Kohlenbergbau. Werschen-Weissenfelser Braunkohlen-Aktien-Gesellschaft in Halle a. S. % Gegründet: 23./9. 1857. Sitz bis 1./10. 1897 in Weissenfels. 0 Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues u. der damit zus. hängenden Geschäfts- Zzweige, sowie Handel mit daraus gewonnenen Rohstoffen u. aus diesen erzeugten Fabrikaten, vorzugsweise mit Braunkohle, Briketts, Nasspresssteinen, Grudekoks, Olen, Paraffin, Kerzen und Nebenprodukten. Besitz: Kohlengruben Neu-Zetzsch, Irene bei Keutschen, Werschen, Alt-Gröben, Neu-Gröben, Vollert bei Deuben, Jacobsgrube bei Trebnitz, Emma bei Streckau; Teerschwelereien Köpsen, Irene, Neu-Gröben, Streckau; Nasspressanlagen Neu-Zetzsch, Werschen, Alt-Gröben, Trebnitz u. Streckau; Brikettfabriken Neu-Zetzsch, Wählitz, Trebnitz u. Streckau u. Paraffin- u. Mineralölfabrik in Köpsen; Ziegeleien in Streckau und Köpsen. Der Gesamtwert der Anlagen der Ges. erhöhte sich 1907/08–1912/13 um M. 1 275 882, 1 430 582, 747 118, 784 190, 1916 270, ca. 1 000 000. Infolge Auflös. des Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikats G. m. b. H. in Leipzig war die Ges. gezwungen, in den freien Wettbewerb einzutreten u. hat deshalb die Gründung des Verkaufsbüros der Werschen-Weissenfelser Kohlenwerke G. m. b. H. in Leipzig veranlasst, das neben dem Verkauf eigener Kohlen, Briketts, Nasspresssteine u. Koks auch Erzeugnisse befreundeter Gesellschaften aus dem Meuselwitzer u. Leipziger Bezirke vertreibt. 1901/1902–1910/1911 wurden gefördert einschl. Aufmass 9 733 767, 9 839 406, 9 897 218, 11 634 028, 13 145 624, 14 317 384, 16 540 275, 15 106 109, 14 561 922, 15 267 363 hl Kohlen, produziert 48 631 460, 40 832 120, 45 223 390, 46 905 100, 48 883 750, 44 323 640, 52 892 920, 47 664 400, 52 694 890, 49 422 330 Stück Nasspresssteine, 1 968 662, 2 113 827, 2 236 140, 3 135 995, 3713 438, 4 409 537, 5 013 826, 4 356 475, 4 145 531, 4 611 971 Ztr. Briketts, 596 517, 563 775, 729 436, 544 007, 555 183, 470 263, 563 180, 556 448, 578 865, 532 734 kg Paraffin, 1 472 998, 1796 838, 1 711 411, 960 824, 702 891, 753 549, 789 955, 798 304, 824 301, 631 888 Kg Paraffinöle etc., 2 169 945, 2 171 751, 2 650 284, 2 520 119, 2 775 056, 2 224 510, 2 399 050, 2 503 814, 2 282 390, 3 194 408 kg Gasöle, 790 612, 769 956, 732 676, 563 055, 691 344, 677 918, 651 170, 710 999, 817 414, 724 698 kg Nebenprodukte (Goudron, Asphalt, Kreosot etc.); verarbeitet wurden: 5 795 800, 6 399 400, 5 869 750, 5 671 755, 5 815 520, 4 884 390, 5 196 752, 5 213 632, 5 489 004, 5 276 067 kg Teer; ausserdem hergestellt 16 598, 17 016, 27 847, 21 894, 23 634, 25 683, 24 336, 24 114, 23 899, 25 380 Ztr. Kerzen. Wegen Produktions- u. Absatzstatistik für 1911/12 u. 1912/13 siehe unten. Kapital: M. 14 000 000 in 5855 Aktien (Nr. 1–5855) à M. 300, 365 Aktien Lit. B (Nr. 1–365) à M. 1200 u. 1236 Aktien Lit. C (Nr. 1–1296), davon 1294 à M. 1200, 1 à M. 1100, 1 à M. 1600 u. Emiss. von 1912: 8540 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie M. 2000. Urspr. M. 1 500 000 in Aktien à M. 300, erhöht 1867 um M. 256 500 in 855 Aktien à M. 300 u. lt. a. o. G.