Kohlenbergbau. 885 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 532 362, Reingewinn 228 092. – Kredit: Vortrag 3668, Zs. 1317, Betriebsüberschuss 755 468. Sa. M. 760 455. Dividenden 1887–1912: 10, 10, 14, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 16, 20, 16, 16, 18 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: H. Weese, O. Glockemeier. Prokuristen: Ed. Pittelko, Ad. Schmidt. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bankier Franz Griebel, Berlin; Walter Knopf, Schöneberg; Kommissionsrat Max Kretschmar, Dessau; Karl Keferstein, B.-Lichterfelde; Landwirt u. Oberleutnant d. Res. Bruno Lehmann, Dessau. Zahlstellen: Ges. Kasse; Berlin N. 24: A. Reissner Söhne. Deutsch-Böhmische Kohlen- u. Brikett-Werke Akt.-Ges. in Blasewitz bei Dresden. Gegründet: 21./7. 1906; eingetr. 26./7. 1906. Gründer siehe Jahrg. 1907/08. Sitz der Ges. bis 24./6. 1909 in Dresden. Zweck: Betrieb von Kohlenbergwerken, deren Pachtung u. Verpachtung, der Handel mit Bergwerken und Bergwerksprodukten aller Art, Errichtung und Betreibung von An- lagen, welche zur Gewinnung oder Verwertung von Kohlenbergwerksprodukten und zum Transporte derselben dienlich erscheinen, Zeichnung, Übernahme und Erwerb von Aktien und Kuxen von Bergwerksunternehmungen und Beteiligung an solchen in jeder anderen Form. Auf Grund des Beschlusses des A.- R. vom 30./7. 1906 hat die Ges. 88.4 Kuxe der Königsberger Kohlen-Gewerkschaft in Königsberg i. B. – 11.6 Kuxe waren im Besitze der Gewerkschaft selbst – zu einem Gesamtpreise von M. 2 999 942 erworben, ferner auf Grund des Beschlusses des A.-R. v. 13./9. 1906 die sämtlichen 66 bezw. 128 Kuxe der Gewerkschaften Boden u. Sylvester zu einem Gesamtpreis von rund M. 2 740 000 erworben worden, wovon auf Boden M. 1 530 000 u. auf Sylvester M. 1 210 000 entfallen. Der Besitz der Königsb. Kohlengewerksch. (seit 1911 Ges. m. b. H.) im Falkenau-Eger- Becken umfasst eine Kohlengerechtsame von 89 Grubenmassen u. 12 Überscharen mit rund 470 ha, ausserdem ein grosses Freischürfgebiet. Auf den Grundstücken befinden sich 2 Brikettfabriken. Letztere erzeugten 1905/06–1912 zus. 63 007, 50940, 93 200, 108 630, 112 200, 116 716, 136 482, 149 200 t Briketts. Das Grubenfeld der Bodener Gewerkschaft (seit 1911 Ges. m. b. H.) enthält drei Kohlenflöze; in Betrieb ist ein Tagebau auf Braun- kohlen u. ein Tiefbau mit Gaskohlen. Kohlenförderung 1905–1912: 145 180, 200 750, 241 400, 243 900, 245 400, 238 074, 252 073, 274 700 t. Das Grubenfeld der Sylvester-Gew. enthält ebenfalls drei Flöze, deren Kohle durch Tagebau zu gewinnen ist. Dieser Tagebau ist bisher nur aus dem Grunde nicht aufgeschlossen und in Abbau genommen, weil er vor der Regulierung der Eger deren Inundationen ausgesetzt war. In der Bilanz der Sylvester-Gew. figuriert der Bergwerksbesitz mit K 1 280 000. Die Königsberger Kohlengewerkschaft verteilte für die Zeit vom 1./4.–31./12. 1906 K 700, für 1907 K 1500, für 1908 K 1000, für 1909 K 1500, für 1910 K 1800 Ausbeute pro Kux, für 1911 14 % Div., für 1912 20 % Div. auf Geschäftsanteile, die Bodener Gewerkschaft für 1906 K 1250, für 1907 K 2300, für 1908 K 3000, für 1909 K 3000, für 1910 K 2400 pro Kux, für 1911 12 % Div., für 1912 14 % Div. auf Geschäftsanteile. Zus. beide Ges. 1910–1912: K 321 585, 368 000, 418 000. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1906, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. im Okt. auf 1./1., ab 1./1. 1913 ver- stärkte oder Totalkünd. zulässig. Zur Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldver- schreibungen, also von M. 3 000 000 nebst Zs. und Kosten, sowie des Aufgeldes von 2 % hat die Schuldnerin durch Faustpfandvertrag mit der Deutschen Treuhand-Ges. dieser bezw. den jeweilig legitimierten Inhabern der Teilschuldverschreibungen die Geschäftsanteile der Königsberger Kohlen- und Brikettwerke G. m. b. H. und der Bodener Kohlenwerke G. m. b. H. sowie sämtliche 128 Kuxe der Sylvester- Gewerkschaft bei Theussau mit einem Gesamterwerbspreis von rund M. 5 740 000 verpfändet. Die Anteil- bzw. Kuxscheine be- finden sich während der Dauer der Anleihe im Pfandbesitz der Deutschen Treuhand- Gesellschaft, welche die Pfandhalterschaft als Vertreter der jeweiligen Gläubiger ausübt. Die Verpfändung erstreckt sich auf alle mit den vorerwähnten Anteilen und Kuxen ver- bundenen Rechte einschliesslich der Ansprüche auf verfallene und zukünftige Ausbeute, Dividende und Liquidations-Erlöse. Zur weiteren Sicherheit der Forderungen aus den Teilschuldverschreibungen haben die Königsberger Kohlen- und Brikett-Werke G. m. b. H., Königsberg i. B., die Bodener Kohlenwerke G. m. b. H., Boden, und die Sylvester- Gewerkschaft eine jede für sich für die pünktliche Erfüllung sämtlicher der Schuldnerin auf Grund der Teilschuldverschreibungen obliegenden Verpflichtungen jeglicher Art der Deutschen Treuhand- Ges. gegenüber die selbstschuldnerische Bürgschaft übernommen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden, Leipzig u. Nürnberg: Deutsche Bank; Nürnberg: Fil. d. Bayer. Vereinsbank; Stuttgart: H. Anselm & Co., G. H. Keller's Söhne, Württemb. Vereinsbank; Wien: Anglo-Oesterr. Bank. Kurs in Dresden Ende 1906–1912: 100.75, 99.50, 100, 101, 101, 101, 98.50 %. Aufgel. am 27./11. 1906 zu 100.50 %.