876 Kohlenbergbau. nebst Anlagen M. 926 302. An eigenen und vollbezahlten Kohlenfeldern besitzt die Ge- sellschaft nunmehr 1500 preussische Morgen. Die elektrische Zentrale zu Bergwitz ver- sieht die Stadt Wittenberg, Kemberg und kleinere Ortschaften mit elektrischem Licht. Verhandlungen wegen Lieferung an weitere Orte (Elbaue-Genossenschaft) sind im Gange. (Abgabe elektrischer Energie 1911: 298 182 Kwst.) 1908 hat die Verwaltung in unmittelbarer Nähe der Brikettfabrik ein wertvolles Kohlenlager entdeckt u. durch zahl- reiche Bohrungen aufgeschlessen. Notariell gesichert sind davon noch ca. 1000 Morgen, nachdem ein Teil davon bereits käuflich erworben (s. oben). In der Hauptsache ist das Feld durch Tagebau abzubauen, bei einer durchschnittlichen Kohlenmächtigkeit von 13 bis 18 m. Der förderfähige Kohleninhalt beträgt mindestens 325 000 000 hl, der selbst bei einem ver- stärkten Betriebe von 12 Pressen ca. 40 Jahre ausreicht. Nach M. 428 481 Abschreib. ergab sich für 1911 ein Verlust von M. 444 955. Die Produktion konnte dem gesteigerten Abruf nicht folgen, weil die Grubenanlagen sich noch im Ausbau befanden und noch nicht im- stande waren, die notwendige Rohkohle zu beschaffen. Die Entwässerung der neuen Grube. „Roberts Hoffnung“ war schwierig und machte nur langsame Fortschritte, sodass bis Ende 1911 die Aufnahme des vollen Betriebes von Roberts Hoffnung nicht möglich war. Die Tage- baue der beiden alten Gruben Gustav II und Friedrich IV wurden im J. 1911 nahezu vollständig ausgekohlt. Die Ges. gehört für ihre Brikettproduktion dem Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat in Leipzig an. Kapital: M. 2 000 000 in 1000 St.-Aktien u. 1000 Vorz.-Aktien àa M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in St.-Aktien. Zur Tilg. der durch Abschreib. entstandenen Unterbilanz (Ende 1906 M. 87 909), sowie zur Vornahme weiterer Abschreib. haben Mitgl. des A.-R. 1907 M. 155 000 Aktien franko Valuta zur Verfüg. gestellt, die anderweitig verkauft wurden. Zur Tilgung der Ende 1909 neuerdings mit M. 345 913 ausgewiesenen Unterbilanz sowie zur Deckung der Wasser- regulierungs-Kosten überhaupt beschloss die G.-V. v. 30./4. 1910, dass das A.-K. von M. 1 000 000 im Verhältnis von 3 zu 1 zus. gelegt u. dann wieder um 667 000 M. erhöht wird Den Aktionären wurde aber freigestellt, die Zus. legung ihrer Aktien dadurch abzuwenden dass sie entweder von je 3 Aktien der Ges. 2 Aktien zur freien Verfügung überlassen oder eine Zuzahlung in bar in Höhe von 50 % des Nennbetrages ihrer Aktien leisten (Frist 27./5. bezw. 6./8. 1910). Die Zuzahlung von 50 % wurde auf alle M. 1 000 000 geleistet, sodass die die Zus. legung unterblieb. Die G.-V. v. 20./4. 1911 beschloss dann die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf 2 000 000) durch Ausgabe von 1000 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, die eine Vorz.-Div. geniessen. Hypoth.-Anleihe: I. M. 750 000 in Oblig., aufgenommen lt. G.-V. v. 5./4. 1906. Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 105 % Tilg. ab 1910 durch jährl. Auslos. im Sept. auf 2./1. Noch in Umlauf Ende 1911: M. 705 000. II. M. 500 000 in Oblig., aufgenommen im J. 1909. Zahlst.: Ges.-Kasse; Dessau: Anhalt- Dessauische Landesbank u. Fil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1911: Aktiva: Kohlenfelder 616 000, Grundstücke 140 206, Gebäude 520 000, Masch. u. Utensil. 580 000, Drahtseilbahn 246 000, Anschlussgeleis 45 500, elektr. Anl. f. sämtl. Betriebe 170000, Mobil. 22 000, Pferde, Wagen u. Geschirre 6000, Grubenbau 120 000, Sandwäscherei 10000, Abraum 100 000, Elektr.-Werk Wittenberg 296 000, Disagio 19 000, Bohrversuchs-Kto 3922, Automobil 8240, Kassa 2116, Debit. 371 127, Neuschacht Roberts Hoffnung 1 882 847, Ziegelbestand 24 086, Material. 11 654, Verlust 444 955. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Vorzug-Aktien 1 000 000, Oblig. I. 705 000, do. II. 500 000, Kredit. 2 319 433, Akzepte 115 224. Sa. M. 5 639 658. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grubenbetrieb 155 934, Brikett do. 381 319, Ziegelei do. 78 439, Glassandwäscherei do. 3738, elektr. Betrieb 78 640, Drahtseilbahn 7273, Automobil 5586, Handl.-Unk. 23 354, Geschirr-Unk. 8597, Steuern 35 919, Gefälle 14 887, Versich. 5670, Gebäude, Reparaturen 17 056, Masch. 41 970, Zs. 112 819, Abschreib. 428 481. – Kredit: Kohlen 348 051- Briketts 295 429, Ziegelei 125 928, Glassand 3181, Elektrizitäts-Kto 180 543, Pacht- u. Ertrags- Kto 1600, Verlust 444 955. Sa. M. 1 399 690. Dividenden 1905–1911: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Dipl.-Ing. Bruno Reinhardt, Stellv. O. Feuereissen. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Willy Eydam, Dresden; Stellv. Bank-Dir. G. Richter, Dessau; Bergwerksbes. Alfr. Zacharia, Wien. Disponent Arno Eydam. Braunkohle Akt.-Ges. in Berlin W. 66, Wilhelmstr. 9466. Gegründet: 5./1. 1912; eingetr. 5./2. 1912. Gründer: Arzt Dr. Martin Reissner, Charlotten- burg; Ing. Max Paltzow, B.-Friedenau; Ing. Hugo Marmorek, Berlin; Ing. Erich Herrndorf, B.-Lichterfelde; Rechtsanwalt Ernst Caro, Berlin. Die Ges. dürfte die in Konkurs geratene Braunkohlengewerkschaft Mercur zu Drebkau N.-L. in der Zwangsversteigerung erstehen u. dann auch deren Oblig.-Schuld in Höhe von M. 1 200 000 übernehmen. Im Juni 1913 schwebten diesbezügl. Verhandlungen. Zweck: a) Betrieb des Bergbaues u. Gewinnung sowie Vertrieb von Materialien u. Fossilien jeder Art, namentl. von Braunkohlenwerken, b) Erwerb u. Veräusser. von Berg- ――――― Ä ==