in Duisburg-Hochfeld unmittelbar am Rhein belegenen eigenen Grund- besitz, von dem insgesamt 6,1 ha bebaut sind. I. Eine Hochofenanlage bestehend aus vier Hochöfen mit Produktionsfähigkeit für mind. 350 000 t Qualitäts-, Giesserei- u. Stahl-Roh- eisen pro Jahr. Zur dortigen Anlage gehören 6 Dampfkessel, Dampfgebläsemasch., Gas- gebläse, Pumpen sowie eine 350 m lange feste Kaianlage am Rhein mit 4 elektr. Drehkränen zur Entladung der Schiffe. II. Eine Eisengiesserei für eine ahresproduktion von 25 bis 30 000 t mit Kranbahnen, 5 Kupolöfen, Aufbereitung für Formsand, mech. Transporteinricht. für Gussstücke bis zu 120 t u. allen mech. Hilfsmasch. sowie 1 Werkstätte für die Bearbeitung der Gussstücke bis zum gleichen Gewicht. III. Ein Stahlwerk, bestehend aus 6 Martinöfen mit zus. 280 000 t jährlicher Produktionsfähigkeit. Zu diesem gehören Kräne, Tieföfen u. 24 Gasgeneratoren. Fundamente für einen weiteren Vorfrischer u. noch 2 Martinöfen sind im Bau. Nach Vollendung dieser ganzen Anlagen wird das Stahlwerk bis zu 400 000 t jährlich produzieren können. IV. Ein Blockwalzwerk mit elektr. Antrieb u. den modernsten technischen Einricht. für die Verarbeitung des gesamten von der Niederrheinischen Hütte erzeugten Rohstahls zu Halbfabrikaten. Weitere Neuanlagen für die Verfeinerung dieser Halbfabrikate befinden sich im Bau; sie werden in der Lage sein, bis zu 2% der gesamten Rohstahlerzeugung der Stahlwerksanlage, nach deren Vollendung, zu verarbeiten. Die für die Neubauten erforderl. Mittel im Betrage von 6½–7 Millionen Mark sind der Ges. von einem Grossaktionär zu vereinbarten mässigen Bedingungen zugesagt. Hhre Rückerstattung wird, soweit sie nicht aus den laufenden Jahreserträgnissen geschieht, voraussichtlich durch Begebung einer Obligations-Anleihe erfolgen. Das ganze vorbezeichnete Bauprogramm dürfte eftwa Mitte des Jahres 1913 zur Durchführung gelangt sein. V. Eine Schlacken- steinfabrik mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 10 Millionen Steinen. Die Werkanlagen sind mit drei Bahnanschlüssen versehen. Beamten- und Arbeiter-Wohnhäuser mit 164 Familienwohnungen sind vorhanden. Zur Niederrheinischen Hütte gehören ferner: Ein Blechwalzwerk in Oberbilk mit 4 Walzenstrassen u. einer Leistungsfähigkeit von 36 000 t pro Jahr. Dieses Werk ist nicht mehr der Neuzeit entsprechend eingerichtet u. der Betrieb daselbst wird nach Vollendung des Walzwerks in Duisburg-Hochfeld eingestellt, sofern es nicht nötig ist, ihn für die Rohstahlverarbeiung aufrecht zu erhalten. Das Grund- stück ist noch bis 1920 gepachtet, jedoch seitens der Ges. halbjährlich kündbar. Die ganze Oberbilker Anlage steht wesentlich unter dem Abbruchswert zu Buch. Ferner Besitz: Ein Komplex Grubenfelder in der Gegend von Eisemroth bei Dillenburg, der in der Aufschliessung begriffen ist. Produktion 1907–1912: Hochöfen: 98 521, 81 449, 172 112, 186 849, 176 742, 235 652 t, Roheisen, Gusswarenproduktion: 24 225, 16 255, 17 743, 23 776, 20 947, 22 140 t. Das Stahlwerk produzierte 1907–1912; 72 600, 69 985, 67 967, 72 300, 108 290, 157 740 t Rohbrammen u. Blöcke. Das Oberbilker Blechwalzwerk stellte her: 34 650, 29 050, 27 759, 27 360, 27 695, 32 721 Schweisseisen- u. Flusseisenstreifen u. Bleche. Arbeiterzahl 1912 durchschnittl. 1620 Mann in Hochfeld u. 225 in Oberbilk. Die Schlackensteinfabrik lieferte 1907–1912: 5 530 000, 2 836 000, 4 120 000, 4 338 000, 4 600 000, 5 169 600 Stück. Die Ges. gehört für beide Werke dem Roheisenverband mit einer Beteilig. von insgesamt 320 000 t jährlich an. Diee Gesellschaft Eisenwerk Kraft besitzt das gesamte Aktienkapital der Grufaktie- bolaget Stark in Norberg (Mittelschweden), welches Kr. 3 000 000 beträgt. Die Gesellschaft Stark besitzt in Norberg Eisenerzfelder im Ausmasse von insgesamt 69 ha, deren Erz- vorrat auf 15 Mill. Tonnen geschätzt wird. Dortselbst ist eine eingerichtete Grube mit drei Schächten u. einer Erzwäsche im Betrieb, von der aus zurzeit jährlich 50 000 t aufbereitetes Erz mit 64 % u. 50 000 t Stückerz mit 47 % Eisengehalt zum Versand gebracht werden. Im J. 1912 hat die Ges. Stark einen weiteren Komplex von Eisenerzfeldern im Bezirk Ludwika im Gesamtausmasse von 58,8 ha, der gleichfalls ein sehr grosses Erzvorkommen enthält, erworben. Diese Grube soll in etwa 2 J. auf 150 000 t jährliche Förderung ausgebaut werden. Ebenso soll die Grube in Norberg von 100 000 auf 150 000 t jährliche Förderung ausgebaut werden, so dass die Gesamterzförderung nach ca. 2 Jahren 300 000 t betragen wird. Um die Gruben auf dieses Förderquantum zu bringen, sind in den nächsten 2 Jahren noch M. 1 000 000 erforderlich, die vom Eisenwerk Kraft aus laufenden Mitteln zur Verfügung gestellt werden. Ebenso wird aus laufenden Mitteln die Abtragung des inzwischen von dem bereits erwähnten Grossaktionär vorgestreckten Restkaufgeldes für die Gruben im Betrage von M. 870 000 erfolgen. Nach beendetem Bau wird die gesamte Kapitalinvestierung sich belaufen auf: Aktienbesitz M. 1 485 000, schwebende Schuld M. 1 237 000, Restkaufgeld für Grubenerwerb M. 870 000, vorgesehener Ausbau M. 1 000 000, zus. M. 4 592 000. Durch die Jahresförderung von 300 000 t wird der Bedarf an schwedischen Erzen sowohl für das Kraftwerk Kratzwieck wie für die Niederrheinische Hütte in ihrer gegenwärtigen Ent- wicklung auf jede absehbare Zeit gedeckt sein. Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, beschloss die G.-V. v. 24./5. 1899 Erhöhung um M. 2 000 000, von denen 1899 M. 1 500 000 mit Div.-Recht ab 1./7. 1899 und 1900 die restlichen M. 500 000 mit Div.-Recht ab 1./10. 1900 zu pari begeben wurden. Die G.-V. v. 29./4. 1911 beschloss behufs Angliederung der Rhein. Bergbau- u. Hütten- wesen-A.-G. (Niederrhein-Hütte) in Duisburg (A.-K. M. 7 200 000) folgendes: a) Erhöhung