866 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundbesitz Völklingen 774 000, Wohnhäuser do. 1 847 500, Werksanlagen Völklingen, Altenwald u. Kalksteinbrüche 11 575 643, Anlagen im Bau 993 359, Beteilig. u. Effekten 15 820 441, Bestände an Material., Bar, Wechsel etc. 4 449 371, Debit. 13 689 724, Gew. Röchling (Carlshütte u. Erzgruben) 4 399 437, Avale u. Bürgschaften 2 783 327. – Passiva: Kap. 20 000 000, Oblig. 15 000 000, R.-F. 1 000 000, Div.-R.-F. 2 000 000, Rücklagen 3 027 500, Div. 1 000 000, Kredit. 10 348 016, Vortrag 1 173 961, Avale u. Bürg- schaften 2 783 327. Sa. M. 56 332 805. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Zs. 2 475 270, Abschreib. 2 811 402, 2. R.-F. 200 000, Erhöhung der Rücklagen 1 350 000, Div. 1 000 000, Vortrag 1 173 961. – Kredit: Vortrag 1 019 344, Betriebsüberschuss 7 991 290. Sa. M. 9 010 635. Dividenden 1903–1912: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Geschäftsführer: Komm.-Rat Louis Röchling, Herm. Röchling, Rob. Röchling. Aufsichtsrat: (8) Vors. Gen.-Konsul Komm.-Rat Paul Röchling, Saarbrücken; Land- gerichts-Dir. Dr. Carl Röchling, M. d. A., Berlin; Ernst Röchling, Duisburg; Ed. Röchling, Saarbrücken; Komm.-Rat Otto Röchling, Basel; Geh. Komm.-Rat Aug. Röchling, Ludwigs- hafen; Komm.-Rat Heinr. Röchling, Mannheim; Dr. Fritz Röchling, Mailand. Buderus'sche Eisenwerke Aktiengesellschaft zu Wetzlar. Zweigniederlassungen in Lollar, Staffel u. Massen. Gegründet: 13./3. 1884 in Lollar; eingetr. 29./3. 1884. Sitz seit 1./6. 1896 nach Wetzlar verlegt. Übernahme des gesamten Gruben- u. Hüttenbesitzes der früh. Handels-Ges. Gebr. Buderus. Zur Vermeid. der Konkurrenz beschloss die G.-V. v. 28./3. 1905 Aufnahme der Eisenwerke Lollar A.-G. in Lollar, welche früher bis 1895 den Buderusschen Werken schon einmal gehörten, dergestalt, dass die Eisenwerke Lollar ihr Vermögen nach der Bilanz v. 31./12. 1904 als Ganzes ohne Liduid. an die Buderusschen Eisenwerke übertrugen. Den Lollarer Aktionären wurden für ihre 2110 Aktien = M. 2 110 000, ebensoviel neue Aktien der Buderusschen Eisenwerke mit Div.- Recht ab 1./1. 1905 u. eine Barvergüt. von M. 250 pro Aktie gewährt. Für die Verschmelzung waren ausser dieser Barvergütung von zus. M. 459 000 M. 213 790 für Kosten, insgesamt also M. 672 790 aufzuwenden, die ihren Ausgleich aus den bei der Fusion frei gewordenen Lollarer Res., ferner in dem Beitrag von M. 73 500 fanden, den bei Übernahme von M. 890 000 neuen Aktien von 1905 das Übernahmekonsortium vertragsgemäss zu zahlen hatte (s. unter Kapital) u. mit dem Rest von M. 81 452 durch die von Lollar überlieferten Überschüsse in den Vorräten. Zweck: Betrieb von Kohlen- u. Eisensteingruben u. Hochöfen. Gewinn u. Vertrieb von Eisenstein und sonst. Mineralien. Herstellung und Verkauf von Roheisen, Erzeugung und Vertrieb der bei dem Hochofenbetrieb zu gewinnenden Nebenprodukte, ferner Herstellung von Zement, gusseisernen Röhren bis 1500 mm Lichtweite und sonstigen Gusswaren. Der Besitz der Ges. besteht aus den Eisensteingruben in den Bergrevieren Wetzlar, Weilburg, Dillenburg sowie in der Provinz Oberhessen. Hiervon sind etwa 30 im Betriebe, während der grösste Teil noch der Aufschliessung harrt. In den letzten Jahren sind umfangreiche Aus- und Vorrichtungen in den Gruben ausgeführt worden. Die zum Abbau vorgerichtet anstehenden Erzmengen gestatten für zehn Jahre eine Förderung von 270 000 t jährlich; Die Ges. besitzt ferner 3 gepachtete und 3 eigene Kalksteinbrüche bei Wetzlar und Burgsolms und ferner die Sophienhütte bei Wetzlar, die Georgshütte bei Burg- solms, die Main-Weser-Hütte in Lollar und die Carlshütte in Staffel an der Lahn. Die Pachtverträge für die Kalksteinbrüche dauern für die Sophienhütte noch 25 Jahre, für die Georgshütte noch 18 Jahre; die beiden eigenen Brüche bei Wetzlar dienen als Reserve. Die Sophienhütte bei Wetzlar besteht aus einem Hochofenwerk mit 3 Hochöfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 110 000 t aufweisen, aus einer Zementfabrik mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 60 000 t und. 2 Röhrengiessereien mit einer Jahres- erzeugungsfähigkeit von 80 000 t Druckrohre für Gas- und Wasserleitungen, sowie einer Schlackensteinfabrik, die jährlich 24 000 000 Steine herzustellen vermag. Auf der Georgs- hütte bei Burgsolms befinden sich 2 Hochöfen, die eine Jahresleistungsfähigkeit v. 65 000 t Eisen haben, sowie eine Schlackensteinfabrik mit einer Leistung von jährl. 6 000 000 Stück Steine. Auf der Sophienhüttestehen z. Z.3 Hochöfen im Feuer, auf der Georgshütte we rden gegen- wärtig 2 Hochöfen betrieben. Die Main-Weser-Hütte zu Lollar besitzt 1 Radiatorenfabrik, 1 Heizkesselfabrik, 1 allg. Giesserei für die Herstell. von Formstücken u. Zubehör. Die Jahres- erzeugungsfähigkeit der Abteil. Lollar in Gusswaren beträgt 45 000 t. Die Carlshütte in Staffel (einschl. Vorräte u. Aussenstände) wurde im J. 1907 von Gutsbesitzer Carl Schlenk in Barnsdorf zum Preise von M. 1 106 000, welche in bar aus den Betriebsmitteln gezahlt wurden, erworben. Das Werk stellt in der Hauptsache Abflussröhren nebst Zubehör für Haus- u. Strassenentwässerung her. Die Leistungsfähigkeit der Carlshütte in Röhren und Gusswaren beträgt 15 000 t für das Jahr. Insges. erhöhten sich die Anlagekti der Buderus'sche Eisenwerke 1906–1912 um M. 497 874, 2 478 530, 2 297 130, 2 558 167, 1 054 450, 1 672 766, 4 387 405 bei M. 2 088 336 Abschreib. (1912), wonach der Buchwert aller Anlagen Ende 1912 M. 31 213 001 betrug. Buchwert der Zeche Massen Ende 1912 M. 12 920 000 nach Zugang von M. 1 076 462 (oben mit inbegriffen). 1906/11 fanden bei Buderus grosse Neubauten u. Neuanschaffungen statt. 1911 erfolgte neben anderen Erweiterungsbauten die Vergrösserung der Giesserei der Sophienhütte u. der Ausbau des Elektrizitätswerkes dieser Hütte zwecks Stromversorgung auswärtiger eigener