Kohlenbergbau. 903 Lt, G.-V. v. 23./3,1906 Erwerb der 3 Gewerkschaften: Hercu les zu Essen, Ver. Pörtingssiepen zu Kupferdreh, sowie Ver Dahlhauser Tiefbau zu Dahl- hausen a. R. (siehe auch unten bei Kap.). – Die Berechtsame der Gewerkschaft Hercules umfasst 5 Essflamm- u. Magerkohle bergende Geviertfelder à M. = 6 443 211 qm. Dem Betriebe dienen 1 Doppelförderschacht I und 1 Wetterschacht; Förderschacht Katharina bei Kray nahm April 1901 die Förderung auf. Ein neuer Schacht im Ent- stehen begriffen; Teufe von 476 m. im Sept. 1912 erreicht; gleichzeitig wurde eine neue Brikettfabrik mit 2 Eiformpressen gebaut. Auf Schacht I ist eine Brikettfabrik mit 5 Pressen, auf Schacht Katharina eine solche mit 10 Pressen im Betrieb, auch 4 Wäschen vorhanden. – Die Berechtsame der Gewerkschaft Ver. Pörtingssiepen umfasst Mager- kohle bergende 11 Längenfelder, 4 Geviertfelder in der Gemeinde Fischlaken (Landkreis Essen) belegen mit Schächten I u. II, wovon jedoch nur aus Schacht II gefördert wird, Schacht I dient als Wetterschacht. Ausserdem beutet sie seit 1897 die pachtw. übernommenen angrenz. Geviertfelder Liafburga u. Tohannes aus und hat eine Brikettfabrik mit 2 Brikett- pressen in Betrieb. Auf dem Grubenfelde der Gew. Gottfried Wilhelm wurde ein neuer Schacht angelegt, der Anfang 1909 mit ca. 200 000 Jahresförderung (jetzt ca. 400 000 t) den Betrieb aufnahm (siehe unten). – Die Berechtsame der Gew. Dahlhauser Tiefbau umfasst 4 256 287 qm Esskohle bergendes Feld, grösstenteils belegen in der Gemeinde Dahlhausen (Kreis Hattingen). Dem Betriebe dienen ein Förder- und ein Wetterschacht; ein neuer Förderschacht kam Anfang 1912 in Betrieb. Ferner vorhanden eine Brikettfabrik mit 6 Pressen, Separation u. Wäsche. Der ges. Grundbesitz der Ges. umfasst nach neuerlichen Erwerbungen z. Z. ca. 290 ha mit 508 Wohnhäusern f. Beamte u. Arb. Der Wert der Aktiva der Essener Steinkohlen-Bergwerke erhöhte sich 1906 durch Erwerb der genannten 3 Gew. um M. 18 937 926, die sonstigen Zugänge auf Anlagen-Kti betrugen 1906 M. 651 742, sodass die gesamten Anlagen ult. 1906 mit NM. 25 364 656 zu Buche standen, welcher Betrag sich 1907–1912 durch Neuanlagen u. Anschaff. um M. 1 769 883, 1 185 179, 1 317 467 u. 1909 durch Zugang von Gottfried Wilhelm u. Altendorf um M. 6 720 075. sowie 1910–1912 um 1 745 142 bezw. 5 179 224 bezw. 2 862 022 (auf M. 37 349 000) erhöhte. Die Beteil. b. Rhein.-Westf. Bergwerks-Ges. m. b. H. in Mülheim beträgt jetzt M. 1 727 875. Mit Wirkung ab 1./10. 1906 Erwerb der Kuxe der Gew. Stolberg zum Preise von M. 200 pro Kux, also zum Gesamtpreise von M. 200 000. Die Gew. ist die Konzessions- inhaberin der Anschlussbahn der Zeche ,Ver. Pörtingssiepen“; Zeche Richradt ist am 1 1910 stillgelegt. Die Gew. Stolberg betreibt einen umfangreichen Kalksteinbruch. Das ge- wonnene Material wird in eigenen Kalköfen weiter verarbeitet. Der Grundbesitz beträgt 60 ha 60 a 25 qm. Produktion: 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 Förderung t 1 396 923 1 489 833 1 521 359. 