Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Betriebe und von Städten u. Dörfern in den Kreisen Wetzlar u. Biedenkopf. Im J. 1912 erfolgte neben Erweiterungsbauten u. Anschaffungen bei allen Betrieben auch die Ver- grösserung des Zementwerkes auf der Sophienhütte, das mit 3 Drehöfen versehen wird. Das ganze Werk wird im Laufe des J. 1913 sukzessive betriebsfähig werden. In Berlin-Schöneberg, wurde ein Gelände erworben u. daselbst 1910 ein grösseres Lagergebäude er- richtet. Produktion: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 Eisenstein-Förderung. t 206 437 180 241 1178 986 224 386 268 314 286 498 Roheisen-Erzeugung „― 105 396 102 061 131 691 143 205 151 090 Absatz: Schlackensand „ % 101 520 92 926 86 198 96 316 98 263 112 870 Schlackensteine . St.14 236 735 13 001 000 12 929 000 12 085 000 17 823 000 19 401 000 Portl.-Cement u. Eisen- Portland-Cement . . t 38 096 37 800 39 000 42 500 40 000 40500 Giessereles Nicht veröffentl. Nicht veröffentl. 73 163 112 870 *) Versand. 7) Einschl. Verbrauch des Zementwerkes. Die Kalksteinbrüche lieferten 1909–1912 81 016, 110 528, 116 515, 142 617 t Kalksteine. Gesamtumsatz 1907–1912: M, 23 600 000, 18 800 000, 19 050 000, 21 782 100, 24 820 117, 28 861 603. Auf den gesamten Werken inkl. Massen sind rund 7980 Arb. tätig. Die Buderus'schen Eisenwerke gehören an der Deutsch. Abflussrohr-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Frankf. a. M., sowie der Südd. Cementverkaufsstelle G. m. b. H. in Heidelberg, der Deutschen Radiatoren-Verkaufsstelle G. m. b. H. in Wetzlar, dem Deutschen Gussrohrverband u. dem Roh- eisenverband G. m. b. H. in Essen (hier Beteil. 105 000 t). Ausserdem hat die Ges. in Zement Absatzberechtigung noch in den Gebieten des Rheinisch-Westfäl. Zement-Syndikats in Bochum, der Verkaufsvereinigung Hannoverscher Zementfabriken in Hannover u. des Nederlandsch Cement-Syndicat in Rotterdam. Die Buderusschen Eisenwerke haben 1908 der in Brüssel mit einem Kapital von frs. 500 000 gegründeten A.-G. Usines et Fonderies Saint-Roch in Couvin das Aus- beutungsrecht ihrer Verfahren zur Herstellung von Radiatoren für Belgien und Hol- land sowie ihre Kundschaft in diesen Ländern abgetreten; ausserdem werden sie der belgischen Ges. ihren technischen Beistand zur Errichtung der Werke leihen. Die Buderus'schen Eisenwerke zeichneten 600 Aktien à frs. 250 Nennwert. Die Ges. ist ferner beteiligt bei der Norddeutschen Hütte A.-G. in Bremen mit M. 130 000, davon 25 % eingez., bei der Butzbach-Licher Eisenbahn mit M. 5000, sowie bei der Buderus'schen Handelsges. Durch den Erwerb der Bergbau-A.-G. Massen im J. 1911 (siehe bei Kap.) trat obigem Besitzstand von Buderus hinzu: Die auf Steinkohlen verliehene Bergwerksgerechtsame in Grösse von 23 086 845 qm, also nahezu 11 preuss. Maximalfelder. Das Grubenfeld markscheidet nördlich mit der Zeche Courl (Eigentum der Harpener Bergbau-A.-G.), östlich mit der Zeche Königsborn, westlich mit dem Hörder Kohlenwerk (Eigentum von Phönix A.-G. für Berg- bau u. Hüttenbetrieb) u. im Süden mit Zeche Karoline u. dem noch nicht aufgeschlossenen Felde Unna-Königsborn. Das Grubenfeld wird durch die vorhandenen Schachtanlagen I/II u. III/IV abgebaut. Beide Schachtanlagen besitzen Eisenbahnanschlüsse. Die 4 Schächte dienen zur Förderung, Seilfahrt, Wasserhaltung u. Wetterführung. Die Schächte I u. II besitzen je eine, Schacht III zwei Hauptförderungen. Beide Schachtanlagen haben Kokereien. Die Ofenzahl beträgt 232, davon 60 Teeröfen auf Schacht III mit Gewinnung von Neben- produkten. Auf jeder Schachtanlage steht eine Brechkoksanlage. Unter Tage sind neuer- dings für Wasserhaltungszwecke durchweg grössere elektr. Zentrifugalpumpen aufgestellt worden. Der Grundbesitz beträgt zurzeit 34 ha 93 a 32 qm. Vorhanden 26 Wohnungen für Beamte u. 242 Arb.-Wohnungen. An Produkten werden erzeugt Fett- u. Magerkohlen in den verschiedensten Sorten, Briketts, an Koks in erster Linie Giesserei- u. Brechkoks, ausserdem Hochofenkoks, schwefelsaures Ammoniak u. Teer. Die Bergbau-A.-G. Massen bezw. ihre Rechtsnachfolger gehört dem Rhein.-Westfäl. Kohlensyndikat in Essen an, und zwar mit einer Jahresbeteilig. von 600 000 t Kohlen, 215 000 t Koks, 72 000 t Briketts. Ausserdem ist die Ges. Mitglied der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H., u. der Deutschen Teer-Verkaufs-Vereinigung G. m. b. H., beide in Bochum. Zurzeit beträgt die Belegschaft von Massen ca. 2400 Mann. Die Brikettfabrik ist erst im Jahre 1911 in Betrieb gekommen. Produktion: 1905 1906 1907 1908 1909 1910 1912 KRöhlen.. 473 024 546 470 550 479 566 409 545 690 576 034 606 858 632 382 3..... 152 246 187 714 216 378 178 760 169 448 178 517 176 076 170 517 Brikettserzeugung 1911–1912: 41 073, 68 380 t. – 1908–1912 wurden erzeugt: 1003, 980, 999, 992, 982 t schwefelsaures Ammoniak u. 1537, 1365, 1522, 1675, 1761 t Teer. Kapital: M. 22 000 000 in 2000 Aktien Lit. A (Nr. 1–2000), 4000 Aktien Lit. B (Nr. 1–4000) 6500 Aktien Lit. C (Nr. 1–6500), 9500 Aktien D (Nr. 1–9500) sämtl. à M. 1000, unter sich gleich- berecht. Urspr. M. 12 000 000 in 5000 Aktien Lit. A à M. 2000 u. 1000 Aktien Lit. B à M. 2000. Die G.-V. v. 7./3. 1896 beschloss zur Sanierung des Unternehmens Herabsetz. der St.-Aktien Lit. A von M. 10 000 000 auf M. 4 000 000 durch Vernicht. der Nr. 4001–5000 u. Abstempelung der Nr. 1–4000 auf M. 1000, der Vorz.-Aktien Lit. B von M. 2 000 000 auf M. 1 400 000 in der Weise, dass für je 10 Aktien Lit. B à M. 2000 14 Vorz.-Aktien à M. 1000 ausgefolgt wurden. Hiernach wurde das A.-K. durch Ausgabe von M. 2 600 000 Vorz.-Aktien Lit. B auf M. 8 000 000 erhöht. Von dem durch die Reduzierung erzielten Buchgewinn (M. 6 600 000) 55*