882 Kohlenbergbau. des Hochofenwerks Lübeck nebst Leuchtgasbereitungsanlage zur Versorgung des Gebietes der Freien Stadt Lübeck, den Erweiterungsbau der Koksofenanlage auf Ilseder Hütte und den Zubau von 30 Koksöfen auf dem Egmontschacht der Schles. Kohlen- u. Cokeswerke in Gottesberg wurden durchgeführt und die Öfen dem Betriebe übergeben. Während des Jahres 1912 erhielt die Ges. ferner Aufträge auf eine Batterie Koksöfen nebst Erweiterung der Nebenprodukt-Gewinnungsanlage für die Vereinigte Glückhilf-Friedenshoffnungsgrube in Hermsdorf, auf Koksöfen für den Ignazschacht der Österreich. Berg- u. Hüttenwerks- Ges. und auf Öfen mit Nebenprodukt- Gewinnungsanlage für die Kokerei Servola der Krainischen Industrie-Ges., sowie auf Lieferung der Pläne u. Apparaturen für die Kokerei- anlage der Ver. Königs- u. Laurahütte auf deren Dubenskogrube. Ausserdem lieferte die Ges. eine Reihe von Apparaten für andere Geschäftsfreunde. Kapital: M. 18 500 000 in 18 500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 26./6. 1896 um M. 7 500 000, div.-ber. ab 1./7. 1896 und am 23./2. 1897 um weitere M. 3 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1897. Die Erhöhung 1896 erfolgte zwecks Erwerbung der Kuxe der Gew. Marie-Anne zu Mährisch-Ostrau, die 1897 zur Erwerbung der Koksanstalt „Glückauf und zur Verstärkung der Betriebsmittel. Nochmals erhöht lt G.-V. v. 8./5. 1905 um M. 3 500 000 (auf M. 18 500 000) in 3500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905; hiervon übernommen von einem Konsortium M. 3 000 000 zu 131 % mit der Verpflichtung, diese Aktien den alten Aktionären 5: 1 zu 135 % anzubieten (geschehen 20./5.–8./6. 1905); die weiteren M. 500 000 neuen Aktien wurden unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von dem Kon- sortium zu 135 % übernommen. Agio mit M. 1 002 804 in den R.-F. Die Mittel der Aktien- Emiss. von 1905, sowie der Anleihe von 1905 (M. 3 000 000) dienten zur Abstossung des für den neuen Bergwerksbesitz Friedrichsschacht aufgenommenen Kredits in Höhe von M. 6 000 000 und der aus dem Erwerb der Redenhütte resultierenden Schuld von rund M. 1 265 000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. S./5. 1905, rückzahlbar zu 104 %, 3000 Stücke (Nr. 1–3000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1910 bis längstens 1934 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; ab 1910 verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 3 monatl. Frist vorbeh. Die Anleihe, welche zur Tilg. schwebender Schulden diente, hat kein dingliches Recht erhalten, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. derselben keine neue Anleihe aufnehmen, welche den Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. verleiht wie vorstehende Schuldverschreib. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 2 771 000. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Breslau: Schles. Bankverein, E. Heimann. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach 30 J. Kurs in Berlin Ende 1905 bis 1912: 101.50, 100.30, 96, 97.50, 97.75, 99.75, 99.75, 96.25 %. Zugel. Juni 1905; erster Kurs 26./6. 1905: 101.50 %. Auch in Breslau notiert; hier Ende 1911: 99.60 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt), sodann bis 5 % Div., vom verbleib. Über- schuss, soweit derselbe nicht zu Spec.-R.-F. oder zum Vortrag auf neue Rechnung ver- wendet wird, 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div., event. nach G.-V.-B. zur Bildung von Spec.-R.-F. Die Tant. des Vorst. und der Beamten wird als Geschäftsunkosten verbucht: dieselbe soll 15 % des Gewinnes, der nach einer Auskehrung an die Aktionäre von 4 % verbleibt, nicht übersteigen. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Anlagen: Grundstücke u. Baulichkeiten einschl. Baulichkeiten auf fremdem Grund u. Boden 3 270 845, Masch., Apparate u. innere Einricht. d. Anlagen 799 910, Utensil. u. Inventar einschl. Kesselwagen u. Laboratoriumseinricht. 1, Patente u. Herstell.-Verfahren 1, Verträge 1, Baugelder 769 747, Neuanlagen 104 878, Beteil. an fremd. Unternehm. 4, Effektenbesitz 4 283 037, Wechsel 330 164, Valuten 715, Kassa einschl. Giro-Kto 78 759, Bauvorschüsse u. rückständ. Bauraten 1 567 363, Debit. 7 076 206, Restforder, aus dem Verkaufe der Marie-Anne 12 874 185, Kaut. 14 128 275, Material. 378 518, Produkte 1 051 406, Versich. 59 364. – Passiva: A.-K. 18 500 000, Oblig. 2 771 000, do. noch einzulösende 9290, do. ausgeloste 15 320, do. Zs.-Kto 29 290, R.-F. 1 887 634, Material. etc. Rechnungen 374 614. Restlöhne 105 499, Arb.-Unterst.-F. 302 736, Anzahl. auf Bauten u. restier. Baugelder 300 135, Kredit. 4 768 608, Zs.-Rückstell. wegen Option Teschen 336 883, Kaut. u. Avale 14 128 275, unerhob. Div. 1570, Div. 2 775 000, Tant. an A.-R. 124 468, Vortrag 343 061. Sa. M. 46 773 385. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Oblig.-Zs. 113 210, Central-Verwalt.-Kosten ein- schliessl. Steuern u. kontraktl. Tant. an Vorst. u. Beamte 693 865, Dubiose 1972, Abschreib. u. Amort. 500 000, Reingewinn 3 242 529. – Kredit: Vortrag 234 721, Bruttoüberschuss 4 316 854. Sa. M. 4 551 576. Kurs der Aktien Ende 1897–1912: 180.50, 168.50, 173, 152.25, 124.80, 115.60, 139.75, 152, 165.25, 170.75, 152, 159.50, 160, 173.50, 203.50, 206.75 %. Aufgelegt am 3./6. 1897 zu 162 %. Seit Ende Juni 1905 sind sämtl. Aktien zugelassen. Notiert in Berlin u. Breslau. Dividenden 1892–1912: 15, 9, 6, 6, 11, 11, 11, 12, 12, 9, 5½, 8, 9, 9, 10, 11, 11, 8, 10, 12, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Dr. Hans Berckemeyer, H. Bie, Berlin. Prokuristen: Carl Dieckhoven, Johs. Niewolinski, Ed. Schindler, W. Altpeter. Aufsichtsrat: (5–11) Vors. Jusizrat Ernst Ahlemann, Stellv. Komm.-Rat Berve, Breslau; Bergassessor Dr. Alfred Martin, Geh. Komm.-Rat Carl Klönne, Ad. Zinder, Berlin; Gen.-Dir. ――――― ..