Kohlenbergbau. 881 2) Die Koksanstalt Skalley zu Zaborze, auf eigenem Terrain befindlich, umfasst 200 Koks- öfen mit Anlage für die Gewinnung von Teer und Ammoniak, und eine Benzolfabrik. 3) Die durch Vertrag v. 15./1. 1897 einschl. der Bodenfläche erworbene Koksanstalt „Glückauf“ in Zabrze. 112 Koksöfen, Kondensationsanlage für Teer u. Ammoniak. Dieses Werk ist belastet mit einer Abgabe von 1½ Pfg. pro Ztr. dargestellten Koks, höchstens jedoch M. 12 000 für das Jahr zu Gunsten des Fürsten Guido Henckel von Donnersmarck zu Neudeck u. mit dem Vorkaufsrecht für diesen. Zugänge auf Anlagen-Kti der Koksanstalten etc. erforderten 1907–1912 M. 560 739, 235 013, 86 233, 132 229, 541 430, 341 444. Die vom preuss. Bergfiskus gepachtete „Koksanstalt Zaborze“ wurde auf der Grundlage eines verlängerten Pachtvertrages im J. 1912 durch eine Gruppe von 40 Koksöfen u. eine Benzolfabrik erweitert. Im J. 1900 schloss die Ges. mit der Gräflich Schaffgotsch'schen Verwalt. einen langjähr. Vertrag, wonach sie für gemeinschaftliche Rechnung am Gotthardschacht in Orzegow 0./S. eine Koksanstalt errichtet und den Betrieb führt. Diese Anlage besteht jetzt aus 105 OÖfen und einer Anlage für die Gewinnung von Teer u. Ammoniak. Die Ges. betreibt ferner Gewinnung von Nebenprodukten (Teer, Ammoniak, Benzol) auf fremden Anlagen unter verschied. Vertragsformen. Auch für die Produkte aus der für den Bergfiskus errichteten Koksanstalt in Makoschau 0./S. hat die Ges. den Vertrieb übernommen. Mit den Schles. Kohlen- u. Kokswerken in Gottesberg hat die Ges. im J. 1904 einen Vertrag geschlossen, wonach dieselbe eine neue Koksanstalt, 99 Öfen, mit Anlagen zur Gewinnung der Neben- produkte errichtete und sich durch Übernahme der Nebenprodukte (Teer u. Ammoniak) auf eine längere Reihe von Jahren bezahlt macht. Den Betrieb der Nebenprodukten-Ge- winnungsanlagen führen die Kokswerke. Die Ges. hat belangreiche Bauaufträge auszu- führen gehabt und insgesamt über 2200 Koksöfen mit Nebenprodukten-Anlagen (auch Benzolfabriken u. Teerdestillationen) im östlichen Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland u. Frankreich errichtet (siehe frühere Berichte). Im Mai 1903 wurde mit Wirkung vom 1./3. 1903 das ganze Vermögen der Konsol. Redenhütte mit allen Aktiven u. Passiven er- worben. Erwerbspreis per 22./4. 1904 M. 1 716 763. Die Redenhütte wurde seitdem erheblich vergrössert u. ausgebaut. Beteil. an der Deutschen Ges. für Kohlenverwertung m. b. H., welche mit M. 1 450 000 gegründet wurde zum Erwerb der Patente des Fabrikbesitzers Walter Feld (betr. Verwertung von Nebenprod. der Kohlenverw.); die OÖberschles. Koks- werke haben die Darstellung der Apparaturen an der Redenhütte übernommen. Stärker beteiligt ist die Ges. an der Russischen Montan-Industrie A.-G., auch durch Oblig.-Besitz. Die im Juli 1896 erworbenen sämtl. Kuxe der Mähr.-Ostrauer Steinkohlen-Gew. Marie- Anne (s. frühere Berichte) wurden lt. Beschluss der G.-V. v. 17./10. 