1 814 906 1 978 134 2 116 494 2 292 089 Absatz „1 263 360 1 376 045 1 367 543 1 630 389 1 808 691 1 953 168 2 113 658 Briketts „ 469 805 544 818 578 892 566 847 645 520 642 576 761 633 Beiteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für 1913 1 989 300 t für Kohlen, 811 000 t für Briketts. Belegschaft 1911–1912: 7221 bezw. 7420. Die erhebl. Überschreit. des Beteiligungsanteiles beim Kohlensyndikat veranlasste die Ges. zum Ankauf der Zeche Altendorf zwecks Übernahme eines Teiles der Beteiligungs- ziffer von 240 000 t, sowie der Brikettbeteilig. von 77 300 t. Preis von M. 500 pro Kux. Da die Gew. Altendorf 36 eigene Kuxe besass, stellte sich der Kaufpreis auf M. 482 000 u. zuzügl. der mitübernommenen Anleihe von M. 1 126 000 auf M. 1 608 000. Es entfiel demnack auf die Tonne Beteiligungsziffer ohne Anrechnung der besonderen Brikettbeteilig. M. 6.70. Ankauf der Zeche erfolgte per 1./1. 1909. Nach gründl. Reparatur der Schacht- anlagen etc. wurde Anfang 1910 die Förderung bei der Zeche Altendorf wieder aufgenommen, da unterhalb der im Bau begriff. VI. Sohle noch ein erhebl. Kohlenquantum ansteht. Tages- förderung jetzt ca. 650 t. Zuschuss für diese Zeche 1909–1911 M. 158 892, 418 517, 222 170. Anlässlich der Übernahme der Gew. ver. Pörtingssiepen im J. 1906 wurde auch eine Beteiligung von 999 Kuxen an der Gew. Gottfried Wilhelm mit übernommen. Der erste Spaten- stich zu der Schachtanlage dieser Gew. wurde am 28./3. 1907 getan. Der Schacht wurde bis August 1908 zur vorgesehenen Teufe von 457 m niedergebracht: derselbe ist bis auf 65 m mit Tübbings ausgebaut, im übrigen steht er in Mauerung. Die Seilbahn vom Schachte bis zu- Verladestelle in Rellinghausen konnte am 10./6. 1907 dem Betrieb übergeben werden. Der Bau der umfangreichen Tagesanlagen einschl. Separation und Wäsche wurde Ende 1908 voll- endet, sodass die Kohlenförderung und der Versand Anfang 1909 aufgenommen werden konnte. Die vorliegenden Analysen und die inzwischen vorgenommenen Waschversuche er- gaben ausgezeichnete Resultate; die in Aussicht genommene Fördermenge vYon ca- 400 000 t pro Jahr wird schlanken Absatz finden. Beteiligung im Kohlensyndikat zuerst 240 000 t, dann 300 000 bezw. 360 000 t. 1909 erfolgte der Bau einer Brikettfabrik mit zunächst 4 Pressen. Die Essener Steinkohlenbergwerke A.-G. haben für die Gew. Gottfried Wilhelm unter selbstschuldnerischer Bürgschaft im März 1908 eine Anleihe von M. 5 000 000 abge- schlossen. (s. unten). Der Erlös diente dazu, die Zeche Gottfried Wilhelm fertig auszubauen u. der Gew. neue flüssige Mittel zuzuführen. Die Gew. wurde übrigens Anfangs 1909 auf. gelöst u. deren gesamtes Eigentum auf die Akt.-Ges. übertragen. Gewerkschaften Augus tus: Die Zeche Hercules (s. o.) hatte vor der Ver- einigung mit den Essener Steinkohlen-Bergwerken die grosse Majorität von 12 Grubenfeldern