896 Kohlenbergbau. Die Beunaer Kohlenwerke förderten 1910: 306 029 t Rohkohle, wovon 46 494 t verkauft. Produziert: 105 086 t Briketts, 105 995 t verkauft. 1911 u. 1912: Förderung 643 770, 768 972 t Rohkohle, wovon 93 299, 100 832 t verkauft. Produziert: 214 927, 262 383 t Briketts, abgesetzt 215 785, 261 189 t. 1908 hat die Ges. bei Witznitz in Sachsen teils Grundbesitz Aag gdft, teils sich das Abbaurecht gesichert. Ende 1910 u. Anfang 1911 erfolgten an den Besitz anschliessende Neuerwerbungen. Mit dem Aufschluss der Kohlenfelder ist 1911 begonnen worden; zunächst wurden 1912 8 Brikettpressen modernster Konstruktion u. grössten Kalibers zur Aufstellung gebracht, die ab Jan. 1913 sukzessive in Betrieb kamen. Ausserdem sind vorhanden 9 Steil- rohrkessel à 350 m? Heizfläche, eine elektr. Zentrale für 3330 K.-W.-Leistung u. ein elektr. Erdbagger von 430 m? Stundenleistung. Im Juni 1899 erfolgte mit Wirk. ab 1./1. 1899 zwecks Einheitlichkeit, Vereinfach. u. Ver- billigung der Verwalt., Übertrag. des österr. Bergwerkbesitzes an die Gew. Brucher Kohlenwerke. (Siehe dieses Jahrb. Jahrg. 1901/1902.) Kapital: M. 18 000 000 in 18 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöhung um M. 13 000 000 lt. G.-V. v. 30./12. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gew. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 30./11. 1912 um M. 3 000 000 (auf M. 18 000 000) in 3000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu 200 % plus 6 % Aktienstemp. Der Erlös dieser neuen Aktien dient zur Abstossung von Kredit. für in Ausführung begriffene Bauten in Witznitz etc. sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst. oder Beamte, 10 % Tant. an A.-K., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Bergwerks- u. Kuxen-Besitz 26 694 445, Debit. 3 632 559, Kassa 32 505, Effekten 15 758. – Passiva: A.-K. 18 000 000, R.-F. 4 402 058 (Rückl. 109 304), Kredit. 4 146 310, hypoth. Restkaufgelder 1 059 012, unerhob. Div. 440, Talonsteuer-Res. 75 000, Div. 1 650 000, Tant. 161 205, Vortrag 881 243. Sa. M. 30 375 269. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 193 737, Zs. 148 178, Gewinn 2 876 754. – Kredit: Vortrag 690 659, Ertrag der Bergwerke u. Geschäftsgewinn 2 528 010. Sa. M. 3 218 669. Kurs: In Dresden Ende 1895–1912: 142, 127.50, 133.50, 138.50, 141, 150.50, –, 150, 154, 147, 175, 187, –, 179.50, –, –―, –, – %. Aufgelegt 24./7. 1895 zu 132 % — In Berlin Ende 1896–1912: 128. 50, 135, 140, 143, 151.80, 145, 150, 154.90, 145.50, 176.50, 188.90, 178, 179.80, 209.40, 229.90, 256, 240 %. Aufgelegt 15./4. 1896 zu 135 %. Dividenden 1895–1912: 8 P. . t., 6, 7, 7¼, 8, 10, 10, 10, 8, 8, 8, 9, 11, 11, 11,11, 11, 11 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K). Direktion: Bergrat W. Poech, Konsul Max Reimer, Dresden. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Komm-Rat Gen.-Konsul Gust. von Klemperer, Dresden; Stellv. Geh. Komm.-Rat Konsul Eugen Gutmann, Bank-Dir. Herbert M. Gutmann, Berlin; Bank-Dir. Hugo Markus, Kais. Rat Adolf Benda, Geh. Rat Minister a. D. Karl Marek Exzel., Wien. Prokuristen: Rechtsanw. Dr. jur. Bernh. Schiebler. Zahlstellen: Dresden, Berlin u. Leipzig: Dresdner Bank; Wien: Wiener Bank-Verein u. dessen Filialen in Prag, Brünn, Graz, Aussig a. E., Prossnitz. Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschaft in Edderitz bei Cöthen, Anhalt. Gegründet: 7./11. 1889; eingetr. 16./11. 1889. Zweck: Braunkohlenbergbau, insbes. auf der ab 1./1. 1889 für M. 3 030 000 erworbenen Grube Leopold bei Edderitz. Die G.-V. v. 30./8. 1904 beschloss, das Vermögen der Gew. Franz- kohlenwerk bei Gerlebogk u. der Gew. Glückauf samt Arb.-Häusern, Brikettfabrik, Nasspress- stein-, masch. Anlagen u. Vorräten für rund M. 2 000 000 zu erwerben. Von dem Gruben- besitz der Ges. sind die Felder der Grube Leopold einerseits u. des Franzkohlenwerks bei Gerlebogk andererseits durch 2 etwa 5 km voneinander entfernt liegende u. unter sich ganz unabhängige Werksanlagen aufgeschlossen, von denen jede bes. Bahnanschluss besitzt. Die Grube Leopold besteht aus 2 Doppelförderanlagen mit 2 Wetterschächten u. besitzt eine mit 6 Pressen eingerichtete Brikettfabrik mit elektr. Centrale; 2 Beamtenwohnhäuser u. 1 Arb.- Kaserne. Auf dem Franzkohlenwerke befinden sich 2 Förderschächte u. eine mit 3 Pressen betriebene Brikettfabrik mit elektr. Centrale. Ferner gehört zu dem Werke eine Nasspresssteinanlage mit jährl. Leistungsfähigkeit von 8 000 000 Steinen. 18 Wohngebäude, Beamtenkasino u. Arb.-Kaserne. Leistungsfähigkeit der Brikettfabrik Leopold 6500 Ctr., Franzkohlenwerk 3600 Ztr. täglich. Die Gerechtsame der Ges. in Anhalt, die Kohlenfelder in einer Gesamtgrösse von 3691. 1673 ha umfassen, bilden mit Ausnahme der beiden isoliert liegenden Felder Gölzau u. Gertrud in einer Grösse von 164.95 ha bezw. 135.85 ha vier von- einander getrennt liegende, unter sich geschlossene Komplexe von Mutfeldern u. zwar: a) die zur Grube Leopold bei Edderitz gehörigen Felder Leopold bei Edderitz u. Leopold bei Piethen von 1288.8391 ha Grösse, 5) die ebenfalls zur Grube Leopold bei Edderitz gehörigen Felder Ludwig, Askania u. Friedrich von 280.1922 ha Grösse, c) die zum Franz- kohlenwerk bei Gerlebogk gehörigen Felder Anhalt, Leopold-Friedrich u. Franz von 1030.0074 ha Grösse, d) die Felder Glückauf, do. I, II, IV u. Martha I bei Radegast von 791.3286 ha Grösse, e) das im J. 1912 verliehene Feld Leopold bei Maasdorf von 1 793 500 qm Grösse (siehe unten). Auf Grube Leopold bei Edderitz u. dem Franzkohlenwerk bei Gerlebogk besteht das