1910 an die OÖsterr. Berg- u. Hüttenwerks-Ges. für den Buchwert von K 33 700 000 verkauft. Bei diesem Besitz waren zwei Teile zu unterscheiden, nämlich die im Betriebe befindlichen Werke mit den dazugehör. Kohlenfeldern im Buchwerte von K 25 500 000, und das Optionsfeld einschl. Friedrichschacht u. Grundbesitz im Buchwerte von K 8 200 000. Der Gegenwert für die werbenden Objekte wurde gedeckt durch nom. K 2 000 000 Aktien der OÖsterr, Berg- und Hüttenwerks-Ges. mit Div. ab 1./1. 1911 und durch nom. K 6 000 000 Aktien der österr. Ges., welche von einem Konsort. (Österr. Boden-Credit-Anstalt) zur Verwertung übernommen wurden. Das ergab zus. K 18 500 000. Dazu kamen K 7 000 000 Restkaufgeld, welche der österr. Ges. unter Bankgarantie auf längstens 20 Jahre gestundet wurden. Die übrigen Objekte wurden der österr. Ges. für K 8 200 000 gegen 15 % Gesamtzs. für 8 Jahre bis längstens Ende 1918 in Option gegeben; jedoch ist in Folge neuerer Abmachungen die frühere Zahlung von Teilbeträgen auf diese Option gesichert. Zugleich hat „Oberkoks“ mit der österr. Ges. ein langjähriges Abkommen getroffen, welches der Oberkoks-Ges. den Kommissionsverkauf der Prod. der österr. Ges. einschl. Marie-Anne an Koks für alle Gebiete, ausgenommen Österreich-Ungarn, u. an Nebenprodukten auch für Österreich-Ungarn sichert. In dem Abkommen sind auch gewisse Zusicher. auf Üperlassung der Nebenprodukte aus den der Boden-Credit-Anstalt nahestehenden Werken in Österreich-Ungarn enthalten, sowie gewisse Zusagen bezügl. des Baues von Koksöfen u. Nebenproduktenanlagen in der Gruppe. Der Verkauf der Kuxe von Marie-Anne erfolgte deshalb, weil die Erträgnisse aus diesem Besitze hinter der Durchschnittsdiv. von Oberkoks erheblich zurückgeblieben seien und weil auf eine Besserung auch für die Zukunft nicht zu hoffen sei. Aus dem Erlöse der K 6 000 000 Aktien der österr. Ges. tilgte Oberkoks die Anleihe von 1897 im Restbetrage von ca. M. 7 000 000, auch wurden Bankschulden abgetragen. In der Bilanz für 1910 befanden sich die K 2 000 000 österr. Aktien unter Effekten; in dem Kto „Restforderungen“ waren die K 7 000 000 Restkaufgeld u. die K 8 200 000 Optionspreis enthalten. Ende 1912 hatte die Ges. noch M. 12 874 185 Restkaufgelder aus dem Verkaufe yvon Marie-Anne zu fordern. Die auf dem jetzigen Besitz von nom. K 2 000 000 Aktien der Österr. Berg- u. Hüttenwerks-Ges. entfallende Div. für 1911 von 13 % kam erst dem J. 1912 zu gute; die Div. für 1912 beträgt 16 %. Die Beteilig. an der German American Coke and Gas Comp. (siehe dieses Jahrbuch 1912/13) ist nach dem im J. 1912 erfolgten Barverkauf der Shares dieser Ges. vollständig zur Abschreib. gekommen. Im J. 1912 baute die Ges. eine Benzolfabrik auf den fiskalischen Delbrückschächten bei Makoschau; auch wurde die Ges. neuerdings seitens des Bergfiskus mit dem Bau einer Kokerei und Nebenprodukt-Gewinnungsanlage auf den von Velsenschächten in Knurow beauftragt. Die Anfang 1912 übernommenen Aufträge auf den Erweiterungsbau der Kokerei Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1913/1914. I. 56