870 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Buderus, Apotheker Alb. Seyberth, Wiesbaden; Justizrat Bank-Dir. Dr. jur. Katzenellenbogen, Rentier Carl Friedr. Stiebel, Frankf. a. M.; Bankier Alfred Weinschenk, Dir. Gust. Behringer, Frankf. a. M.; Hütten-Dir. a. D. Otto Philipp, Komm.-Rat Herm. Heymann, Berlin; Bank- Dir. Konsul Walter Hild, Dortmund; Bank-Dir. Franz Woltze, Essen-Ruhr; Bergrat Karl Wilke, Bredeney. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin, Frankf. a. M., Essen, Giessen: Mitteld. Creditbank; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Berlin: Deutsche Bank, A. Schaaffhaus. Bankver.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bass & Herz, Gebr. Sulzbach; Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Essen-Ruhr: Rhein. Bank. Donnersmarckhiütte, Oberschles. Eisen- und Kohlenwerke Actien-Gesellschaft in Zabrze, O.-S. Gegründet: 1./12. 1872; eingetr. 3./5. 1873. Zweck: Bergbaubetrieb, Gewinnung, Erwerb u. Veräusserung von Bergwerksprodukten, Mineralien und Fossilien jeder Art. Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, insbes. Produktion von Roheisen und seine Weiter- verarbeitung zu Walz-, Schmiedeeisen, Stahl etc., Fabrikation aller zum Bau und zur Aus- rüstung von Eisenbahnen und anderen Transportmitteln erforderlichen Gegenstände nebst dazu gehörigen Materialien, sowie die Holz- u. Metallkonstruktion aller und jeder Art; Her- stellung von Gusswaren, Fabrikation von Dampf- u. anderen Masch., sowie Dampfkesseln etc.- Die Ges. übernahm die Donnersmarckhütte des Grafen Guido Henckel Fürst von Donners- marck für M. 21 750 000. Zu der Hütte gehören Eisenerzgruben bei Georgenberg u. bei Tarnowitz; die Erzgewinnungsarbeiten auf dem Eisensteinbergwerk Julius bei Georgenberg wurden 1910 bezw. 1911 wieder aufgenommen, sodass Ende 1911 mit der För- derung geringer Erzmengen begonnen werden konnte. Weiterer Besitz: Kalkstein- brüche in Mikultschütz u. Naklo; die Steinkohlengruben ,Vereinigte Concordia' und „Michael“, „Amalie“, „Königin Victoria“, „Jungfrau Metz-, „Neue Abwehr“', „Zabrze“, „Deutsch- Lothringen „Saargemünd' und „Mont Avron', sowie sämtl. 122 Kuxe der Grube Emmy II.' sämtl. bei Zabrze. Die Kohlenförderung erfolgt aus der Concordiagrube, auf welcher 1905 ein neuer Wetterschacht abgeteuft wurde u. neuerdings aus der Donners- marckhüttengrube (s. nachfolg. Absatz). Con s. Steinkohlenbergwerk Donnersmarckhütte. Unter diesem Namen sind nachstehende in dem Alleinbesitz befindliche Steinkohlenbergwerke Neue Abwehr, Jungfrau Metz, Zabrze, Deutsch Lothringen u. Saargemünd, mit einem Gesamtflächeninhalt von 10 892 387 qm zu einem einheitlichen Ganzen vereinigt worden. Die Ges. beabsichtigt die noch unverritzten Steinkohlengruben „Jungfrau Metz“ und „Zabrze“ zu erschliessen und hat daselbst die grosse Tiefbauanlage Donnersmarckhüttengrübe (Neue Abwehrgrube) er- richtet; es wurde ein Doppelförderschacht (Adolfschacht) abgeteuft; Tiefe von Schacht I bisher 380 m, jetzige Fördersohlen 280 m u. 380 m. Aufschlusskosten 1905–1912 M. 796 251, 827090, 2 690 564, 4 261 814, 1 731 109, 1 241 162, 629 133, 833 508. Diese neue Steinkohlen- grube wurde mit der Concordia-Grube durch einen Querschlag von 3300 m verbunden. Die Anschlussbahn, Separation u. sonst. Anlagen sind erbaut. Die Kohlenverladung aus Schacht I wurde bereits Anfang 1908 aufgenommen; Schacht II hat im März 1910 mit der Förder. begonnen. Förderung 1910 zus. 623 175 t, 1911: 640 388 t, 1912: 849 590 t. Nach Fertig- stellung der 490 m Sohle des Elisabethschachtes dürfte die Förderung der Grube bedeutend erhöht werden können. Die Kohlenfelder der Ges. umfassen z. Z. ca. 16 000 000 qm. Die Donnersmarckhütte umfasst 3 Hochöfen, eine Koksanstalt mit Teer- und Ammoniak- gewinn., eine Giesserei, eine Röhrengiess., Maschinenbauanst., Kesselschmiede, Eisenkonstrukt.- Werkstätten u. eine Schlackenziegelei. 1902 wurden die Ilgner-Patente für den elektrischen Antrieb von Hauptschacht-Fördermasch. u. Walzwerken erworben (laufend bis 1916 bezw. 1917); aus diesem Patente flossen der Ges. 1905–1912 erhebliche Einnahmen zu. Zahl der Beamten u. Arb. auf allen Gruben u. Werken ca. 9300. Für Neuerwerbungen, Neubauten, Aufschlusskosten etc. wurden 1906–1912 insgesamt M. 2 126 972, 4 233 374, 5 380 311, 2 816 969, 2 291 633, 2 223 334, 1 390 769 ausgegeben; davon entfielen 1909–1912 M. 1 731 109, 1 241 162, 629 133, 833 508 auf den Bau der neuen Schachtanlage Adolfschacht (Neue Abwehrgrube). Zu dem Werke der Donnersmarckhütte gehört eine grosse Anzahl Beamten- u. Arbeiter- Wohnhäuser etc. Bei der Pulverfabrik Pniowitz ist die Gesellschaft mit 6 Anteilen, bei der Alt-Beruner Sprengstofffabrik mit ½% beteiligt. Auch gehört die Gesellschaft dem Oberschlesischen Roheisen-Syndikat und dem Gussröhren-Syndikat an, auch ist sie Mit- glied der Oberschlesischen Kohlenkonvention. 1906 beteiligte sich die Ges. in Gemeinschaft mit der Oberschles. Eisenbahnbedarfs-Al-G. zu Friedenshütte bei der Salangens Bergverksaktieselskab in Salangen (Norwegen) mit 30 % des Kr. 1 500 000 betragenden A.-K.; die Beteil. steht inkl. gewährter Vorschüsse mit ca. M. 2 500 000 zu Buche. Die Inbetriebnahme erfolgte Anfang 1910, doch wurde der Betrieb 1911 durch Streik etc. empfindlich gestört; bisher ohne Gewinn. Im Jahre 1912 wurde der Betrieb in Salangen wegen Schwierigkeiten im Abbau u. damit verbundener Unrentabilität vorläufig stillgelegt. Die Abbaumethode, Transportanlagen etc. sollen event. verbessert werden. 1907 beteiligte sich die Ges. an der Gründung der Pyroluzit-Akt.-Ges. (A.-K. M. 1 500 000) mit M. 300 000, welches Unternehmen die Erwerbung von Berggerechtsamen 9 3