Kohlenbergbau. 889 Der zus. hängende Besitz der Ges. an Grubenfeldern liegt im Bergrevier Köln-West u. gehört zu dem in der Nähe der Stadt Köln gelegenen rheinischen Braunkohlen-Vorkommen. Nach dem Ergebnis der stattgehabten Bohrungen schwankt die Mächtigkeit des Braunkohlen- flözes zwischen 32 u. 56 m. Das Verhältnis des Deckgebirges zur Kohle ist im Mittel wie 1: 2½. Die Gewinnung der Kohle erfolgt lediglich im Tagebaubetrieb. Die Abraumarbeiten sind zu normalen Bedingungen bis 1916 vergeben. Am 19. März 1909 wurde im jetzigen Tagebau das „Liegende“ erreicht. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt 45 m gute reine Kohle ohne jedes Zwischenmittel. In dem mit 2 Hauptkettenbahnen aufgeschlossenen u. ent- wässerten Grubenfelde wird ein Kohlenvorrat von über 40 000 000 cbm als abbaufähig vor- handen angenommen, so dass eine Tagesförderung von 2000–2500 t stattfinden kann. Die Brikettfabrik mit 10 Pressen ist für eine Jahresleistung von 180 000 t eingerichtet. Zur Hauptsache ist die Fabrik ausgerüstet mit einem dreiteiligen Nassdienstwerk, dem die Kohlen vermittels zweier Kettenbahnen zugeführt werden. Bahnanschluss mit 2½ km Gleis bei der Station Brüggen (Erft) mit Schmal- u. Normalspur an die Mödrath-Liblar-Brühler Staatsbahnstrecke angeschlossen. 1912 Ankauf von Grundstücken zu Bebauungszwecken, sowie auch im Bereiche des Konzessionsfeldes mit zus. 7 ha 80 ar 87 qm. Durch Vertrag v. 13./1. 1908 hat die Ges. ihre ganze Brikettproduktion mit geringer Einschränkung an den Braun- kohlen-Brikett-Verkaufsverein G. m. b. H. (Syndikat) zu Köln bis 31./3. 1915 verkauft. Gesamtförderung u. Produktion: 1909 1910 914 1912 Kehlek 3333883. 524 015 t 561 978 t 577 265 t Brikett? . 5 260 6 172 040 t 180 870 t 176 850 t Die G.-V. v. 24./2. 1911 genehmigte die Angliederung der beiden Brikettwerke C. Brendgen, G. m. b. H. in Zieselmaar u. Braunkohlen- u. Brikettwerk Concordia, G. m. b. H. in Liblar. Der Erwerb erfolgte gegen M. 1 700 000 in 4½ % zu 102 % rückzahlbaren Schuldverschreib., die zur zweiten Stelle auf den Besitz von Hubertus u. zur ersten Stelle auf den der beiden G. m. b. H. eingetragen wurden, sowie gegen M. 1 250 000 bar. Um nun Hubertus in seiner geldlichen Stellung nicht zu beeinträchtigen, hat die Ges. den Weg gewählt, das St.-Kap. der beiden G. m. b. H. von M. 600 000 u. M. 500 000 auf den Mindestbetrag von je M. 20 000 herabzusetzen. Dadurch wurden an Ges.-Kapital M. 1 060 000 frei, die die Verkäufer sich selbst zuteilen konnten. Da nun aber die beiden G. m. b. H. über einen derartigen Betrag nicht verfügten, so wurde mit dem Bankier ein Abkommen getroffen, wonach das Geld den beiden G. m. b. H. zur Verfüg. gestellt wurde. Hubertus selbst hatte dann noch M. 190 000 zu leisten. Dazu kamen noch M. 8900 Zs., weil die Übernahme mit Wirkung ab 1./1. 1911 erfolgte. Rein formell bezahlt also Hubertus M. 1700 000 in Schuldverschreib., die zum Nennwert in Zahlung gegeben werden u. M. 190 000 bar, dagegen werden aber die beiden G. m. b. H., deren sämtliche Anteile Hubertus erhält, mit einer Bankschuld von M. 1 060 000 be- lastet. Die beiden Ges. bleiben als G. m. b. H. weiter bestehen; die Anteile derselben standen bei Hubertus Ende 1912 mit M. 1 898 906 zu Buch, Gewinn 1911 u. 1912 M. 111 419 bezw. 197 524. Diese beiden angegliederten Ges. haben das Braunkohlenfeld Concordia, geteilt in Concordia-Nord u.-Süd, auf Grund eines bis zur vollständigen Ausbeutung gültigen Pachtvertrages im Besitz. Das Konzessionsfeld Concordia markscheidet mit dem Hauptfeld der Hubertus Braunkohlen-A.-G. u. bildet mit diesem ein zus.hängendes Ganzes. Die insgesamt 2 894 500 am grossen Felder haben einen Kohleninhalt von ca. 85 000 000 cbm u. sind durch Tagebau aufgeschlossen. Rund 2 000 000 qm bilden ein zus. hängendes Kohlenfl6z mit einer Durchschnittsmächtigkeit von 20 m. Die Abraumdecke beträgt durchschnittl. 5 m. Beide Ges. besitzen je eine Brikett- fabrik, die für die Herstell. von jährl. 12 000 Waggons Briketts eingerichtet sind u. Bahn- anschluss haben. Die Grösse u. Mächtigkeit der Felder stellen die Prod. für ca. 100 Jahre, u. falls die bisherige Beteil.-Ziffer der beiden Ges. im Rhein. Braunkohlen-Brikett-Verkaufs- verein G. m. b. H. von zus. 2.6 % bestehen bleibt, für ca. 200 J. sicher, während die Konzess. der Hubertus Braunkohlen-A.-G. voraussichtlich schon in etwa 70 J. erschöpft sein werden. Als besonderer Vorteil ist bei beiden Werken hervorzuheben, dass ihnen Grund u. Boden zum Grubenbetrieb abgeholzt u. unentgeltlich zur Verfüg. steht. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000, begeben an die Gründer zu pari. Hypoth.-Anleihen: I. M. 1 500 000 in 5 % Oblig. von 1906, aufgenommen von der Gew. Hubertus. Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %. Die Tilg. geschieht durch Rückkauf oder Auslos. ab 1913 mit jährl. mindest. 3 % u. höchstens 5 % des urspr. Anleihebetrages. Vom 1./1. 1920 an ist Gesamtkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe ist eine Höchstbetrags-Sicher.-Hypoth. von M. 1 800 000 an 1. Stelle auf dem Hauptbergwerk der Ges., dem Braunkohlenbergwerk Hubertus, eingetragen. Noch in Umlauf Ende 1912 M. 1 455 000. II. M. 1 700 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1911, rückzahlb. zu 102 %. Siehe oben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., 4 % Div., vom Ubrigen 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechn. einer festen Vergüt. von je M. 1500), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B, Anleihe von 1911: M. 1 700 000 in 4½ % Schuldverschreib., rückzahlb. zu 102 %:; s. oben. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Grundstücke 270 720, Fabrikgebäude 507 300, Wohnungen 125 620, Bahnanschluss 104 890, Grubenanlage 171 640, Masch. 1 007 250, Grubengerechtsame 3 043 200, Fabrik-Kläranlage 9800, Utensil. 7440, Kohlenbagger 64 580, Ab- raumkto, freigelegte Kohle 681 439, Material. 12 079, Briketts 31 552, Kassa 6549, Bankguth.