-V.-B. v., 10./7. 1900 um M. 438 000 in 365 für 1900/1901 mit ¼ div.-ber. Aktien à M. 1200, übernommen vom Bankhaus Reinh. Steckner in Halle a. S. zu 197.50 %, angeboten den Aktionären 16: 1 bis 1./9. 1900 zu 200 %; einzuzahlen waren gleich 40 % und das Agio, restl. 60 % wurden am 31./3. 1901 fällig. Den Schlussnotenstempel trug das übernehmende Bankhaus. Die G.-V. v. 21./6. 1904 beschloss Erwerb der Grube Neu-Zetzsch bei Hohenmölsen nebst Kohlenfeldern, sowie zur Beschaffung der Mittel dafür und zur Erweiterung von Anlagen Erhöhung des A.-K. um M. 405 500 (auf M. 2 600 000) durch Ausgabe von 338 neuen Aktien Lit. C, 337 à M. 1200, 1 à M. 1100 mit Div.-Recht ab 1./1. 1905, übernommen vom Bankhaus Reinh. Steckner in Halle a. S. zu 177.50 %, angeboten den Aktionären 14./7.–1./8. 1904 zu 180 %, voll eingezahlt seit 1./4. 1905; auf je M. 6600 nom. alte Aktien entfiel eine neue. Schlussnotenstempel zu Lasten genannten Bankhauses. Behufs Erweiterungsbauten auf den Gruben bei Neu-Zetzsch beschloss die a. o. G.-V. v. 22./3. 1907 nochmalige Erhöhung des A.-K. um M. 522 000 (auf M. 3 122 000) in 435 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1907, über- nommen von Reinhold Steckner in Halle a. S. zu 185 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 20./4.–15./5. 1907 zu 188 %. Agio mit M. 423 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 16./2. 1909 um M. 628 000 (auf M. 3 750 000) in 522 Aktien à M. 1200 u. 1 à M. 1600, div.-ber. ab 1./4. 1909, übernommen von Reinh. Steckner in Halle zu 150 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 vom 11./3.–1./4. 1909 zu 155 %, eingezahlt 25 % u. das Agio am 1./4. 1909, restl. 75 % plus 4 % = M. 909 am 1./7. 1909. Die a. o. G.-V. v. 28./12. 1911 genehmigte 1) einen Vereinigungsvertrag mit der Waldauer Braunkohlen-Industrie-Akt.-Ges. in Waldau (A.-K. M. 2 100 000) auf Grund dessen das Vermögen dieser Ges. mit Wirkung ab 1./4. 1911 als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. gemäss §§ 305, 306 H.-G.-B. auf die Ges. Werschen-Weissenfels übergeht, mit der Massgabe, dass für jede Aktie der Waldauer Ges. im Nennwert von M. 1200 oder für 4 Aktien über je M. 300 eine Aktie der Ges. Werschen-Weissenfels über M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./4. 1912 sowie 15 % Barvergütung bis 31./3. 1912 zu gewähren sind, während ausserdem der Div.-Schein der Waldauer Ges. für 1911/12 mit 11 % eingelöst wird. 2) Den Erwerb der sämtl. 100 Kuxe der Gew. Christoph Friedrich in Berlin mit Ausbeute seit 1./1.1912 von deren Besitzerin, der Disconto-Ges. in Berlin, gegen Gewährung von 5000 neu auszugebenden Aktien der Werschen- Weissenfelser Ges. über je M. 1200, welche ab 1./4. 1912 div.-ber. sind. 3) Erhöhung des A.-K. um M. 10 250 000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre durch Ausgabe von Aktien, nämlich a) 6750 Aktien Lit. D über je M. 1200, welche ab 1./4. 1912 an der Div. teilnehmen. Hiervon dienten 5000 Aktien Lit. D zum Erwerb der Kuxe der Gew. Christoph Friedrich (s. oben), während 1750 Aktien zum Umtausch gegen Waldauer Aktien benutzt wurden.